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0025 - Das Geheimnis des Spiegels

0025 - Das Geheimnis des Spiegels

Titel: 0025 - Das Geheimnis des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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schnell.
    »An einen Mann namens Earl Baxter. Einen Schriftsteller.«
    »Haben Sie seine Adresse?«
    »Leider nein. Wieso interessieren Sie sich so sehr für den Spiegel?« wollte Barbazon wissen.
    John erzählte ihm vom Janus.
    Der Antiquitätenhändler riß die Augen auf. »Norma sprach immer von ihrem ›Meister‹. Hat sie damit ihn gemeint?«
    John nickte. »Er hat Ihre Frau in seinen. Bann geschlagen.«
    »Dann ist er daran schuld, daß Norma jetzt nicht mehr lebt«, knirschte Barbazon.
    »So ist es«, bestätigte John.
    »Sie müssen ihn vernichten, Oberinspektor.«
    »Das habe ich vor. Aber dazu muß ich wissen, wo sich der Spiegel befindet.«
    Allan Barbazon nannte dem Geisterjäger die Adresse des Hotels, in dem Earl Baxter gewohnt hatte. »Vielleicht können Sie da erfahren, wo Baxter zu Hause ist.«
    John suchte das Hotel unverzüglich auf. Dort erfuhr er, daß der Schriftsteller Earl Baxter vor drei Wochen per Schiff nach Indien zurückgefahren war. Der Oberinspektor bekam Baxters Anschrift in Kalkutta.
    Nun rollte der Stein, und John wollte dafür sorgen, daß er nicht mehr zum Stehen kam. Der Stein sollte Janus zermalmen und für ewig zur Hölle schicken. Um dieses Ziel zu erreichen, fuhr John sogleich zum Yard.
    Er wirbelte in das Vorzimmer seines Büros. Die schwarzhaarige Glenda Perkins – hübsch und strahlend wie ein Frühlingsmorgen – lächelte ihn mit ihren blitzweißen Zahnen freundlich an.
    Sie wußte, wo John gewesen war und fragte ihn: »Erfolg gehabt?«
    »Endlich ja«, sagte John. Er wies auf das Telefon. »Fragen Sie beim Chef an, ob er für mich Zeit hat.« Dann zog er sich in sein Büro zurück, um einige wichtige Telefonate zu führen.
    Der Chef hatte Zeit.
    John fuhr mit dem Lift hoch und betrat wenig später das Allerheiligste von Superintendent Powell. Der sechzigjährige Mann mit den dicken Brillengläsern nickte John wohlwollend zu.
    Powell hatte leichtes Übergewicht, war mittelgroß und hatte dünnes braunes Haar. Er schien von Sprudelwasser und Magentabletten zu leben. Beides befand sich ständig auf seinem Schreibtisch, an dem er souverän regierte.
    »Setzen Sie sich, John.«
    »Vielen Dank, Sir.« John nahm Platz. Er schlug die langen Beine übereinander und legte sofort los. »Ich muß dringend für ein paar Tage weg, Chef.«
    »Ein paar Tage? Das ist ein dehnbarer Begriff.«
    »Wie lange ich wegbleiben werde, weiß ich noch nicht.«
    »Wohin, wollen Sie denn?«
    »Indien. Kalkutta, um genau zu sein.«
    Powells große Augen weiteten sich erstaunt. »Was um aller Welt wollen Sie in Kalkutta?«
    »Erinnern Sie sich an den Mörder mit dem Januskopf?«
    »Natürlich. Sie haben ihn vorbildlich zur Strecke gebracht.«
    John nickte grimmig. »Das dachte ich auch. Aber der Janus lebt noch.«
    »Im Ernst?«
    »Sein Geist hat den zerstörten Körper verlassen und sich in dem Spiegel verborgen, den ich ihm vorgehalten habe. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich dachte, dieses leidige Kapitel wäre damit zu Ende, aber das war leider ein Trugschluß.«
    »Wie kamen Sie darauf?« wollte Powell interessiert wissen.
    »Ich las über wahre übersinnliche Fälle in einem Buch. Darin war von einer Medusa die Rede, die denselben Trick wie Janus angewandt hatte. Das brachte mich auf den Gedanken, der Dämon könnte noch am Leben sein. Ich wollte sofort den Spiegel zerstören, um Janus eine Rückkehr unmöglich zu machen. Doch der Spiegel war inzwischen nach Indien verkauft worden. An einen Schriftsteller namens Earl Baxter. Der Mann wohnt in Kalkutta. Er hat keine Ahnung, daß er eine magische Zeitbombe mit nach Hause bringt. Janus wird seinen Spiegel verlassen. Er wird sich einen Wirtskörper aussuchen und sein schreckliches Tun wiederaufnehmen.«
    Als Beweis dafür, daß Johns Vermutung richtig war, berichtete der Oberinspektor seinem Chef von dem Schicksal, das Norma Barbazon ereilt hatte.
    Daraufhin fragte Powell: »Wann wollen Sie fliegen?«
    »Meine Maschine geht in eineinhalb Stunden.«
    Der Superintendent erhob sich. Er streckte John die Hand über den Schreibtisch entgegen und sagte: »Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, John.«
    John stand auf und ergriff die Hand. »Danke Chef.«
    Er fuhr nach Hause, um sich auf den neuerlichen Waffengang gegen Janus vorzubereiten. Er nahm seine Beretta, die mit geweihten Silberkugeln geladen war, mit. In seinem Spezialkoffer befanden sich eine Eichenbolzen verschießende Luftpistole, ein geweihter silberner Dolch, dessen Griff die Form eines Kreuzes

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