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0028 - Der kosmische Lockvogel

0028 - Der kosmische Lockvogel

Titel: 0028 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Transplantation körperfremder Stoffe. Als Adams einschaltete, war Professor Kärner eben dabei, einen fingerhutgroßen, mit zahlreichen Tastflächen umgebenen Gegenstand einzupflanzen. Im Lautsprecher war das schwere Atmen des arkongeschulten Operateurs zu hören, als das halb organische und halb mechanische Gebilde begann, seine mikroskopisch feinen Taster mit dem Nervengewebe nahe der Lendenwirbelsäule zu verbinden. Der Kontakt mit dem Blutkreislauf wurde ebenfalls ohne Zutun der Ärzte hergestellt. Der Prozeß dauerte knapp fünf Minuten. Von da an hatte sich das fremde Etwas nahezu unsichtbar mit Tiffs Gewebe vereint.
    „Fertig", sagte jemand stockend. „Fangen wir an?"
    Homer G. Adams wandte sich wieder der zweiten Bildfläche zu.
    „Ein unheimliches Ding. Sir", flüsterte er. „Wie kann man so etwas herstellen? Es sieht aus, als hätte es Verstand. „ Rhodan lachte etwas unecht auf. Seine Lippen erschienen spröde.
    „Fragen Sie mich nur nicht weiter. Auf Wanderer scheint alles möglich zu sein. Wann wird die Wunde verheilt sein?"
    „In zwölf Stunden, garantiert. Wenigstens wird es von Haggard behauptet. Das arkonidische Gewebeplasma besorgt die absolut unsichtbare Verheilung unter Umständen noch schneller."
    „Okay, warten Sie besser die zwölf Stunden ab. Wenn er erwacht, erklären Sie ihm, das geheimnisvolle Gas hätte die lange Ohnmacht bewirkt. Adams, verlieren Sie nicht den Kopf! Leutnant Everson ist längst gestartet. Er steht zur Zeit nahe der Pluto-Bahn und bereitet den Überlichtsprung zum Wega-System vor.
    Bisher ist er weder angegriffen noch geortet worden. Mir scheint, als hätte man auf Tifflor angebissen. Sobald er wieder in Ordnung ist, schicken Sie ihn schleunigst zum Mondstützpunkt. Dort wartet Major Deringhouse mit der K-9. Ist alles klar?"
    Adams bestätigte. Mit letzten, recht mysteriösen Bemerkungen war die Unterhaltung beendet.
    Kadett Julian Tifflor, SpA-Student im letzten Semester, begann eine unerhört wichtige Rolle in der Geschichte der Menschheit zu spielen. Noch wußte er es nicht. Es wußte überhaupt niemand sehr genau, was Perry Rhodan mit Tiffs Einsatz bezweckte. Für Adams stand es nur fest, daß der Chef gerade so viel getan hatte, um Tifflor in winzigsten Ausmaßen verdächtig erscheinen zu lassen. Ein Mehr an Hinweisen hätte fraglos zum sofortigen Fehlschlag führen müssen.
    Adams, genial und entschlossen in allen möglichen Finanzfragen, begann innerlich zu schaudern. Er dachte an die Nachrichten, die der Kadett mit in den Raum nehmen sollte. Erwiesenermaßen hatte das positronische Supersystem der Venusbasis drei Stunden Terrazeit benötigt, um die auf Mikroband festgehaltenen Unterlagen glaubwürdig zu berechnen. Drei Stunden waren hinsichtlich der Rechenkapazität dieser Maschine eine ungeheure Zeitspanne.
    Rhodans Gesicht verschwand. Es wurde still in dem seltsamen Raum, den außer Rhodan nur ein einziger Mann betreten konnte. Genau betrachtet, gehörte die kleine Zentrale im Hauptquartier der GCC zu jenen Schaltstationen, die spätere Chronisten als „Miniaturstützpunkt" des Unsterblichen bezeichneten. Adams erhob sich aus dem schwenkbaren Sitz. Die Transplantation war noch nicht beendet, wovon ihn ein kurzer Blick auf die noch eingeschaltete OP-Beobachtung überzeugte. Kärner und Haggard waren eben dabei, die Wunde mit arkonidischem Bioplasma zu verkleben. Eine Narbenbildung war völlig ausgeschlossen. Der Heilprozeß geschah mit atemberaubender Schnelligkeit. Er setzte praktisch im Moment der Plasma-Aufsprühung ein.
    Adams fuhr zusammen, als wimmernde Laute aus dem Lautsprecher brachen. Hastig schaltete er auf Weitwinkelerfassung.
    Der Telepath John Marshall, der während der Einpflanzung als stiller Beobachter fungiert hatte, wurde von zwei Ärzten hastig aus dem OP geschleift. Von ihm stammten die seltsamen Laute. Sein Gesicht war unter dem Mundschutz verzerrt.
    Da wußte Adams, daß der Zellmodulator bereits arbeitete. Julian Tifflor war zu einem „Sender" geworden. Die von seinem Körper ausgestrahlten Impulse konnten jedoch nur von fähigen Telepathen aufgenommen werden; und dazu nur von solchen, die sich auf Tifflors Schwingungen abgestimmt hatten.
    Es war eine grandiose, vielastige Planung, mit der Perry Rhodan endgültig nach den Sternen griff. An diesem 28. Juni 1982 wurde er zum unsichtbaren Machtfaktor im Hintergrund.
    Adams trat in das fünfdimensionale Identifizierungsfeld des Geheimraumes. Als Eintrittsberechtigter anerkannt,

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