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0025 - Das Geheimnis des Spiegels

0025 - Das Geheimnis des Spiegels

Titel: 0025 - Das Geheimnis des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Aber zu spät. Die Schlinge zog sich mit einem kraftvollen Ruck zu. Tony wurde brutal die Luft genommen.
    Er verspürte einen heftigen Schmerz in seinem Hals. Die Schlinge zog Tony nach oben. Ihm wurde schwarz vor den Augen. Er stieß mit seinem magischen Ring nach allen Seiten, doch die Schläge verpufften wirkungslos.
    Seine Rechte zuckte daraufhin hoch. Jeden Augenblick würde er ohnmächtig werden. Die Gehirnzellen sterben, wenn ihnen das Blut keinen Sauerstoff mehr zuführt…
    Jede weitere Sekunde konnte über Leben und Tod entscheiden. Tonys Ring traf das Tauende. Die Kraft, die in dem schwarzen magischen Stein wohnte brach die vernichtende Kraft des Bösen.
    Es war, als hätte Tony Ballard das Tau gekappt. Das Ende fiel schlaff herab. Die Schlinge lockerte sich. Tony konnte wieder atmen. Er tat es gierig, während er sich wütend die Schlinge vom Hals riß und zu Boden schleuderte.
    Aggressiv suchte er nach der Wurzel des Übels. Trotz des schmerzenden Pochens im Hals versuchte er, herauszufinden, wo sich das Böse verborgen hielt.
    Doch es war ihm nicht möglich, den Spuk zu orten. Drei volle Stunden verbrachte er damit, den Unheimlichen zu finden. Er wandte alle Tricks an, um die unsichtbare Bestie aus der Reserve zu locken.
    Vergeblich.
    Der Unsichtbare verkroch sich irgendwo, schirmte sich magisch ab und gab kein Lebenszeichen mehr von sich.
    Verdrossen verließ Tony Ballard den Frachtraum. Er nahm sich vor, in den nächsten Tagen wiederzukommen.
    Aber auch später sollte ihm im Laderaum kein Erfolg beschieden sein.
    ***
    Drei Wochen blieb der Antiquitätenladen geschlossen. Am Ende der dritten Woche – John Sinclair wagte schon nicht mehr zu hoffen, eine offene Ladentür anzutreffen – war der Zettel mit den Worten »BIS AUF WEITERES GESCHLOSSEN« verschwunden.
    Erfreut nahm der Oberinspektor dies zur Kenntnis. Er betrat Allan Barbazons Geschäft. Ein blasser Mann trat ihm entgegen und erkundigte sich nach seinen Wünschen.
    »Mr. Barbazon?« fragte John.
    »Ja.«
    »Ich bin Oberinspektor John Sinclair von Scotland Yard.« John wies sich aus.
    Barbazon streifte den Ausweis nur mit einem flüchtigen Blick. »Was kann ich für Sie tun, Oberinspektor?« Der Antiquitätenhändler trug einen schwarzen Anzug und einen schwarzen Schlips. Trauer.
    »Seit drei Wochen versuche ich Sie zu erreichen«, sagte John.
    »Tut mir leid. Ich war nicht in London.«
    »Das ist mir bekannt. Man hat mir gesagt, daß Ihre Frau…«
    »Meine Frau ist tot«, sagte Barbazon gepreßt. Seine Augen wurden feucht. Er blickte zu Boden und seufzte schwer.
    »Mein aufrichtiges Beileid«, sagte John. »Was ist passiert?«
    »Ihr Geist hat sich vor drei Wochen plötzlich verwirrt. Sie wollte mich umbringen. Ich ließ sie von einem Krankenwagen abholen. Man brachte sie in eine geschlossene Anstalt. Ich habe mir den Betrieb angesehen und sofort entschieden, daß meine Frau da nicht bleiben darf. Die Kranken wurden in diesem Haus wie die Tiere behandelt. Das wollte ich Norma nicht antun. Ich brachte sie in ein Schweizer Sanatorium. Es hat mich eine Menge Geld gekostet, aber Norma war meine Frau.«
    Jetzt war John klar, weshalb er Allan Barbazon nicht angetroffen hatte.
    Der Antiquitätenhändler erzählte, daß er die meiste Zeit bei seiner Frau gewesen war.
    Und er fuhr mit heiserer Stimme fort: »Es… es sah so aus, als befände sie sich auf dem Wege der Besserung. Ich freute mich maßlos darüber. Die Ärzte machten mir Hoffnung. Doch dann kam der Rückfall… Norma fiel wieder über mich her. Und als es ihr nicht gelang, mich zu töten, nahm sie sich das Leben. Sie sprang aus dem Fenster.«
    Allan Barbazon holte umständlich ein Taschentuch aus seinem Jackett und putzte sich geräuschvoll die Nase.
    John erklärte dem Mann, daß er wegen jenes Spiegels gekommen sei, den Barbazon auf der Auktion ersteigert hatte.
    Barbazon verlor daraufhin alles Blut aus den fahlen Wangen. Er starrte an John Sinclair vorbei und flüsterte: »Der Spiegel. Dieser gottverdammte Spiegel! Er ist an allem schuld.«
    John erfuhr, welchen schrecklichen Einfluß der Spiegel auf Barbazons Frau gehabt hatte. Der Antiquitätenhändler berichtete haarklein, welchen Ärger es um den Spiegel gegeben hatte.
    »Ich war froh, ihn bereits am nächsten Tag verkaufen zu können«, sagte er niedergeschlagen.
    Janus! dachte John Sinclair mit grimmiger Miene. Der Dämon setzte jetzt bestimmt seine Greueltaten fort.
    »Wem haben Sie den Spiegel verkauft?« fragte John

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