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0025 - Der Satansdiener

0025 - Der Satansdiener

Titel: 0025 - Der Satansdiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
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die Haustür, einer die Hintertür, die beiden letzten patrouillierten durch den Park. Zamorra überlegte einen Moment, dann gab er seinem Medium die nötigen Anweisungen.
    Der Mann gehorchte sofort. Zwar wirkten seine Augen starr, seine Bewegungen eckig – aber die gleiche Wirkung hatte vorher auch Geronimo Morgues Bann auf ihn gehabt. Ohne Hypnose wäre der Bursche jedenfalls mit Sicherheit nicht fähig gewesen, die ihm zugedachte Aufgabe zu erfüllen.
    Wie eine Marionette stand er auf und trat an das Tor heran. Zamorra beobachtete, wie der Bursche die Hände an den Mund legte.
    Dreimal hintereinander erklang der täuschend echte Ruf eines Käuzchens, und wenig später waren Schritte zu hören.
    Zwei der Ledermänner tauchten auf.
    Zamorra und Bill Fleming pressten sich links und rechts an die Torpfeiler, die beiden Kerle innerhalb des Grundstücks konnten nur ihren von Zamorra hypnotisierten Komplizen sehen. Und der spielte seine Rolle genau so, wie es ihm der Professor suggeriert hatte.
    »Wir haben etwas gehört.« Die Stimme klang eigentümlich blechern und unnatürlich. »Nummer drei wollte nachsehen und ist nicht zurückgekommen. Wir müssen suchen.«
    Ein kurzes Schweigen.
    Dann: »Gut! Nummer fünf, öffne…«
    Metall klirrte.
    Quietschend schwang der schwere Torflügel auf, und zwei schattenhafte Gestalten in schwarzem Leder traten hinaus auf den Weg.
    Auch diesmal klappte die Aktion reibungslos. Bill und Zamorra konnten warten, bis ihnen die Gegner den Rücken wandten. Ein Sprung, ein schneller Karateschlag zum Hals – das lief fast synchron, und die beiden Kerle brachen wie vom Blitz gefällt zusammen.
    Auch sie wurden gefesselt und geknebelt, genau wie der Mann, den Zamorra hypnotisiert hatte. Bill und der Professor schleiften die drei Burschen ins Gebüsch, huschten wieder auf den Weg zurück und schlossen sorgfältig das schmiedeeiserne Tor hinter sich, nachdem sie das Grundstück betreten hatten.
    Auch die beiden Ledermänner an der Tür überwältigten sie ohne Schwierigkeiten.
    Bill flüsterte etwas von »zu gut, um wahr zu sein«, als sie die Burschen fesselten. Zamorra musste ihm Recht geben. Auch ihm ging die Sache zu glatt und reibungslos, auch er fühlte sich unbehaglich – aber sie hatten gar keine andere Wahl, als weiterzumachen.
    »Den Letzten übernehme ich allein«, sagte der Professor leise. »Du bleibst hier und…«
    »Warum, zum Teufel?«, protestierte Bill.
    »Um mir den Rücken freizuhalten. Außerdem geht es um Nicole. Einer muss da sein, der als Reserve fungiert, falls etwas schief geht.«
    Bill sah es ein, wenn auch nur widerwillig. Er hatte inzwischen einige Erfahrung mit übersinnlichen Dingen. Zwar stand er ihnen nach wie vor skeptisch gegenüber – aber er war vorsichtig genug geworden, um zu wissen, dass man sich in Fällen wie diesem auch auf unzerreißbare Nylonstricke nicht blindlings verlassen konnte.
    »Hals- und Beinbruch«, murmelte er. »Oder soll ich besser Dämonenfluch und Vampirzahn sagen?«
    Zamorra grinste flüchtig.
    Er wartete, bis sein Freund zwischen den Stämmen der alten Bäume in Deckung gegangen war, dann wandte er sich ab, glitt zum Haus hinüber und umrundete es im toten Winkel der Mauer.
    Er hatte Pech.
    Ausgerechnet der Letzte der Ledermänner stand nicht an seinem Platz. Vielleicht hatte er den Käuzchenschrei gehört, war misstrauisch geworden. Jedenfalls bewachte er nicht die Hintertür, sondern kam um die Hausecke – und stieß fast mit Zamorra zusammen.
    Der Professor reagierte blitzschnell, doch sein Gegner war nicht langsamer.
    Beide Männer griffen an.
    Zamorras Aktion war eine Spur präziser. Er feuerte dem Ledermann eine Handkante gegen den Hals. Schon im Auftreffen spürte er jedoch, dass dem Schlag durch Mitgehen die Wucht genommen wurde. Sein Gegner hatte die geballte Faust vorschießen lassen. Vermutlich wollte er einen Schwinger zum Kinn anbringen, geriet aus der Richtung, traf nur Zamorras Schulter – aber hinter diesem Schlag steckte so viel mörderische, übermenschliche Kraft, dass der Professor wie eine Stoffpuppe zurückgeworfen wurde.
    Er stolperte.
    Hart schlug er auf, rollte geistesgegenwärtig über die Schulter ab – und als er wieder hochkommen wollte, sprang der Ledermann ihn an und schleuderte ihn erneut zu Boden.
    Das Gewicht des Burschen nagelte ihn fest.
    Hände in dünnen Lederhandschuhen zuckten auf ihn zu, brutal krallten sich die Finger um seine Kehle. Zamorra keuchte. Er riss die Unterarme hoch.

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