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0025 - Wir störten das große Geschäft

0025 - Wir störten das große Geschäft

Titel: 0025 - Wir störten das große Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Presseleuten gesagt hatte, nur daß der Schreiber die dürftigen Facts entsprechend ausgewalzt hatte. Dann aber folgten die entscheidenden Sätze:
    Die Polizei ist sich darüber im klaren und hat Beweise dafür, daß Adlain Lloyd seit Monaten von Erpressern verfolgt wurde, denen Tatsachen darüber bekannt waren, daß Lloyd im Zusammenhang mit dem Skandal bei der Nox Steel Company auch in eine andere Affäre verwickelt war, deren Aufdeckung ihn vor den Strafrichter gebracht hätte. Adlain Lloyd zahlte insgesamt ungefähr' fünfunddreißigtausend Dollar. Es wird vermutet, daß sich weitere angesehene Bürger der Stadt bereits in ähnlichen Situationen befinden, es jedoch nicht wagen, sich an die Polizei zu wenden.
    Ich ließ das Blatt sinken.
    »Darf ich mal telefonieren?« fragte ich und ließ eine Verbindung mit dem 29. Revier herstellen.
    Ich bekam Rodders an die Strippe. »Lieutenant, haben Sie den ,Daily Messenger gelesen?«
    »Nein«, antwortete er, »aber ich weiß, was los ist. Ich bekomme laufend Anrufe von Reportern, die sich darüber beschweren, daß ich lediglich dem ›Messenger‹ weitgehende Informationen gegeben habe. Sie wissen, Cotton, ich habe den Mund gehalten, und ich habe bereits alle meine Leute ins Gebet genommen. Niemand hat irgendein Wort verlauten lassen. Außerdem wußten ja nur Sandfor und der Doktor um unsere Vermutungen.«
    Ich dankte und legte auf.
    »Die Meldung ist in dieser Form in keiner anderen Zeitung erschienen?« fragte ich Mr. High.
    »Soweit ich bisher feststellen konnte, nein. Die anderen Blätter bringen lediglich eine kurze Notiz, vielfach an unbedeutender Stelle.«
    »Ich muß wissen, woher der Reporter des ›Messenger‹ die Informationen hat«, entschied ich. »Komm, Phil!«
    Das Redaktionsgebäude des »Daily Messenger« war ein düsterer Bau in der 19. Straße. Ich verlangte beim Portier den Chefredakteur und wurde zu einem kleinen kugeligen Mann mit einer großen Glatze geführt.
    Der Chefredakteur hieß Basten. Als wir ihm sagten, woher wir kämen, hüpfte er aus dem Sessel hoch, lachte freudig und ausdauernd und trompetete: »Haha, kann mir denken, warum Sie kommen. Ist ein Knüller, nicht wahr? ›Daily Messenger‹ hat als einzige Zeitung die richtigen Informationen. Die lieben Kollegen reißen mir die Telefonstrippe ab, dienern und bitten um Nachdruckrecht. Haha, ich kann hören, wie sie am Telefon ihre Verbeugung machen. Habe ein Ohr dafür. Aber ich verweigere alles. ›Daily Messenger‹ schlachtet die Sache allein aus.«
    »Nichts gegen Ihre geschäftliche Tüchtigkeit, aber deswegen kommen wir nicht«, versuchte ich seinen Speech zu stoppen.
    Er war nicht zu stoppen.
    »Haha, ich weiß, ich weiß. Jetzt kommt gar der hohe FBI. Sie wollen die Quelle wissen, aus der ich meine Nachrichten habe, meine absolut stimmenden und einwandfreien Nachrichten, nicht wahr, Gentlemen? Hundertprozentig stimmende Informationen!«
    »Also, woher stammen die Informationen, daß Lloyd einem Erpresser zum Opfer fiel?« fragte ich noch einmal mit einem gequälten Blick zur Decke.
    Chefredakteur Basten schlug sich stolz gegen die Brust.
    »Von mir«, erklärte er und schnitt ein Gesicht wie Napoleon nach der Schlacht von Austerlitz.
    »Wenn Sie von Ihnen stammen, verhafte ich Sie auf der Stelle wegen Verdacht der Mitwisserschaft«, erklärte ich ruhig.
    Das Napoleongesicht verwandelte sich im Nu.
    »Nur indirekt natürlich«, beeilte er sich zu versichern. »Die Informationen stammen von dort!« Mit pathetischer Geste zeigte er auf das Telefon seines Schreibtisches.
    »Mr. Basten«, sagte ich ernsthaft. »Ich lese Ihr Blatt nicht, weil mir der Stil zu schwülstig ist. Seitdem ich Sie kenne, wundere ich mich gar nicht mehr darüber. Wer so umständlich redet, schreibt auch umständlich.«
    Mr. Bastens Hochstimmung schmolz unter meinen Worten zusammen.
    »Sagen Sie mir bitte knapp und klar«, fuhr ich fort, »was in der Angelegenheit Lloyd passierte.«
    »Ich wurde angerufen.«
    »Wann?«
    »Heute morgen um sechs Uhr.«
    »Waren Sie da schon im Büro?«
    »Ich war noch im Büro.«
    »Was sagte der Anrufer? Wiederholen Sie es bitte nach Möglichkeit wörtlich. Ich nehme an, daß es eine Männerstimme war?«
    »Ja, es war die Stimme eines Mannes. Er fragte, ob ich der Chefredakteur sei, und als ich bejahte, erkundigte er sich, ob ich den Bericht über den Mordfall Adlain Lloyd schon vorliegen habe. Ich sagte: ,Ja.‘ Er fragte darauf: ›Was teilt die Polizei in der Angelegenheit

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