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0028 - Der kosmische Lockvogel

0028 - Der kosmische Lockvogel

Titel: 0028 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ungefähre Eintauchposition ermitteln können."
    Die Bestätigung kam durch. Augenblicke später erhielten die Kommandanten der beiden Schweren Kreuzer TERRA und SOLAR SYSTEM den Befehl, in einer halben Stunde Standardzeit bis zur Plutobahn vorzuspringen. Major Nyssen und Captain McClears bestätigten.
    „Sie geben wohl noch nicht auf?" fragte eine sonor klingende Stimme.
    Rhodan wandte den Kopf. Crest, der Arkonide, stand hochaufgerichtet hinter ihm.
    „Ich denke nicht daran. Wenn es uns gelingt, das Eintauchen anzumessen, werden wir die Position annähernd berechnen können. Eine andere Frage: Haben Sie an der äußeren Form des unbekannten Schiffes erkannt, mit wem wir es zu tun haben?"
    Crest schüttelte den hochstirnigen Kopf.
    „Nein, ich habe mir kein Urteil bilden können. Viele raumfahrende Zivilisationen der Galaxis bauen in dieser Art. Ich müßte nähere Einzelheiten sehen."
    Rhodan drehte sich enttäuscht seinen Kontrollen zu. Augenblicke später kam ein schwaches Rumoren aus den Strukturtastern.
    „Rematerialisation ist erfolgt", meldete die Ortung. „Ziemlich weit, Sir. Es wird ungeheuer schwierig sein, die Position zu berechnen."
    „Ich kenne die Fehlerquellen, danke", unterbrach Rhodan. „Ermitteln Sie die Grobwerte. Ich werde mich mit dem mathematischen Team um genauere Daten kümmern. Crest, ich bitte um Ihre Hilfe."
    Zwanzig Minuten später kamen die beiden Schweren Kreuzer gleichzeitig an. Sie schlossen mit hoher Fahrt auf und fuhren dann ein sauberes Anpassungsmanöver.
    Rhodan stand im Kreise seiner Mutanten. Sie waren alle da. Die Telepathen unter ihnen lauschten mit wachen Sinnen auf jene ungeheuer starken Schwingungen, die sie bis vor kurzer Zeit so schmerzhaft deutlich vernommen hatten.
    „Nun?" erkundigte sich Rhodan. Sein schmal gewordenes Gesicht war ausdruckslos. Marshall war der Sprecher des Spezialkorps. Er hob langsam die Schultern an.
    „Chef, wenn man Tifflor tatsächlich über zwei Lichtjahre hinweg noch orten kann, so ist er nun wesentlich weiter entfernt. Wir empfangen nichts mehr."
    „Stört Sie die Nähe der Besatzungsmitglieder? Wenn ja, werde ich Sie mit einem Zerstörer einige Lichtstunden weit in den interkosmischen Raum bringen."
    „Die Ausstrahlungen der Leute stören nicht. Wir sind daran gewöhnt. Kadett Tifflor dürfte vorerst wertlos sein, Sir. Wir erhalten keinen Kontakt."
    Rhodan ging langsam auf das Schott zu. Die drei Schiffe waren im vollen Bremsmanöver begriffen. Nun kam es darauf an, die Eintauchposition des geflohenen Fremden möglichst genau zu berechnen. Eine ungeheure Aufgabe, Rhodan wußte es!
    Die Mutanten sahen ihm schweigend nach. Rhodans Plan war wie gewünscht abgelaufen, nur hatten die Unbekannten sehr viel schneller und exakter gehandelt, als es für die gegebene Sachlage gut gewesen war. Es hatte von vornherein festgestanden, daß man nicht früher an Ort und Stelle hatte sein können. Schließlich war es nicht möglich gewesen, dem Lockschiff sozusagen dicht auf den Fersen zu folgen.
    Trotzdem war Rhodan in seinem tiefsten Innern befriedigt. Es stand nun fest, daß es im Bereich der Dritten Macht eine hervorragende Spionageorganisation geben mußte. Die angeblich so wichtige Mission des Kadetten Tifflor war durchschaut worden.
    Die Erledigung der Agenten war aber eine Sache, die Rhodan vorerst überhaupt nicht beachtete. In erster Linie war es wichtig, herauszufinden, wer sich für die Erde so brennend interessierte. Erst wenn man das wußte, konnten Rückschlüsse auf technische Ausrüstung und Verhalten vorgenommen werden.
    Zur Zeit tappte man noch im dunkeln.
    Rhodan blieb sinnend vor dem großen Antigravlift der Mittelachse stehen. Einige Männer salutierten. Der hagere Mann sah durch sie hindurch, als wären sie nicht vorhanden. Rhodan dachte daran, daß seine beste Waffe mitten im Einsatz stand.
    Sie hieß Julian Tifflor! Tiffs Körpersender würde ununterbrochen arbeiten. Wenn es gelang, bis auf zwei Lichtjahre Entfernung in seine Nähe zu kommen, konnte eine klare Anpeilung überhaupt nicht mehr schwierig sein.
    Es würde dem Gegner verzweifelt wenig nützen, sich in Gebirgen und Tiefhangars fremder Welten zu verkriechen. Vor einer technischen Ortung wäre er dort unbedingt sicher gewesen, nicht aber vor einer rein geistig bedingten Anpeilung.
    Also kam es nur noch darauf an, die „Geheimwaffe Tifflor" sozusagen scharfzumachen. Der illusorische Zünder mußte in der Form einigermaßen exakter Berechnungen noch geschaffen

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