Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
oder noch mehr erreichen können. Wenn man ein Unternehmen von der Größe der GCC mit mehr als zehn Prozent ihres Stammkapitals hereinfallen läßt, bedeutet dies gewöhnlich das Ende des Unternehmens.
    Das alles lag in Ihrer Hand, Bradley!
    Sie haben es sich zwischen den Fingern hindurchgleiten lassen, Bradley! Aus Angst haben Sie überstürzt gehandelt und dabei erreicht, daß ich von jetzt an bei Anschlägen auf die General Cosmic besonders vorsichtig vorgehen muß, wenn ich es mir überhaupt noch leisten kann, gegen die GCC vorzugehen. Sie werden sich einer neuen Schulung unterziehen, Bradley!"
    Bradley zuckte zusammen. Er hatte, nachdem Monterny ihn, den hervorragenden Telepathen, aufgespürt hatte, eine erste Schulung durchmachen müssen, und war der festen Überzeugung, selbst in der Hölle könne es nicht schlimmer sein.
    Die Schulung diente lediglich dem Zweck, Bradleys parapsychologische Fähigkeiten bis zur Grenze ihrer Kapazität zu aktivieren und Bradley mit den Zielen des Overhead vertraut zu machen. Vertraut gleichzeitig mit der Erkenntnis, daß es gegen diese Ziele keinen Widerspruch gab.
    Bradley, der, abgesehen von seiner besonderen Begabung, ein völlig normaler Mensch gewesen war - auch in seinen Ansichten - hatte zweimal versucht, sich dem Zugriff seines neuen Herrn zu entziehen.
    Zweimal hatte er die brutale Macht des Overhead zu spüren bekommen. Zweimal hatte er jenen geistigen Hammerschlag verspürt, der seinen eigenen Willen von einer Sekunde zur anderen wegwischte und nur noch die Befehle, die auf der Stelle ausgeführt werden mußten übrigließ.
    Bradley konnte sich ausmalen, daß die zweite Schulung nichts Erfreulicheres sein würde als die erste.
    Aber er widersprach nicht.
    „Morgen wird Sie jemand abholen", erklärte der Overhead. „Gehen Sie mit ihm - und aus Ihnen wird ein anderer Mensch werden."
    Monterny beendete das Gespräch. Das Gewirr der grellen Linien auf Bradleys Bildschirm erlosch. Monterny aber gab von seiner Zentrale aus die Anweisung, daß weitere Teile der Aktivität seiner Gruppe nach der japanischen Nebenstelle zu verlagern seien. Von den zukünftigen Unternehmungen versprach er sich mehr, wenn ihr Ausgangspunkt näher an der feindlichen Basis lag.
     
    *
     
    In Terrania war inzwischen der Arkonide Crest bei den psychologischen Untersuchungen an dem Gefangenen Raleigh in ein Stadium gelangt, in dem er die ersten wichtigen Auskünfte zu bekommen hoffte.
    Raleigh hatte die vergangenen Tage in einem Zustand der Trance verbracht und keinen Widerstand mehr geleistet, als Crest sich bemühte, bis in sein Unterbewußtsein vorzustoßen. Crest wußte, wie wichtig die Auskünfte, die Raleigh unter Umständen geben konnte, für Rhodan waren.
    Er bat Thora, ihm bei der entscheidenden Untersuchung zu assistieren. Thora, die Arkonidin, hatte in den vergangenen Tagen nichts anderes zu tun gehabt, als den Schock zu überwinden, den ihr das Venus-Abenteuer eingetragen hatte. Thora und Crest gehörten zu der Besatzung eines Forschungskreuzers, der, von dem mehr als dreißigtausend Lichtjahre entfernten Planeten Arkon kommend, den Auftrag gehabt hatte, diesen Sektor der Milchstraße zu untersuchen. Der Kreuzer, dessen Kommandantin Thora war, strandete auf dem Mond und wurde dort von Perry Rhodan auf seinem ersten Raumflug entdeckt. Zu jener Zeit bedurfte Crest menschlicher Hilfe. Er war krank, und niemand an Bord seines Kreuzers vermochte ihm zu helfen.
    Rhodan verschaffte ihm die nötige Hilfe und erkannte gleichzeitig die ungeheure Vielfalt an Möglichkeiten, die ihm der arkonidische Kreuzer, Produkt einer Technik, die der irdischen um viele Jahrtausende voraus war, in die Hand gab.
    Crest unterstützte ihn, zunächst aus Dankbarkeit, später aus innerem Verständnis. Thora opponierte; ihr lag an nichts anderem als an einer möglichst schnellen Rückkehr. Der Weg wurde ihr jedoch versperrt - durch die Erdmächte, die inzwischen von der Landung einer fremden Rasse auf dem Mond erfahren hatten. Irdische Kampfraketen vernichteten den havarierten Kreuzer und ließen von der Besatzung, außer Crest, der zu jenem Zeitpunkt auf der Erde war, nur noch Thora und ein kleines kugelförmiges Beiboot von sechzig Metern Durchmesser übrig.
    Dieses Beiboot und die Instrumente, die es an Bord hatte, sicherten Rhodan die absolute technische Überlegenheit für den neugegründeten Staat - die Dritte Macht. Rhodan verhinderte einen Krieg, der das Ende aller irdischen Zivilisation bedeutet hätte,

Weitere Kostenlose Bücher