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0027 - Das Leuchtturm-Monster

0027 - Das Leuchtturm-Monster

Titel: 0027 - Das Leuchtturm-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwebte, schloß die Augen und schlug einfach zu.
    Von einer Sekunde zur anderen riß der Bewußtseinsfaden, Ginny Gibson kippte zur Seite. Schwer fiel sie auf den Boden.
    Ritchie aber stand da, ließ den Knüppel fallen, preßte beide Hände gegen den Mund und begann zu weinen.
    Jane Collins erhob sich mit zitternden Knien. Das war höllisch knapp gewesen. Wäre der Junge nicht gewesen…
    Die Detektivin dachte gar nicht weiter. Tröstend legte sie eine Hand auf Ritchies Schulter. Ron war inzwischen auch gekommen. Er stand neben den beiden wie ein begossener Pudel.
    »Ist… ist sie…«, schluchzte Ritchie.
    Jane wußte, was der Junge fragen wollte »Nein«, erwiderte sie. »Die Frau ist nicht tot.«
    Dem Jungen fiel ein Stein vom Herzen. »Ich… ich wußte nicht, was ich machen sollte«, flüsterte er erstickt.
    »Es ist schon gut«, sagte Jane. »Du hast mir das Leben gerettet. Ich danke dir.«
    »Und was machen wir mit ihr?« fragte Ritchie.
    Jane Collins fühlte, wie sehr der Junge zitterte. »Ich werde mich um die Frau kümmern«, antwortete die Detektivin. »Geh du mit deinem Bruder so lange auf die Lichtung. Ich komme gleich nach.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Geh schon, bitte.«
    Ron faßte Ritchie unter. Sie verschwanden, drehten sich jedoch vorher noch zweimal um.
    Jane Collins wartete, bis die Zwillinge die Lichtung erreicht hatten, dann ging sie in die Knie und beugte sich über die Bewußtlose.
    Die Grünhaarige atmete nur schwach. An ihrem Hals zuckte eine Ader. Die Augen hielt die Frau geschlossen.
    Jane betrachtete die Hände. Mit der Bewußtlosigkeit der Frau waren auch die kleinen Schlangen an ihren Händen abgestorben. Sie hingen wie übergroße leblose Würmer an den Handstümpfen.
    Jane Collins entschloß sich zu einem Experiment. Sie wollte versuchen, das Böse aus dieser Frau zu vertreiben. Und das sollte ihr mit der gnostischen Gemme gelingen.
    Sie nahm den weißmagischen Stein in die Hand und legte ihn auf die leblosen Schlangen der linken Hand.
    Die Reaktion war verblüffend.
    Eine Rauchwolke puffte auf. Winzige Funken sprühten wie Wassertröpfchen nach allen Seiten weg. Der Qualm brannte in Janes Augen, so daß sie den Kopf zur Seite drehte.
    Dann jedoch fiel der Rauch zusammen und wurde vom Wind zerfächert. Jane Collins starrte auf die Hand.
    Die Finger waren verschwunden!
    Statt dessen lag eine normale schmale Frauenhand auf dem moosbewachsenen Boden.
    Die blondhaarige Detektivin atmete auf. Der magische Vorgang war abgelaufen, ohne daß die Bewußtlose erwacht wäre oder Schmerzen gespürt hätte. Darüber war Jane froh.
    Sie nahm sich gleich die zweite Hand vor.
    Auch hier wiederholte sich die Verwandlung zu einer völlig normalen Frauenhand. Hatte Jane den magischen Bann, der Ginny Gibson gepackt hatte, endgültig gelöst? Die blondhaarige Detektivin hoffte es. Wenn ja, dann hatte sie unter Umständen eine Verbündete gefunden. Denn oft war es so, daß die Menschen – einmal vom Bösen befreit – sich auf die Seite des Lichts stellten.
    Jane Collins tätschelte die Wangen der Frau. Sie schlug leicht mit dem Handrücken dagegen, und schon nach kurzer Zeit zeigten ihre Bemühungen den erhofften Erfolg. Ginny Gibson erwachte.
    Sie schlug die Augen auf und schaute sich verstört um. Jane bewegte sich etwas zur Seite hin, um nicht allzu sehr von einem plötzlichen Angriff der Frau überrascht zu werden.
    »Wie fühlen Sie sich, Miß Gibson?« fragte sie.
    Ginny setzte sich auf. »Sie… Sie… kennen mich?«
    »Ja.«
    »Aber ich Sie nicht. Wer sind Sie, Miß…«
    »Mein Name ist Jane Collins.«
    »Habe ich noch nie gehört.« Ginny Gibson schüttelte den Kopf, verzog jedoch sofort das Gesicht, da sie die Nachwirkungen des Schlages noch nicht verdaut hatte.
    »Dafür kennen Sie sicherlich John Sinclair«, forschte Jane.
    Ginny überlegte. »Ja, irgendwie kommt mir der Name bekannt vor. Ich weiß aber nicht, wo ich ihn hinstecken soll. Alles ist so komisch. Als würde mein Denken durch einen Vorhang gefiltert. Ja, so ist mir. Seltsam. Was ist überhaupt geschehen? Ich sitze hier auf dem Boden. Mein Kopf schmerzt.« Sie tastete mit der Hand zur Schläfe hoch. Als sie die Finger zurückzog, waren die Kuppen rot. »Blut, lieber Himmel, was war los?«
    »Sie sind bewußtlos geworden«, erklärte Jane Collins.
    »Aber wieso denn?«
    »Das erzähle ich Ihnen später.«
    »Wie kommen Sie denn dazu? Ich will jetzt eine Erklärung. Moment mal, oder haben Sie mich

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