Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
unbedingt erwarten, daß er nach dem Grund dieses Angebots fragt."
    Dieser Ansicht war Adams auch. Er begann sich darüber zu wundern, daß es ihm noch nicht früher aufgefallen war.
    „Es gibt nur einen einzigen vernünftigen Grund", fuhr Rhodan fort, „warum Bradley nicht danach gefragt hat. Er wußte, daß er Ihnen so überaus sympathisch war. Für ihn stand es von vornherein fest, daß Sie ihm Geld leihen und auch sonst jeden Wunsch erfüllen würden."
    Adams fiel aus allen Wolken. „Woher hätte er das wissen sollen?"
    Rhodan beugte sich nach vorn. „Ich halte Bradley für einen äußerst leistungsfähigen Telepathen. Außerdem besitzt er ohne allen Zweifel die Fähigkeit, hypnotische Befehle mit starker posthypnotischer Wirkung zu geben."
    Rhodans Vermutungen bestärkten sich in vollem Umfang.
    Es stellte sich heraus, daß der Mann in Peru, mit dem Adams angeblich ein Gespräch geführt hatte, in Wirklichkeit überhaupt nicht existierte. Noch mehr: Die Bundespost ermittelte, daß von Apparaten der General Cosmic aus seit mehr als drei Monaten kein Telefongespräch mit Peru mehr geführt worden war.
    Homer G. Adams hatte nur in seiner Einbildung telefoniert, und diese Einbildung war die Folge einer falschen Erinnerung, die ihm Bradley suggeriert hatte. Der Prospekt, auf den Adams hereingefallen war, erwies sich als ein auf den ersten Blick durchschaubares Machwerk, auf das unter normalen Umständen nicht einmal ein Anfänger in dieser Weise reagiert hätte.
    Den letzten Beweis erbrachte eine psychologische Untersuchung. Es wurde festgestellt, daß Homer G. Adams Gehirntätigkeit noch jetzt, nahezu achtundvierzig Stunden, nachdem er Elmer Bradley zum letztenmal gesehen hatte, abnorm langsam verlief - das sicherste Anzeichen für vorhergegangene hypnotische und suggestive Beeinflussung. Es bestand also kein Zweifel mehr daran, daß Adams einem Trick jenes geheimnisvollen Unbekannten aufgesessen war, der auch für die Unfälle und Diebstähle im Gebiet der Stadt Terrania und für Mr. Raleighs robotgesteuerte Landwirtschaftsmaschinen verantwortlich zeichnete.
     
    *
     
    Dieser Mann war im selben Augenblick keineswegs so zufrieden, wie man es von ihm erwartet hätte. Unzweifelhaft hatte er eine Reihe von Erfolgen gehabt. Er selbst aber verglich das wirklich Erreichte mit dem, was er ursprünglich durch diese Unternehmen hatte erreichen wollen, und sah, daß es nicht einmal fünfzig Prozent seiner Pläne ausmachte.
    Von seiner Zentrale aus - sie lag dreißig Meter unter der Erde und bildete mit dem Haus zusammen, das sich darüber erhob, eine nahezu uneinnehmbare Festung mitten in zivilisiertem Gebiet - führte er ein TV-Gespräch mit jenem Mann, der sich Homer G. Adams als Elmer Bradley vorgestellt hatte. Der junge Mann machte, als er auf dem Bildschirm erschien, einen nicht eben optimistischeren Eindruck als damals, als er Adams zum ersten Male begegnet war.
    „Was haben Sie da für einen Unsinn angestellt?" fuhr ihn Monterny an. „Ihr Auftrag hieß, die General Cosmic um wenigstens zehn Milliarden Dollar zu schädigen. Und was haben Sie erreicht? Nach optimistischen Schätzungen ungefähr vier Milliarden! Was soll das heißen?"
    Elmer Bradley bewohnte ein recht anspruchsloses kleines Haus in einer ebenso anspruchslosen Kleinstadt im nördlichen Kalifornien. Die Verbindung mit Monterny, dem „Overhead" lief über Kanäle, die keiner Überwachung zugänglich waren. Monterny selbst erschien nicht auf dem Bildschirm. Die Bildröhre in Bradleys Empfänger produzierte, wenn das Gerät lief, nichts anderes als ein wirres, weißes Geflirre auf schwarzem Untergrund.
    „Ich fühlte mich nicht sicher", antwortete Bradley niedergeschlagen. „Die Unterlagen, die Sie mir lieferten, waren so leicht durchschaubar, daß ich zunächst an einen Erfolg überhaupt nicht glaubte. Es konnte einfach nicht sein, daß ein Mann wie Adams darauf hereinfiel."
    „Wie Sie sehen", erwiderte Monterny mit scharfer Stimme, „ist es trotzdem geschehen." Bradley nickte müde. „Ja. Trotzdem war ich froh, daß ich wieder verschwinden konnte."
    Die Stimme, die er aus dem Empfänger hörte, war plötzlich eiskalt.
    „Sie haben mir einen Coup verdorben, Bradley! Einen Coup, der mich um ein Haar an das Ziel meiner Pläne gebracht hätte. Sie hatten genug Zeit, um den großen Schlag gegen die General Cosmic gründlich vorzubereiten. Zehn Milliarden Dollar war eine untere Grenze. Mit Ihren Fähigkeiten hatten Sie leicht das Doppelte, Dreifache

Weitere Kostenlose Bücher