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0022 - Die Hexe von Java

0022 - Die Hexe von Java

Titel: 0022 - Die Hexe von Java Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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erholsame Wochen auf Java. Denken Sie trotzdem ab und zu an den Yard.«
    »Vielen Dank, Sir«, hatte John geantwortet. »Werde Scotland Yard am Ende der Welt jeden Tag eine Gedächtnisminute widmen«, witzelte John. Er war in Urlaubsstimmung.
    Und nun waren bereits zwei der drei Wochen vergangen. John und Jane hatten vieles gesehen: das Chinesenviertel Glodok, den Fischmarkt von Djakarta, den Staatspräsidentenpalast, die Istiqual-Moschee… Sie hatten Vorführungen von Schattenspielen besucht und hatten das Ramayana-Ballett im Prambanan-Tempelkomplex tanzen sehen.
    Zwischendurch kamen selbstverständlich immer wieder Johns Badehose und Jane Collins’ Bikini zum Einsatz.
    John hatte gleich am ersten Urlaubstag einen Volkswagen gemietet. Damit hatten sie weite Fahrten ins Landesinnere unternommen.
    Java – häufig der Garten des Ostens genannt – bietet eine Fülle bezaubernder Landschaftsbilder. Üppige Tropennatur in West- und Zentraljava, trockene Gebiete im Osten der Insel, dazwischen lichte Teakholz- und Monsunwälder.
    Die ganze Insel ist von einer vulkanischen Gebirgskette durchzogen. Sie bildet das beherrschende Element der javanischen Landschaft. Vor allem auf Westjava gibt es noch eine Reihe tätiger Vulkane.
    John setzte sich auf und blinzelte träge in die gleißende Sonne. Sie hatten, eine Autostunde von Djakarta entfernt, eine einsame Badebucht entdeckt. Hier waren sie ganz allein. Das Meer krachte mit schweren Wellen gegen die trotzigen Klippen.
    John schaute sich um. Hinter ihnen ragte die düstere Wand des Dschungels auf, in dem eine Vielzahl von Tieren lärmte.
    Jane räkelte sich neben ihm. Sie schlang ihre sonnengebräunten Arme um seine Mitte und legte ihr Gesicht auf seinen Rücken.
    »Es ist herrlich hier, John. Wie im Paradies.« Jane seufzte. »Ich wollte, dieser Urlaub würde niemals zu Ende gehen.«
    John Sinclair lachte. »Das wünschen sich alle Urlauber. Wenn sich ihr Wunsch aber dann tatsächlich erfüllen würde, wären sie nach kurzer Zeit unglücklich. Der Mensch braucht die Arbeit, sonst wird er sauer und trübsinnig.«
    Er wandte sich Jane zu.
    Sie war wunderschön. Ihr blondes Haar zog jeden Männerblick auf sich. Über ihre Figur brauchte man nicht viele Worte zu verlieren. Sie war einfach Spitze. Für John war Jane die hübscheste Privatdetektivin der Welt. Er war jedenfalls noch keiner schöneren begegnet.
    »Küß mich, John«, verlangte sie mit einer dunklen Stimme, die ihm tief unter die Haut ging.
    Er nahm ihren Kopf zwischen seine großen, kräftigen Hände und legte seine Lippen behutsam auf die ihren.
    »Wir haben sowenig Zeit für diese Dinge«, sagte Jane leise.
    John schmunzelte. »In den vergangenen zwei Wochen hatten wir Zeit genug dafür.«
    »Ja. Und es war wundervoll.«
    John blickte auf seine Armbanduhr. »Wollen wir noch mal ins Meer springen?«
    »Kein Einwand«, erwiderte Jane und erhob sich.
    Sie kletterten über die Klippen ein Stück nach unten, und John sprang dann von einer Felsnase kopfüber in die kristallklaren Fluten. Jane folgte ihm. Sie lachten, alberten, schwammen weit hinaus, waren unbeschwert und glücklich.
    Später, als sie wieder auf der Decke lagen und sich von der Sonne trocknen ließen, sprachen sie von Wade C. Davis, dem bekannten britischen Meeresforscher. Sie hatten ihn vor ein paar Tagen in Djakarta kennengelernt.
    Davis und seine geschulte Tauchercrew waren auf der Suche nach einem versunkenen Silberschiff, das vor langer Zeit vor Javas Küste im Sturm untergegangen war. Die Angaben, die Wade C. Davis über den Ort besaß, waren sehr dürftig. So mußten die Taucher Meter für Meter des Meeresbodens absuchen.
    John blickte wieder auf seine Uhr. »Wie spät?« fragte Jane.
    »Bald zwölf.«
    »Dann sollten wir aufbrechen«, schlug Jane vor.
    »Okay«, sagte John und erhob sich. Davis hatte ihnen das Angebot gemacht, das Forschungsschiff zu begleiten. Sie hatten die Einladung angenommen. Als Zeitpunkt hatte Davis den frühen Nachmittag benannt. Für John und Jane war das günstig. Eine Stunde zurück nach Djakarta. Mittagessen. Ein Boot mieten. Und aufs Meer hinausfahren.
    Und für den Abend war bereits der Festsaal in Johns Hotel für die britischen Forscher reserviert. Hier wohnte auch die Forschercrew. Es sollte da der Geburtstag gebührend gefeiert werden. Auch dazu waren Jane Collins und John Sinclair herzlich eingeladen worden.
    ***
    Als der Nebelteufel seine Krallenhände nach Proto, dem Zweifler, ausstreckte, warf dieser sich

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