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0023 - Die Geistervögel

0023 - Die Geistervögel

Titel: 0023 - Die Geistervögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das heißen?«
    »Ich laufe in Richtung Hauptstraße, stelle mich dort auf und halte einen Wagen an.«
    Entschieden schüttelte George Kilrain den Kopf. »Das ist viel zu gefährlich.«
    »Es bleibt uns aber nichts anderes übrig. Außerdem weiß ich mich meiner Haut schon zu wehren.«
    George strich über sein Haar. Fest preßte er die Lippen zusammen. »Wenn du Nylonstrümpfe anhättest, dann könnten wir…«
    »Aber nicht bei dem Wetter.« Das Girl nahm seine Handtasche.
    »So, ich mache mich dann auf die Strümpfe.«
    George wollte sie noch zurückhalten, doch er sah ein, daß es wirklich die einzige Möglichkeit war.
    Aber es kam anders.
    Aus Richtung Cork näherte sich eine Staubwolke. Ein rubinroter MG schälte sich aus dem Staub und rollte hupend näher.
    »Bleib hier!« rief George Kilrain. »Da kommt jemand!«
    Kathy O’Neill hatte den Wagen bereits gesehen und lief zurück.
    Der rote Flitzer stoppte.
    Eine Frau streckte ihren Lockenkopf aus dem offenen Seitenfenster. »Panne gehabt?« rief sie und lächelte.
    George Kilrain trat an den Wagen und legte seine Hand auf das warme Dach. »Ja, der Keilriemen ist gerissen.«
    Jetzt lachte die Frau. »Und Sie haben natürlich keinen Ersatz?«
    »Stimmt.«
    »Okay, da bin ich wohl im richtigen Augenblick gekommen. Moment mal, gehen Sie einen Schritt zur Seite. Ich will aussteigen.«
    Die Frau stieg aus dem Wagen. Sie sah verteufelt hübsch aus, stellte George anerkennend fest. Jeans und T-Shirt saßen hauteng und modellierten die Figur vorteilhaft nach.
    Kathy stieß ihren Freund an. »Spiel jetzt nur nicht den großen Supermann!« zischte sie ihm ins Ohr.
    George grinste nur. Er kannte die Eifersucht seiner Freundin.
    »Ich heiße Terry Lund«, sagte die Frau und streckte George die Hand hin.
    Er stellte sich und seine Freundin vor.
    Terrys ausdrucksvolle Augen wurden noch größer. »Was sagten Sie, wer Sie sind? George Kilrain?«
    »Ja.«
    Terry begann zu lachen. »Himmel, das ist ein Zufall. Wegen Ihnen bin ich nach Irland gekommen.«
    George und Kathy schauten sich an. »Jetzt verstehe ich nur Bahnhof«, sagte der junge Mann.
    Und Kathy schüttelte den Kopf. »Kennst du die Lady vielleicht, George?« fragte sie spitz.
    »Nein.«
    Terry legte ihre Hand auf Kathys Schulter. »Sie brauchen keine Angst zu haben, Miß. Ihr Freund und ich sehen uns heute zum erstenmal. Ich bin Reporterin und habe über diese Geistervögel gehört und auch berichtet. Um mir einen persönlichen Eindruck zu verschaffen, will ich an Ort und Stelle recherchieren. Das ist alles.«
    »Kommen Sie auch aus London?« fragte George.
    »Ja.«
    »Dann kennen Sie sicherlich auch einen Mann, der…«
    »Sie meinen John Sinclair?«
    »Wie der Gentleman heißt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist uns ein Spezialist avisiert worden…«
    Terry winkte ab. »Ja, das ist John Sinclair. Im Flugzeug habe ich ihn getroffen. Aber der Bursche schweigt wie eine Auster.«
    George Kilrain wollte so rasch wie möglich weg. »Um noch einmal auf den Keilriemen zu sprechen kommen, haben Sie einen Ersatz für uns?«
    »Nein.« Terry Lund schüttelte den Kopf, daß die Locken nur so flogen. »Aber ich kann Sie mitnehmen.« Sie deutete auf den kleinen Fiat. »Den stiehlt schon keiner. Außerdem müßte er ihn ja wegtragen.«
    »Bisher ist er noch immer gut gelaufen«, verteidigte Kathy ihren Wagen.
    »Das Gegenteil habe ich auch nicht behauptet. Aber irgendwann gibt jede Karre mal ihren Geist auf.« Terry suchte in ihrer Leinenhandtasche nach Zigaretten und gab eine Runde aus. Sie wollte noch mehr über die geheimnisvollen Vorgänge wissen, doch George gab sich schweigsam.
    Als alle im Wagen saßen – George saß auf dem Beifahrersitz und Kathy auf der Notbank –, fragte der Student: »Warum sind Sie eigentlich durch diese verlassene Gegend gekurvt, Miß Lund? Die Hauptstraße führt doch ganz woanders her.«
    Terry lachte nur und erwiderte: »Ich nehme nie den geraden Weg. Ich wollte etwas sehen und mir ein Bild von der Landschaft machen. Seien Sie doch froh.«
    George lachte. »Bin ich auch.«
    »Ab jetzt müssen Sie allerdings den Fremdenführer spielen.«
    »Mach ich.«
    Der Aufenthalt hatte Zeit gekostet. Die Sonne war inzwischen noch weiter gesunken. Kupferfarben glühte der Himmel. Die große Sonne erinnerte an eine Vollreife Orange.
    Beruhigt war George trotz allem nicht. Die gefährlichen Vögel gingen ihm nicht aus dem Sinn. Immer wieder suchte er den langsam dunkler werdenden Himmel ab.
    Auch Terry fiel

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