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0026 - Maringo, der Höllenreiter

0026 - Maringo, der Höllenreiter

Titel: 0026 - Maringo, der Höllenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorhanden.«
    »Mehrere.«
    »Au, hier staubt’s!« rief Bill.
    Sheila konnte es nicht lassen. Sie wollte mich wie ein Lotse in den Hafen der Ehe führen. Aber das war nicht drin. Ich steckte zu tief in meinem Job. Auch wenn ich ihn aufgab, würden mir die Mächte der Finsternis keine Ruhe lassen. Ich hatte ihnen bereits zu viele Niederlagen beigebracht. Das vergaßen sie nie.
    Die Frau, die Sheila meinte, hieß Jane Collins und war Privatdetektivin.
    »Ich weiß schon, John«, sagte sie, »dein Job.« Sie rutschte von der Sessellehne und schaute auf ihre Uhr.
    »Es wird Zeit, Bill, der Kleine muß ins Bett.«
    »Schade.« Bill reichte seinen Sohn weiter, nicht ohne ihm vorher noch einen Gute-Nacht-Kuß gegeben zu haben.
    »Und wir setzen uns auf die Terrasse«, sagte er und stand auf. »Komm, John.«
    Ich winkte dem kleinen John zu, stand auf, nahm mein Glas mit und folgte Bill.
    Es war ein herrlicher Juliabend. Im Westen färbten die letzten Strahlen der Sonne den Himmel glutrot. Fast waagerecht fielen sie über das Land, betupften auch die Wasseroberfläche des Schwimmbades hinter dem Haus und malten dort einen zitternden Streifen von einem Beckenrand zum anderen. Ich ließ mich in einem bequemen Stuhl nieder. In der Eisbox standen kühle Getränke bereit. Ich entschied mich für Bitter Lemon.
    »Möchtest du Musik hören?« fragte Bill. Ich hatte die Augen halb geschlossen und schüttelte den Kopf.
    »Nein, die Stille gefällt mir besser.«
    Bill lachte. »Alter Genießer.«
    Zwischen den Tannen führten Mücken ihren bizarren Abendtanz auf. Ein leichter Wind war aufgekommen, kühlte unsere Gesichter und bewegte die Zweige der Ziersträucher.
    »Du hast es gut«, sagte ich. »Wenn ich da an mein Apartment denke…«
    »Bau dir doch auch ein Haus.«
    »Nein, so weit weg von der City möchte ich nicht wohnen. Ist nicht drin.«
    Bill drehte sein Glas in den Händen. Die Eiswürfel im Orangensaft klingelten gegeneinander. »Hast du bereits einen neuen Fall in Sicht?« fragte er.
    »Zum Glück nicht.«
    »Und der Schwarze Tod?«
    »Hat lange nichts mehr von sich hören lassen.«
    »Vielleicht hat er aufgegeben.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Glaube ich kaum. Der gibt nicht auf. Das kann er sich gar nicht leisten. Er ist immerhin die rechte Hand des Teufels. Und Asmodis hat noch nie aufgesteckt.«
    »Meinst du denn, daß du ihn schaffst?«
    »Wen? Asmodis?«
    »Nein. Den Schwarzen Tod.«
    Ich verzog das Gesicht. »Schwer zu sagen, Bill. Bis jetzt hatte ich Glück. Und wenn ich ehrlich sein soll, er ist mir weit überlegen. Er hat Machtmittel zur Verfügung, mit denen er mich leicht besiegen kann. Aber ich habe ja nicht nur ihn als Gegner.«
    »Ich weiß, worauf du anspielst.« Bill nahm einen Schluck »Myxin, der Magier.«
    »Eben.«
    »Sei froh, daß auch er dem Schwarzen Tod feindlich gesonnen ist.«
    »Und dann ist da noch der Spuk«, sagte ich. »Herr im Reich der Schatten und Herrscher über die Seelen verstorbener Dämonen. In New York habe ich zum erstenmal mit ihm Bekanntschaft gemacht. Ich habe zwar großes Unheil verhindern können, aber den Spuk konnte ich nicht fassen.«
    »Man müßte die Dämonenbekämpfung besser organisieren«, überlegte Bill Conolly laut. »Sicher, es gibt Einzelgänger wie dich, die gegen die Macht des Bösen ankämpfen. Aber reicht das?«
    »Nein.«
    »Siehst du.«
    »Trotzdem, Bill. Ich bin gegen eine Neuorganisation. Durch meine Planstelle bei Scotland Yard steht mir ein moderner Apparat der Verbrechensbekämpfung zur Verfügung. Das darfst du nicht außer acht lassen.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Das Gespräch versickerte. Wir schwiegen und hingen unseren Gedanken nach. Aus dem Haus hörten wir Sheilas Stimme. Sie sang dem kleinen John ein Schlaflied vor.
    Ich hatte mich zurückgelehnt. Meine Blicke glitten über die prächtige, kurzgeschnittene Rasenfläche, verweilten bei den dicht nebeneinanderstehenden Tannen – und plötzlich glaubte ich zu träumen.
    Die Luft zwischen zwei Tannen begann zu flimmern. Sie bewegte sich, ein grünliches Leuchten kam auf, und plötzlich materialisierte sich eine Gestalt. Eine Gestalt, die ich kannte, von der wir vor wenigen Minuten noch gesprochen hatten. Es war Myxin, der Magier! Er kam, um mich zu besuchen. Auch Bill hatte ihn gesehen.
    »Das gibt’s doch nicht«, flüsterte er. »Wer – wer ist das?«
    »Myxin«, antwortete ich.
    Er war es tatsächlich. Und er näherte sich. Langsam ging er über den Rasen. Er war nicht sehr groß, reichte

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