Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
und wurde von den Weltmächten anerkannt. Er schlug die Angriffe außerirdischer Intelligenzen ab, die durch den automatischen Notruf des arkonidischen Kreuzers herbeigelockt worden waren, und entschied einen Krieg im siebenundzwanzig Lichtjahre entfernten System der Wega zugunsten der Angegriffenen. Er erbeutete von einem Volk, das es selbst jemand anderem abgenommen hatte, ein arkonidisches Superraumschiff, machte es zum Kernstück seiner Macht und fand in jahrelanger Irrfahrt die Welt des ewigen Lebens, jenen künstlichen Planeten, der, von einer in geistiger Kollektivexistenz lebenden Art dirigiert, seine seltsame, unmathematische Bahn um eine Reihe von Fixsternen zog. Rhodan selbst erlebte jenes nahezu unglaubliche Phänomen der Zellerneuerung am eigenen Leibe und erlangte die Unsterblichkeit - allerdings mit der Auflage, er müsse jene künstliche Welt, die er Wanderer genannt hatte, alle zweiundsechzig Jahre von neuem besuchen und sich von neuem durch das Physiotron behandeln lassen. Auch Reginald Bull wurde zum Unsterblichen gemacht.
    Den Arkoniden jedoch verweigerte die vergeistigte Kollektivintelligenz die Behandlung. Die Zeit der Arkoniden war abgelaufen; nur junge, aufwärtsstrebende Völker wurden des ewigen Lebens teilhaftig.
    Neun Jahre, nachdem Rhodan auf dem Mond den Forschungskreuzer entdeckt hatte, kehrte er zur Erde zurück. Die bei seinem Start so stabilen Verhältnisse auf der Erde waren ins Gleiten geraten. Der Ostblock revoltierte. Auf Venus hatte sich eine kommunistische Raumlandedivision niedergelassen, um den Stützpunkt der Dritten Macht mitsamt dem gewaltigen Positronensystem zu erobern.
    Rhodan griff sofort ein. Er zerstreute die Division in alle Winde und ging dabei schonend genug vor, daß er hoffen durfte, sie würden sich - nachdem sie gelernt hatten, auf der Dschungelwelt Venus zu leben - zu einer Kolonie jenseits allen politischen Ehrgeizes entwickeln. Daraufhin kehrte er zur Erde zurück und beseitigte den Hemmschuh, der der Ostblock auf dem Wege zur endgültigen Einigung der Erde geworden war.
    Und während all dieser Zeit hatte Thora sich damit trösten müssen, daß Rhodan ihr die Rückkehr nach Arkon gestatten werde, sobald die „Lage sicher genug war".
    Thora hatte zehn Jahre irdischer Zeitrechnung gewartet; dann handelte sie auf eigene Faust. Mit einem der neugebauten Zerstörerschiffe flog sie zur Venus. Sie wollte den Hypersender des Venusstützpunktes aktivieren und einen Hilferuf nach Arkon ausstrahlen. Aber sie hatte nicht damit gerechnet, daß der Kodesender, der allein den Einflug in das Stützpunktgebiet ermöglichte, in den gerade eben erst fertiggestellten Zerstörer noch nicht eingebaut war. Das Schiff wurde abgeschossen, und Thora geriet in die Gefangenschaft jener Leute, die von der Ostblock-Raumlandedivision noch übriggeblieben waren.
    Rhodan, der Thora auf der Stelle folgte, erging es nicht anders. Er flog mit demselben Zerstörertyp und wurde von der Positronik im Stützpunkt ebenso abgewiesen und abgeschossen.
    Ohne Hilfsmittel - denn die Positronik hatte, durch die erstaunlichen Vorfälle alarmiert, den ganzen Planeten Venus gegen fremdes Eindringen abgeschirmt - nahm Rhodan den Kampf um Thoras Freiheit auf. Er gewann seinen Kampf, aber bis dahin hatte ihn der Tod schon ein paarmal auf der Schaufel gehabt.
    Er brachte Thora - eine kleinlaute, niedergeschlagene Thora - zur Erde zurück und nahm ihr das Versprechen ab, daß sie darauf warten werde, bis er mit ihr zusammen nach Arkon flog. In gewissem Sinne war Thora froh, daß Crest sie um Hilfe bat. Ohne es sich eingestehen zu wollen, lauerte sie auf eine Möglichkeit, Perry Rhodan zu beweisen, daß sie auch zu anderen Dingen zu gebrauchen war als dazu, Unsinn anzurichten und Verwirrung zu stiften. Vielleicht bot sich diese Möglichkeit bei der Untersuchung des Gefangenen.
    Crest erwartete sie. Der Raum, in dem Raleigh aufgebahrt lag, war zwar geräumig, aber im Augenblick mit Geräten aller Art so vollgepropft, daß er kaum mehr zu übersehen war.
    „Was haben Sie vor?" fragte Thora auf arkonidisch.
    „Tastung", antwortete Crest knapp. Thora atmete heftig ein. „Gibt es keine andere Möglichkeit mehr?"
    Crest schüttelte den Kopf. „Keine. Wenn er überhaupt noch eine Erinnerung besitzt, dann liegt sie so tief, daß wir nur durch Tastung herankommen können."
    Thora nickte nachdenklich.
    „Hoffentlich übersteht er es."
    Crest schob das komplizierte Tastgerät, das auf einem kleinen Wagen befestigt

Weitere Kostenlose Bücher