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0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt

0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt

Titel: 0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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gekommen sein!"
    Sirow konnte seinen Zorn nicht mehr beherrschen.
    „Machen Sie sich doch nicht lächerlich!" keuchte er. „Sie können in Galacto-City beschließen und fordern, was Sie wollen ... wen kümmert das schon !"
    „Sie!" antwortete Deringhouse. „Sie befinden sich nämlich in meiner Hand, und aus meiner Hand wechseln Sie nur noch in die Hand des Gefängniswärters in Galacto-City."
    Sirow machte einen Versuch, verächtlich zu lachen. Es mißlang ihm jedoch.
    „Außerdem bleiben Sie nicht der einzige", fuhr Deringhouse mit unbeteiligter Stimme fort. „Auf die gleiche Weise, wie ich Sie ausfindig gemacht habe, werde ich noch ein paar andere Leute an den Haaren packen ... damit Sie sich nicht einsam fühlen."
    Sirow sah ihn fragend an. Deringhouse merkte, daß er wissen wollte, wie er sein Versteck gefunden hatte. Aber er erklärte es ihm nicht.
    „Schließlich sind Sie ja nur einer von den kleineren Schurken", sagte Deringhouse abschließend.
    Das stachelte Sirows Zorn aufs neue an, aber so sehr er sich auch gegen die Plastikfesseln stemmte, sie ließen ihn nicht frei. Deringhouse instruierte Welinskij draußen auf dem Vorplatz.
    „Nehmen Sie sich vor ihm in acht!" warnte er den Hauptmann. „Fallen Sie auf keinen Trick herein. Am besten, Sie reden nicht einmal mit ihm. Im übrigen bin ich hoffentlich bald wieder zurück. Sollte etwas vorfallen, dann benutzen Sie den Thermostrahler, etwas Besseres kann ich Ihnen leider nicht hierlassen."
    Welinskij kehrte in das Zimmer zurück, und Deringhouse verließ die Wohnung Sorgfältig untersuchte er das Türstück, aus dem er beim Eindringen das Schloß mit dem Impulsstrahler sorgfältig herausgeschnitten hatte. Es lag halb unter dem Türknopf verdeckt und konnte nur von jemandem wahrgenommen werden, der sich aus der Nähe dafür interessierte. Von hier aus drohte also keine Gefahr. Etwas anderes war es, wenn Sirow beschattet wurde...
    Ach was, Welinskij besaß eine überlegene Waffe und konnte auf sich aufpassen. Mit dem Thermostrahler konnte er sich, falls er genug Proviant hatte, so lange gegen eine ganze Armee verteidigen, wie er die Augen offenhalten konnte. Und bis dahin würde er, Deringhouse, längst zurück sein.
    Bevor er mit dem Lift ins Erdgeschoß fuhr, schaltete Deringhouse den Deflektorschirm ein. Vom Pflaster des Gehsteiges hob er sich sofort ab und schwebte etwa zehn Meter über dem Straßenverkehr die Straße entlang. Sein Ziel war das zentrale Fernmeldeamt - die Stelle, über die sämtliche Moskauer Telefonleitungen liefen, einschließlich der zehn oder fünfzehn Visiphon-Anschlüsse, die es bisher in der Stadt gab.
    Deringhouse war auf die Idee mit der Fernsprechzentrale gekommen, als er mit Welinskij von Magnitogorsk zum Teil mit dem Flugzeug, der Eisenbahn oder dem Auto sich auf Moskau zu bewegte. Er hatte, in Moskau angekommen, seinen Plan sofort in die Wirklichkeit umgesetzt. Mit Hilfe des Psychostrahlers hatte er sich Eintritt in die Zentrale verschafft und ebenso die Erlaubnis, die Gespräche des Amtssektors F stichprobenweise abzuhören. Die Kenntnis, daß über den Sektor F alle internen Regierungsgespräche auf Freileitung liefen, hatte Deringhouse dem Direktor des Amtes unter hypnotischem Zwang abgenommen.
    Er hatte Erfolg gehabt. Marschall Sirows Versteck war schon nach zehn Minuten gefunden. Deringhouse hatte die Nachrichtensendung abgehört. Dabei war es Zufall, daß er Sirow als ersten gefunden hatte. Es hätte ebenso gut ein anderes Mitglied des Obersten Rates sein können.
    Deringhouse wußte, daß es jetzt in erster Linie darum ging, den Schlupfwinkel des Generalsekretärs Strelnikow ausfindig zu machen. Hatte er Strelnikow in der Hand, dann war Rhodans Plan gelungen.
    Deringhouse unterschätzte das Risiko nicht, das er bei der Suche nach Strelnikow einging. Für einen einzelnen - selbst wenn er so vorzüglich ausgerüstet war wie Deringhouse wuchs bei einem solchen Unternehmen die Gefahr exponentiell mit der Zeit. Zudem empfand Deringhouse in diesen Stunden zum erstenmal, daß er sich mit Welinskij eher eine Bürde aufgeladen, als eine Hilfe verschafft hatte. Er vergrößerte seine Fluggeschwindigkeit und erreichte zehn Minuten, nachdem er Welinskij verlassen hatte, das zentrale Fernmeldeamt.
     
    *
     
    Rhodan ging systematisch vor, und vor allen Dingen, er verließ sich auf die Kraft seiner Argumente. Wiewohl ihm die Einigung der Menschheit mehr am Herzen lag als irgendein anderes Problem und er die Möglichkeit gehabt

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