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0027 - Die Grotte der Gerippe

0027 - Die Grotte der Gerippe

Titel: 0027 - Die Grotte der Gerippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
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einen Weg nach oben – und in der nächsten Sekunde erstarrte er vor Schrecken.
    Seine unheimlichen Gegner hatten begriffen, daß er stärker war als sie.
    Die Skelette wagten nicht mehr, ihm zu nahe zu kommen. Und das hatten sie auch gar nicht nötig. Zamorra sah, wie einer der Knochenmänner ein Stück zur Seite glitt, sich bückte – und mit unbegreiflicher Kraft einen der schweren Felsblöcke hoch über seinen Kopf schwang.
    Der riesige Brocken beschrieb einen Bogen, trudelte durch die Luft. Wie ein Schatten flog er heran, genau auf Zamorra zu, und der Professor mußte sich durch einen verzweifelten Sprung in Sicherheit bringen.
    Der Boden schien zu beben, als der Felsblock herunterkrachte.
    Splitter flogen, Staub wölkte auf. Zamorra wälzte sich herum, taumelte hoch – und ließ sich sofort wieder fallen, weil er den Schatten des zweiten Wurfgeschosses gesehen hatte.
    Sein Körper verkrampfte sich.
    Fast hautnah wischte der Felsblock über ihn hinweg, traf einen halben Yard hinter ihm auf, wurde wieder in die Luft geschleudert und schien wie ein überdimensionaler Gummiball den steilen Hang hinunter zu hüpfen. Zamorra grub die Zähne in die Unterlippe. Er hatte den Luftzug gespürt. Über sich sah er die teuflischen Skelette erneut Felsentrümmer hochstemmen, diesmal gleich drei gleichzeitig, und er wußte glasklar, daß gegen diese durchaus nicht übersinnliche und gerade deshalb umso tödlichere Gefahr auch das Amulett in seiner Faust nichts ausrichten konnte. – Hohngelächter gellte auf, als der erste Stein durch die Luft flog.
    Zamorra steppte zur Seite. Sein Fuß verhakte sich irgendwo, er stolperte und fing sich wieder. Schon trudelte der nächste Felsbrocken durch die Luft, und diesmal konnte sich der Professor nur noch durch einen Hechtsprung retten.
    Er rollte über die Schulter ab, kam hoch – zu spät!
    Der massige Schatten schien ihn förmlich anzuspringen. In letzter Sekunde zuckte er zur Seite, aber er konnte dem Wurfgeschoß nicht mehr vollständig ausweichen.
    Der schwere Felsblock streifte ihn zwischen Schulter und Hüfte.
    Instinktiv ließ er sich zurückfallen und nahm dem Anprall dadurch die Wucht. Trotzdem hatte er das Gefühl, als seien ihm der Arm und sämtliche Rippen gebrochen. Wie eine Stoffpuppe wurde er durch die Luft geschleudert, überschlug sich und blieb halb betäubt auf der Seite liegen.
    Der Schmerz raste wie eine Stichflamme durch seinen Körper. Er wollte hochkommen, aber er schaffte es nicht. Nach Atem ringend blieb er liegen, wie bei klarem Verstand gelähmt, und seine Rechte umklammerte immer noch das Amulett, das er die ganze Zeit über nicht aus den Fingern gelassen hatte.
    Irgendein Instinkt veranlaßte ihn, reglos liegenzubleiben, auch als er sich wieder etwas erholt hatte.
    Unmerklich drehte er den Kopf ein wenig zur Seite und spähte durch die halb geschlossenen Lider zu der Felswand hinüber. Die grünschimmernden Knochen der vier Gerippe waren deutlich zu sehen. Die Bestien starrten auf ihn herab, schienen zu zögern – und Zamorra hoffte inständig, daß sie ihn für tot hielten.
    Sekunden vertickten.
    Endlose Sekunden für Zamorra, dem die Zeit auf den Nägeln brannte.
    Schon war er kurz davor, seine Taktik zu ändern, aufzuspringen und erneut zum Angriff überzugehen – da setzten sich die Skelette in Bewegung.
    Sie brauchten sich nicht damit aufzuhalten, die Felswand herunterzuklettern, ein Sprung aus zehn Yard Höhe machte ihnen nicht die geringsten Schwierigkeiten. Unheimlich knirschten und klapperten ihre Knochen, als sie zwischen den Felsen landeten. Zamorra hörte ihr schnelles, eigentümlich gieriges Keuchen, sah den phosphoreszierenden Schimmer näherkommen und spannte die Muskeln.
    Erst als er bereits die eisige Nähe der Untoten spürte, handelte er.
    Wie eine Feder zog er seinen Körper zusammen. Blitzartig schnellte er hoch, und noch ehe eine der Bestien zurückweichen konnte, hatte der Professor schon zugeschlagen.
    Einem der Knochenmänner fegte er mit dem ersten Hieb den Schädel vom Hals. Er packte die silberne Kette, ließ das Amulett kreisen, handhabte es so, wie ein Rocker eine Fahrradkette benutzen mochte.
    Zu spät wichen die Skelette zurück. Der Talisman funkelte im Mondlicht. Durch die Kreisbewegung wirkte er wie eine Sense, zweimal hintereinander zertrennte er klappernde Halswirbel, und zwei bleiche Totenschädel flogen im Bogen durch die Luft.
    Dem vierten Gerippe riß das Amulett den Arm ab.
    Aufheulend wich der Knochenmann

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