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0021 - Anruf aus dem Jenseits

0021 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0021 - Anruf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Harris.
    Ehe er jedoch sein Vorhaben durchführen konnte, wurde er abgelenkt.
    Bill Conolly erwachte aus seiner Bewußtlosigkeit. Er hatte bisher auf der Seite gelegen, nun wälzte er sich mühsam auf den Rücken.
    Harris ließ von Sheila ab und war sofort bei ihm. Am Kragen zog er Bill hoch, schleifte ihn zur Wand und setzte ihn so hin, daß er mit dem Rücken gegen die Mauer fiel.
    »Bill«, hauchte Sheila.
    Der Reporter drehte den Kopf. Er hatte die Stimme gehört, doch sein Gehirn war noch umnebelt. Er benötigte einige Zeit, bis er sich zurechtfand.
    Bald war Bill bei vollem Bewußtsein.
    »Sheila?« Er hauchte das Wort.
    Die werdende Mutter nickte unter Tränen.
    Der Dämon lachte, und die koreanische Krankenschwester schluchzte auf.
    »Mein Gott, was ist geschehen, Sheila? Du solltest doch längst schon im…«
    »Jetzt ist sie hier.« Die schneidende Stimme des Dämons unterbrach Bills Satz.
    Der Reporter verzog das Gesicht. Man konnte förmlich sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete, wie er versuchte, die Gedanken zu ordnen.
    »Und Sie? Wer sind Sie?« fragte Bill.
    Der Zwerg lachte. »Kennst du mich nicht, Conolly? Dann gib einmal acht.«
    Harris streckte die kurzen Arme aus, legte dann die Hände gegeneinander und murmelte ein paar für die Anwesenden unverständliche Worte.
    Seine Gestalt veränderte sich. Der Körper wurde durchscheinend. Knochen und Muskeln zeigten sich, veränderten ihre Form, streckten sich, bildeten sich um.
    Ein neuer Mensch entstand – ein alter Bekannter. Professor Harris!
    Er weidete sich an der Überraschung der anderen. Harris trug wieder seinen strahlend weißen Kittel. Sein Haar war sorgfältig gekämmt und die Krawatte exakt gebunden.
    Ein Arzt wie aus dem Bilderbuch. Ein Mann, der Vertrauen erwecken konnte.
    Doch in seinen Augen loderte der Haß. Haß auf alles, was gut war.
    Bill Conolly schluckte. »Harris also«, flüsterte er rauh. »Wie ich es mir gedacht habe.« Er spie zu Boden.
    »Das hilft dir auch nichts mehr.«
    Plötzlich zuckte der Professor zusammen. Er hatte etwas gehört, das ihn irritierte.
    Schüsse!
    Fern zwar und nur gedämpft, aber dennoch zu vernehmen. Unsicher blickte Harris die Frauen und Bill Conolly an. Sheila gab ihm die Antwort. »Ja, das waren Schüsse. John Sinclair wird auf dem Weg hierher sein.«
    Jetzt begann Harris zu lachen. »Er war es wohl«, zischte er. »Wenn mich nicht alles täuscht, waren es Gewehrschüsse. Und mit Gewehren sind meine Männer ausgerüstet. Sie werden Sinclair gekillt haben.« Er lachte wieder.
    Sheila senkte den Kopf. Mit dieser Vermutung konnte Harris recht haben. Aber sie wollte einfach nicht daran glauben. Bill Conolly kämpfte verzweifelt gegen seine Fesseln an. Er versuchte, die Stricke zu lösen. Vergeblich scheuerte er sie an dem Mauerwerk. Doch es war nicht rauh genug, um die Fesseln zu zerfetzen.
    Einige Minuten tropften dahin.
    Harris starrte auf die Tür. Er wartete auf seine Helfer und rechnete jeden Augenblick mit ihrem Erscheinen.
    Sheila nutzte die Gunst des Augenblicks. Zoll für Zoll bewegte sie sich auf ihren Mann zu, während die Koreanerin die beiden mit weit aufgerissenen Augen beobachtete. Für sie waren die letzten Minuten einfach zuviel gewesen.
    Aber Sheila hatte wieder Mut gefunden. Ihr Vater war mit ihr in Kontakt getreten, hatte ihr neue Hoffnung gegeben. Und sie setzte alles auf eine Karte.
    Bills Fesseln mußten fallen.
    Professor Harris war abgelenkt. Er hatte plötzlich Sorgen, war nicht sicher, ob auch alles so lief, wie er es geplant hatte. Denn die Schüsse konnten viel bedeuten.
    Sheila zwinkerte ihrem Mann zu.
    Bill wußte genau, was Sheila wollte. Er schob sich ihr entgegen. Drehte sich ein wenig zur Seite, damit Sheila besser an seine gefesselten Hände gelangen konnte.
    Sie bückte sich.
    Auf den Gesichtern der Conollys war die Anspannung zu lesen. Würde Sheila es schaffen, die Fesseln zu lösen?
    Ihre Finger tasteten über die rauhen Stricke. Sie suchte nach einem Knoten.
    Da wirbelte der Professor herum. Er hatte Sheila aus den Augenwinkeln beobachtet, sah, was sie vorhatte. Mit zwei langen Schritten war er bei ihr.
    Sheila schrie, als sich seine Hand in das Fleisch ihrer Schultern grub. Hart riß der Mann die Frau zurück. »Du Biest!« zischte er. »Mich hintergehen zu wollen…« Er wollte sie schlagen, doch Bills Schrei hielt ihn zurück.
    »Nein!« brüllte der Reporter.
    Harris fuhr herum, sah Bill, sein Gesicht verzerrte sich, und es war klar, daß er seine Wut

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