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0027 - Wir fingen den roten Delphin

0027 - Wir fingen den roten Delphin

Titel: 0027 - Wir fingen den roten Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir fingen den roten Delphin
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dadurch vielleicht ins Stocken bringen. Also setzte ich mich in eine Ecke.
    Als mir der Kellner den bestellten Whisky gebracht hatte, nahm ich einen Zettel aus meinem Notizbuch und schrieb mir in Stichworten meine Gedanken auf.
    Rosalee McCormick war auf der Spur einer Rauschgiftsache gewesen, als ihr Vater sie in Urlaub schickte.
    Ich zündete mir eine Zigarette an und sah dem Rauch nach, der in gewundenen Spiralen zur Decke stieg.
    Rauschgiftschmuggler sind selten nur in einer Stadt. Meistens haben sie ein weites Netz über ganze Länder ausgespannt. Warum sollte nicht auch in Miami mit Rauschgift gehandelt werden? Gerade hier, im Luxusparadies der sogenannten besseren Gesellschaft, konnte der Rauschgifthandel besonders ertragreich sein.
    Wurde Rosalee vielleicht ermordet, weil sie auch hier auf die Spuren der Rauschgifthändler gestoßen war?
    In dieser Sparte des Verbrechertums gelten grausame Gesetze. Das Leben eines Menschen zählt hier weniger als der Gegenwert von fünf Gramm in Milchpulver gestreckten Kokains.
    Andererseits gab es hier einen Verbrecher, der seine heimlichen Kameraaufnahmen zu einem lohnenden Erpressergeschäft verwenden wollte. Mußte dieser Mann Rosalee fürchten, und ließ er sie deshalb ermorden? War er allein, oder genoß er die Hilfe einer Bande?
    Lauter ungeklärte Fragen- Und hundert andere mehr: Warum schickte Rosalee den Brief an ihren Vater nicht mehr ab? Wurde sie vom Mörder dabei überrascht?
    Was suchte der Theaterbesitzer mit einer Kamera in der Nähe von Rosalees Bungalow? War er etwa der Erpresser? Aber dieser Mann war vermutlich einige Millionen schwer. Warum sollte er sich mit Erpressungen abgeben, die ihm höchstens ein paar tausend Dollar einbringen konnten?
    Hatte das Bun-Girl überhaupt die Wahrheit gesagt, als sie behauptete, Randy Jewis mit einer Kamera zu Rosalees Bungalow schleichen gesehen zu haben?
    Ich drückte die Zigarette aus. Dieser Fall würde wahrscheinlich nur durch eine Menge Kleinigkeiten zu lösen sein. Es kam darauf an, tausend winzige Kleinigkeiten zu einem lückenlosen Mosaik zusammenzufügen, das imstande war, den Mörder zu überführen. Ob uns das gelingen würde oder nicht, war nicht vorauszusehen.
    Gerade hatte ich mir den zweiten Whisky bestellt, als die Privatsekretärin die Bar verließ. Phil kam sofort zu mir geschlendert.
    »Na?« frage er leise. »Was herausgeholt aus der Lehrerin?«
    »Nicht viel. Kurz vor zwölf soll im Bungalow von Rosalee ein Mann gelacht haben. Sie will es deutlich gehört haben. Das ist aber auch alles, was ich erfahren konnte.«
    »Bei mir ist es nicht besser«, seufzte er. »Ich habe - natürlich reiner Zufall - die Bekanntschaft von Margy Condall gemacht. Du weiß ja, Tom Ryling sagte uns, daß sie die Privatsekretärin von diesem Theaterbesitzer Jewis ist. Sie scheint alles in allem ein ganz vernünftiges Mädchen zu sein. Allerdings verstehe ich nicht ganz, wie sie sich in diesen Lebemann verlieben konnte. Aber sie hat es jedenfalls getan. Du brauchst nur seinen Namen zu erwähnen, schon kriegen ihre Augen diesen schwärmerischen Ausdruck, den Frauen nur haben, wenn sie über alle Maßen in einen Mann verliebt sind.«
    Ich setzte mein Whiskyglas ab und stoppte seinen Redefluß mit der nüchternen Frage: »Und was hast du herausgefunden, das wirklich in einem direkten Zusammenhang mit Rosalees Tod steht?«
    Er zuckte die Achseln: »Margy Condall behauptet, Randy Jewis sei den ganzen Sonntagabend mit ihr zusammengewesen. Ununterbrochen. Wenn es stimmt, müßte uns das Bun-Girl einen Bären aufgebunden haben. Jewis kann nicht mit einer Kamera um Rosalees Bungalow schleichen und gleichzeitig mit Margy Condall Zusammensein.«
    »Eine der beiden Frauen muß gelogen haben«, stellte ich fest. »Aber welche?« Phil besah sich nachdenklich seine Fingernägel: »Weißt du, Jerry«, sagte er. »Ich tippe auf Margy Condall. Sie hat gelogen. Davon bin ich fest überzeugt. Sie kann nämlich nicht gut lügen. Man merkt es ihr jedenfalls sofort an. Wenn sie es dennoch tat, muß sie einen Grund haben. Welchen wohl?«
    Ich trank meinen zweiten Whisky aus, setzte das Glas ab und sagte leise: »Es kann nur einen Grund geben: Sie weiß, daß Jewis unsere Kollegin ermordet hat und will ihn schützen, weil sie ihn liebt.«
    »Was bist du doch für ein intelligenter Junge!« Phil grinste. »Genau dasselbe dachte ich auch.«
    ***
    Über die Kieswege schritten wir zu unserem Bungalow. Ein mit Sternen übersäter Himmel. Milchig weißes

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