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0023 - Die Geistervögel

0023 - Die Geistervögel

Titel: 0023 - Die Geistervögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bezeichnet. Für George war es ein Wunder, daß er noch lebte. Deutlich standen die letzten Sekunden vor dem Unfall vor seinen Augen. Diese verdammten Krähen hatten ihn dazu gezwungen…
    Er dachte wieder an die kleinen Totenköpfe. Und der Schrecken kam zurück.
    ***
    Entsetzt sprang George auf, ließ sich jedoch rasch wieder auf die Knie sinken, weil ihn starke Kopfschmerzen dazu zwangen.
    Müde senkte er das Gesicht. Das Regenwasser tropfte von seinen Haaren zu Boden. Auf allen vieren kroch Georges zum Fahrbahnrand hin. Dort kam er taumelnd auf die Füße.
    Er mußte den Rest der Strecke zu Fuß gehen.
    Im Westen sah er Blitze durch die grauen Regenschleier schimmern. Der Donner erreichte ihn nicht. Das Gewitter war doch zwischen den Bergen hängengeblieben.
    Die Straße war naß und glitschig. Sie hatte an dieser Stelle ein kleines Gefälle. Das Wasser kam dem jungen Mann entgegen und umspülte seine Knöchel.
    Er wankte auf Bantry zu. Und je mehr Yards er zurücklegte, um so deutlicher wurde ihm, daß er die Ortschaft aus eigener Kraft nicht erreichen konnte.
    Seine Bewegungen wurden schleppender. Die Beine drohten ihm wegzuknicken.
    Dann war es soweit.
    George Kilrain fiel hin.
    Auf dem Bauch blieb er liegen. Um ihn herum plätscherte das Wasser.
    George weinte vor Erschöpfung und Wut. Als er den Kopf hob, lief ihm das Wasser in die Augen und trübte den Blick. George rutschte weiter. Auf Händen und Knien.
    Plötzlich wuchs vor ihm ein Schatten in die Höhe. George hatte ihn erst gar nicht gesehen, bis er den Druck an seinem Kopf fühlte. Er klappte wieder zusammen.
    »Sieh mich an!« vernahm er die befehlsgewohnte Stimme durch das Rauschen des Regens.
    George Kilrain hob den Blick.
    Der Anblick traf ihn bis ins Mark.
    Vor ihm stand – ein Vogelmensch!
    Menschengroß war die Gestalt. Hatte zwei normale Beine, aber keine Arme. Dafür wuchsen Flügel zu beiden Seiten des Körpers. Brustkasten, Hüften und Beine waren über und über mit Federn bedeckt. Und der Kopf war kein normaler Menschenschädel, sondern der Kopf eines Adlers.
    Kalt und drohend stach der Blick der großen Augen. Gebogen und spitz wie eine Nadel sprang der Schnabel hervor. Als der Vogelmensch das Maul öffnete, sah George eine lange Zunge hervorschnellen.
    Der junge Mann hatte nicht einmal die Kraft zu schreien.
    Atemlos und mit wild pochendem Herzen hörte er zu, was ihm der Vogelmensch zu sagen hatte.
    »Die Zeit der Rache ist gekommen, George Kilrain. Lange genug habt ihr Menschen Schindluder mit der Natur getrieben. Jetzt sind wir an der Reihe. Der Fluch unserer Urahnen hat sich erfüllt. Die Vögel, die noch vor den Menschen da waren, kehren zurück und nehmen grausame Rache. Dich haben wir verschont, weil du es bist, der den anderen Warnung bringen soll. Flieht, flieht, so rasch es geht. Oder ihr werdet die nächsten Tage nicht mehr erleben. Unsere Stunde ist gekommen!«
    Der große Vogelmensch lachte häßlich, breitete die Flügel aus und flog davon.
    George Kilrain aber blieb auf der überspülten Fahrbahn liegen und fragte sich, ob er das alles nur geträumt hatte. Aber der zerstörte Rover und sein Zustand bewiesen das Gegenteil.
    Der junge Mann wußte nicht, wie lange er auf der Straße gelegen hatte. Er wurde erst wieder aufgeschreckt, als zwei Scheinwerfer ihre Lichtfülle über ihn warfen.
    Reifen rutschten über den nassen Asphalt. Der Wagen schlingerte. Hin und her tanzte das Licht. Dann kam das Fahrzeug zum Stehen. Eine Autotür knallte. Hastende Schritte.
    Ein Aufschrei: »George!«
    George Kilrain wollte den Kopf heben, er schaffte es nicht. Zu groß war seine Erschöpfung.
    Kräftige Arme faßten ihn unter beide Schultern, hoben ihn hoch. Dann wurde George zum Wagen geschleift, auf den Beifahrersitz gesetzt und in eine Decke gewickelt.
    Jemand hielt ihm eine Flaschenöffnung an die Lippen. George trank. Echter irischer Whisky rann durch seine Kehle und schien den Magen in Flammen zu setzen.
    Langsam ging es George besser. Er erkannte seinen Retter.
    Es war Patrick Kilrain, sein Vater!
    Über seinen Augen wölbten sich buschige, fast schneeweiße Augenbrauen. Das ebenfalls schlohweiße Haar war nach hinten gekämmt und fiel lang in den Nacken. Patrick Kilrain war ein Bär von Mann. Stark und knorrig wie eine alte Eiche. Dabei ehrlich bis auf die Haut.
    Er stellte keine Fragen, sondern wartete, bis sein Sohn sich einigermaßen erholt hatte und selbst erzählen konnte. Das tat er auch.
    Schweigend hörte der alte Patrick

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