Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
einer großen Reihe scheinbar unabhängiger Unternehmen bestand. Das, was sich General Cosmic Company nannte, war in Wirklichkeit nur das Verwaltungszentrum Hunderter von Teilunternehmungen. Solche Dinge waren den Börsenleuten nicht verborgen geblieben. Obwohl Adams die Verflechtung mit äußerster Vorsicht betrieben hatte, war von etwa zwanzig der insgesamt einhundertdreiundneunzig Einzelunternehmen bekannt, daß sie zur General Cosmic gehörten. Wer die Neugierde der Börsenmänner kannte, war bereit zuzugeben, daß allein das schon ein unerhört günstiger „Geheimhaltungsindex" war.
    Als bekannt wurde, daß General Cosmics mit der peruanischen Goldmine im Betrage von anderthalb Milliarden Dollar hereingefallen war, fielen die Kurse der zwanzig bekannten Teilunternehmen ins Bodenlose. Durch diese Vorgänge nervös gemacht, entledigten sich auch die Aktionäre der Unternehmen, von denen bisher noch nicht bekannt war, daß sie zur General Cosmic gehörten, auf dem schnellsten Wege ihrer Aktien und machten dadurch die GCC-Baisse um so heftiger. Glücklicherweise hielt jedoch die GCC selbst von jedem beteiligten Unternehmen mindestens neunzig Prozent des Aktienkapitals in der Hand, so, daß dieser Effekt zwar spürbar, aber keineswegs gefährlich war.
    Der Kurssturz wurde letztlich dadurch zum Anhalten gebracht, daß eine Reihe besonders schlauer Spekulanten am Nachmittag dieses Tages GCC-Aktien in rauhen Mengen zu kaufen begann. Sie hielten die ganze Sache für einen wohlgelungenen Börsentrick und glaubten, sich auf diese Weise reich zu machen. Wie sich später herausstellte, hatten sie richtig kalkuliert. Allerdings nicht etwa deshalb, weil das Ganze nur ein Trick gewesen wäre, sondern weil die GCC auf genügend kräftigen Beinen stand, um einen solchen Verlust wieder wettzumachen.
    Rhodan war gegen Mittag des Katastrophen-Tages in New York. Vom Flugplatz aus suchte er Homer G. Adams auf und fand einen Mann, der den Glauben an sich verloren hatte und vom Nervenzusammenbruch nicht mehr allzuweit entfernt war. Rhodan verlor eine wertvolle Stunde, die er damit zubrachte, Adams neuen Mut einzuflößen. Sein Hauptargument war: „Die General Cosmic verfügt über ein Kapital von mehr als zweihundert Milliarden Dollar. Durch die Goldmine und den Börsensturz haben wir insgesamt vier Milliarden verloren. Das sind nicht einmal zwei Prozent! Es lohnt sich nicht, deshalb den Kopf hängen zu lassen. Wir haben Wichtigeres zu tun."
    Aber erst nach geraumer Zeit interessierte es Homer G. Adams zu hören, was denn dieses Wichtigere sei. Rhodan verlangte Auskunft darüber, wie es zu dieser Fehlspekulation gekommen war.
    „Nicht weil ich Ihnen mißtraue", fügte er sofort hinzu, „sondern weil in der letzten Zeit Kräfte am Werke sind, die es sich offenbar zum Ziel gemacht haben, die Dritte Macht zu ruinieren. Ich hoffe, durch Sie eine Spur zu finden, Adams, begreifen Sie das endlich!"
    Homer G. Adams gab einen ausführlichen Bericht. Er war es gewöhnt, ein Mikro-Aufnahmegerät mit sich herumzutragen. Alle Gespräche, die er mit Bradley oder mit anderen geführt hatte, waren aufgezeichnet. Es waren mehr diese Aufzeichnungen, die Rhodan interessierten, als Adams direkter Bericht.
    Die Spur war ohne psychoanalytische Vorkenntnisse zu finden. Rhodan hörte sich das ganze Band an und spielte dann Adams jenes erste Gespräch mit Bradley vor, das im Schnellimbiß an der Ecke der Wall Street geführt worden war. Adams hörte aufmerksam zu. „Fällt Ihnen etwas auf?" fragte Rhodan schließlich.
    Adams dachte nach. Dann schüttelte er verwundert den Kopf. „Nein, nichts."
    „Sind Sie üblicherweise der Mann", fuhr Rhodan fort, „der leichtfertig Geld verleiht?" Adams protestierte.
    „Noch niemals gewesen! Aus verschiedenen Gründen."
    Rhodan verzichtete auf die Darlegung der Gründe.
    „Warum haben Sie Bradley dann dreißigtausend Dollar geliehen?" Adams zuckte mit den Schultern.
    „Mein Gott, er war mir sympathisch. Ich habe mir selbst den Kopf darüber zerbrochen warum ich ihn so gern mochte ... es war eben einfach so."
    Rhodan nickte und zeigte auf das winzige Aufnahmegerät.
    „Ist Ihnen nicht aufgefallen, daß Bradley nicht nach dem Grund gefragt hat, warum Sie ihm das Geld leihen wollten?"
    „Nein", gestand Adams überrascht. „Ich weiß natürlich nicht, was die Psychologen dazu sagen werden", meinte Rhodan. „Aber nach meiner Ansicht sollte man von einem jungen Mann, der von einem Wildfremden Geld angeboten bekommt,

Weitere Kostenlose Bücher