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0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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war, an die Liege heran.
    „Wollen Sie die Elektroden nehmen?" fragte Crest. „Ich überwache die Anzeige."
    Thora nahm wortlos die beiden spindelförmigen Apparateteile, die durch Kabel mit dem eigentlichen Gerät verbunden waren, und befestigte sie an einem Rahmengestell oberhalb von Raleighs Schädeldecke so, daß sie mit den Spitzen auf den Kopf zeigten.
    „Fertig?" fragte Crest. Thora überprüfte die Stellung der Spindeln. „Fertig!"
    „Spannung kommt!" Leises Summen ging von dem kleinen Gerät aus. Thora beobachtete die Spindeln.
    Sie blieben ruhig. „Volle Leistung!" sagte Crest. Auf dem Tasterschirm erschienen die ersten Wellenreflexe - ein Gewirr grüner Linien, dem vorläufig nichts zu entnehmen war. Crest überzeugte sich davon, daß das Bildaufnahmegerät mitlief. An Hand der Aufnahmen würde die positronische Auswertung später in der Lage sein, Raleighs Erinnerungen zu entziffern.
    Das Liniengewirr auf dem Bildschirm war deutlich und breit ausgezogen - ein Beweis dafür, daß die mit höchster Leistung ausgestrahlten Wellen in üblichem Maße reflektiert wurden. Raleigh besaß ein Durchschnittsgehirn.
    „Vertauschen Sie die beiden Spindeln bitte!" ordnete Crest nach einer Weile an.
    Thora vertauschte die Spindeln. Eine zweite Bestrahlungsperiode lieferte die Komplementärbilder zu denen der ersten.
    Die gesamte Untersuchung dauerte knapp eine Viertelstunde.
    „Fertig!" sagte Crest. Ein Schalter fiel knacksend, das Summen erstarb. An Raleighs Gesichtsausdruck hatte sich nichts verändert. Raleigh atmete ruhig.
    „Er scheint es überstanden zu haben", stellte Thora fest.
    Aber Crest war schon mit anderem beschäftigt.
    „Wollen Sie mir auch bei der Auswertung helfen?" fragte er. Thora lächelte. „Sind Sie krank, Crest? Meine Diagnose: Terranische Aktivitätsentfaltung! Sie arbeiten hier in einer Stunde soviel, wie Sie auf Arkon in einem ganzen Tag nicht geschafft hätten."
    Crest erwiderte das Lächeln.
    „Tatkraft steckt an", antwortete er. „Oder möchten Sie jetzt lieber unter einem Fiktivbetrachter liegen und sich das Wellenmuster anschauen?"
    Thora lachte.
    „Nein, nein! Ich helfe Ihnen lieber!"
     
    *
     
    General Cosmic erholte sich wieder. Die Kurse zogen an, und die kaufwilligen Spekulanten begannen zu jubeln. Aber ein paar tausend Kilometer weiter westlich gab sich ein Mann insgeheim alle Mühe, den Todesstoß gegen die Dritte Macht und damit automatisch auch gegen die General Cosmic so gründlich wie möglich vorzubereiten.
    Clifford Monterny, genannt der Overhead, versammelte seine Mutanten in der japanischen Nebenzentrale und informierte sie über seine Absichten.
    „Diesmal gibt es keinen Fehlschlag", erklärte er. „Am Ende dieses Unternehmens wird es Perry Rhodan und seine Dritte Macht nicht mehr geben."
     
    *
     
    Rhodan verbrachte seine Zeit mit der Untersuchung des Falles Homer G. Adams. Er nahm die Hilfe der Terranischen Abwehr-Förderation unter Allan D. Mercant dankbar an und erfuhr durch Mercants Agenten, daß die Druckerei, die den dilettantischen Börsenprospekt von der peruanischen Goldmine produziert hatte, in Japan stand.
    Rhodan ließ sich den genauen Platz angeben - es war in einem Vorort der Stadt Osaka - und untersuchte den Fall. Die Druckerei war in Privatbesitz, und der Besitzer leugnete nicht, daß vor zwei Wochen jemand zu ihm gekommen sei und ihm den Auftrag gegeben habe, jenen Prospekt zu drucken.
    Die Spur führte nicht weiter. Rhodan flog nach Terrania zurück in der Hoffnung, daß Crest in der Zwischenzeit Informationen von Raleigh bekommen habe.
     
    *
     
    Der Auswertungssektor fraß sich zunächst durch den Wust von Erinnerungen hindurch, die in Raleighs Gehirn aufbewahrt gewesen waren, ohne mit der Sacramento-Affäre etwas zu tun zu haben. Bilder aus der Kindheit, aus Raleighs Schulzeit, Militärdienst, Studien an der Technischen Hochschule in Kalifornien. Der A-Sektor verwarf sie und stieß schließlich auf das Wesentliche.
    Crest schrie vor Überraschung auf, als er das erste Bild aus der Serie der gewünschten Informationen zu sehen bekam: ein Mann mit verwaschenen Umrissen und unerkennbarem Gesicht, der gewissermaßen aus der Luft heraus neben Raleigh in dessen Büro erschienen war und ihm einen heftigen Schrecken versetzt hatte.
    Thora starrte mit großen Augen auf die kurze Bildfolge, die Crest in stetiger Wiederholung abrollen ließ.
    „Das ist doch nicht möglich!" keuchte sie.
    Crest nickte, noch ein wenig verwirrt.
    „Doch. Von

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