0027 - Im Banne des Hypno
hinaus.
Bully nickte jemand zu, der neben ihm stand, dann sagte er: „Wir kommen zu Ihnen. Bereiten Sie die Vakuum-Gangway vor."
„Ich habe es ja gewußt, diese verdammte Dreizehn..."
*
„Es ist also durchaus nicht unsere Aufgabe, den Overhead zu erledigen", faßte Bully noch einmal zusammen und betrachtete Sergeant Adolfs wenig Begeisterung zeigendes Gesicht mit stirnrunzelnder Nachdenklichkeit. „Es ist Tatjana aus großer Entfernung gelungen, auf dem Mars eine ungewöhnliche Tätigkeit festzustellen. Auf Grund ihrer natürlichen Abwehrmöglichkeit kann sie den Overhead telepathisch überwachen, ohne, daß dieser sie unter seinen hypnotischen Bann zwingen kann. Wir sind durch die Absorberhelme einigermaßen geschützt. Also, wie gesagt, wir sollen auf dem Mars nachsehen, was geschehen ist. Ihre Bestätigung unserer Beobachtung bestätigt unsere Vermutung. Der Overhead ist mit einem Zerstörer geflohen, nachdem er seine Niederlage auf der Erde zur Kenntnis nahm. Was tun wir jetzt? Ihn verfolgen oder zur Erde zurückkehren?"
„Tod dem Overhead!" schrillte Guckys Stimme aus der Ecke. Er saß dort, von seinem Schwanz gestützt, und knabberte vergnügt an einer frischen Mohrrübe, die Leutnant Bings für ihn aus dem Kühlraum geholt hatte. „Wir verfolgen und vernichten ihn, was sonst?"
„Du hältst den Mund!" befahl Bully wütend und hielt sich an seiner Strebe fest, damit Gucky nicht auf die Idee kam, sich für die Bevormundung zu rächen. „Wir sollen erkunden, nicht mehr. Rhodan will zuerst Iwan auf Herz und Nieren prüfen, ehe er ihn gegen den Overhead einsetzt."
„Wir schaffen es ohne Iwan", nörgelte Gucky unzufrieden.
„Aber wir haben nicht den Auftrag dazu", belehrte ihn Bully und wandte sich an Bings und Adolf. „Wir sollen lediglich feststellen, was auf dem Mars vor sich geht. Ich sagte ja schon, daß Tatjana ..."
„Glauben Sie, Sir, daß jener Zerstörer, den wir beobachten konnten, mit dem Overhead etwas zu tun hat?" fragte Sergeant Adolf.
Bully sah Tatjana Michalowna, die Telepathin, forschend an. Die junge Russin, einst ebenfalls unter dem Bann Monternys lebend und von Rhodan befreit, nickte.
„Ich kann seine Gedanken empfangen; sie sind voller Panik und Zorn. Sie kreisen um Flucht. Der Overhead sieht den Mars bereits als rötlich funkelnden Stern, das bedeutet, daß er sich im Weltraum befindet. Ja, Sergeant, ich glaube, daß er an Bord des fliehenden Zerstörers ist."
„Worauf warten wir dann noch?" schrie Gucky empört, und seine Stimme war so laut und hell, daß Bully glaubte, ihm platze das Trommelfell. Trotzdem ignorierte er den Einwand und befahl Leutnant Bings zu funken.
Bings machte ein ratloses Gesicht, was Sergeant Adolf mit heimlicher Freude und Genugtuung erfüllte.
„Aber die Funksperre, Sir ... nur im Notfall soll ..."
„Dies ist ein Notfall!" brüllte Bully. „Wird's bald?"
Tatjana Michalowna schüttelte unmerklich den Kopf. So erregt kannte sie Bully noch nicht. Dabei bestand absolut kein Grund zur Aufregung. Hatte er etwa Angst, den direkten Kampf mit dem Overhead aufzunehmen, oder lag ihm wirklich daran, sich an die Vorschriften zu halten? Sie lauschte einen Augenblick auf seine Gedanken, dann lächelte sie plötzlich wissend.
Leutnant Bings gab seinem Sergeanten einen Wink. Adolf schaltete das Bildfunkgerät ein und hatte wenige Sekunden später seinen Kollegen von der STARDUST II auf dem Schirm.
„Dringender Spruch an Perry Rhodan. Persönlich!"
„Augenblick." Wieder einige Sekunden Pause, dann erschien Rhodans Gesicht auf dem Bildschirm. „Ja. Z-45?"
„Leutnant Bings, Sir." Bings schob seinen Sergeanten zur Seite. „Mr. Reginald Bull wünscht eine Verbindung mit Ihnen, Sir."
Bully schob seinerseits Bings zur Seite.
„Der Overhead hat den Mars verlassen und flieht in Richtung Jupiter. Soll ich ihn verfolgen? Er hat nur einen Zerstörer."
„Ich weiß nicht, ob ich Iwan schon einsetzen kann. Besser wird es sein, ich komme mit den Mutanten und einer Kaulquappe nach."
„Nicht nötig, Perry", versicherte Bully energisch. „Wir machen das schon. Tanja hält Verbindung mit dem Overhead, wir werden ihn verfolgen."
Rhodan dachte einen Augenblick nach, dann nickte er.
„Also gut, nehmt die Verfolgung auf. Aber seid vorsichtig. So schnell kann ich nicht nachkommen, weil ich mich mit Betty um Iwan kümmern muß. Ich wage es nicht, ihn schon ohne Aufsicht zu lassen. Viel Glück. Ihr seid immerhin zwei Zerstörer gegen einen."
Der Schirm
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