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0029 - Die Rückkehr des Rächers

0029 - Die Rückkehr des Rächers

Titel: 0029 - Die Rückkehr des Rächers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stieß Bill in die Seite.
    »Was ist denn?«
    »Los, komm, wir müssen zu Naida. Ich glaube, wir haben etwas übersehen.«
    ***
    Es waren zwei alte Kunden, die Ibrahim Naida empfing. Sie kamen aus Neapel zu ihm, waren korrekt gekleidet und sehr höflich. Man konnte mit ihnen gut zusammenarbeiten, es gab kein langes Feilschen um den Preis. Wenn die Ware einmal weg war, dann brauchte Naida auch keine Schwierigkeiten zu befürchten, denn die Beziehungen der beiden Herren waren ausgezeichnet. Ihre Namen lauteten Mario Tamberlani und Rico Valetta. Die Männer gehörten der Mafia an.
    Es war ihr Geheimnis, aber innerhalb der Organisation nahmen sie einen Spitzenplatz ein.
    Die »Ehrenwerte Gesellschaft« hatte ihre Ausbildung finanziert, sie auf Universitäten geschickt und sie dann in ihren Dienst genommen. Tamberlani und Valetta hatten Archäologie studiert. Schwerpunkt Ägyptologie. Als zweites Fach hatten sie Volkswirtschaft belegt, um auch wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen.
    Naida empfing sie mit ausgebreiteten Armen. »Seien Sie herzlich willkommen«, sagte er, lächelte und überreichte einen Willkommensdrink. Die Mafiosi tranken.
    Sie glichen sich auch äußerlich. Sie waren korrekt gekleidet und hatten das Keep-Smiling erfolgreicher Busineßmen. Allerdings kamen sie immer schnell zur Sache. Tamberlani fragte: »Was haben Sie uns diesmal anzubieten?«
    Naida stellte sein Glas weg. »Sie haben aber eine Hast, meine Herren. Sie werden die Schätze schon noch sehen. Und ich kann Ihnen versichern, absolute Spitze. So etwas haben Sie noch nie gesehen. Unter größten Gefahren haben meine Männer die Gegenstände aus den Gräbern geholt. Zwei meiner Leute sind getötet worden. Es wird immer schwieriger. Die Polizei…«
    »Wollen Sie den Preis in die Höhe treiben?« fragte Valetta.
    Naida lächelte. »Nicht ich…«
    »Sondern?«
    »Die Umstände, meine Herren, die Umstände.«
    Rico Valetta war verärgert. »Bisher haben wir Preiserhöhungen akzeptiert, nun ist die Grenze erreicht. Denken Sie daran, daß auch wir Schwierigkeiten haben, die Sachen abzusetzen. Oft lagern sie lange Zeit bei uns. Und so etwas nennt man totes Kapital.«
    Naida wußte, daß er einen kleinen Schritt zu weit gegangen war. Deshalb wiegelte er ab. »Sehen Sie sich die Dinge erst einmal an, meine Herren. Sie werden begeistert sein.«
    Die Mafiosi waren einverstanden.
    Umständlich kramte Ibrahim Naida einen flachen Schlüssel aus seiner Hosentasche, steckte ihn in das schmale Schloß am Panzerschrank, drehte ihn einmal herum und nahm einen elektronischen Commander in die linke Hand. Das Gerät war nicht größer als eine Zigarettenschachtel und mit einer Zahlentastatur versehen.
    Naida wandte seinen beiden Geschäftspartnern den Rücken zu und tippte flink den Code in die Tastatur.
    Ein sanftes Brummen ertönte.
    Dann glitt die Tür des Panzerschranks automatisch auf.
    Die drei Männer traten an den Schrank. Er hatte fünf Fächer. In den beiden obersten lagerten kostbare Krüge, Schalen und Töpfe. Aber auch wertvolle Geschmeide, die ihren Glanz nicht verloren hatte.
    Selbst die Mafiosi waren erstaunt. Ihre sonst glatten Gesichter zuckten nervös.
    Naida registrierte dies mit Befriedigung. Noch nie hatte er seinen Kunden solche kostbaren Geschmeide präsentieren können. Seine Männer hatten sie tief unter der Erde in einem urnenähnlichen Gefäß gefunden.
    Tamberlani wandte sich um. »Darf man es anfassen?« fragte er mit rauher Stimme und deutete auf ein Geschmeide, das ihm besonders gefiel.
    »Bitte«, erwiderte Naida jovial.
    Der Mafioso nahm das Geschmeide hervor, legte es auf seine linke Hand und bestaunte die Kostbarkeit. Auch Rico Valetta war beeindruckt.
    »Na, habe ich Ihnen zuviel versprochen?«
    Die Mafiosi wandten ihrem Geschäftspartner die Gesichter zu. »Nein, das haben Sie nicht.«
    »Dann dürfen wir jetzt über den Preis reden?«
    Die Mafiosi antworteten nicht. Die Pracht des kostbaren Geschmeides hatte sie in ihren Bann gezogen. Sie ließen die goldene Kette durch ihre Hände gleiten. Die einzelnen ovalen Glieder waren kunstvoll miteinander verzahnt.
    »Dazu gehört noch ein Ring«, klärte Naida die beiden Mafiosi auf. Im stillen hatte er den Preis für die Kette bereits um zehn Prozent erhöht.
    Mario Tamberlani riß sich als erster aus der Faszination. »Woher stammt die Kette?« fragte er, ohne auf Naidas vorherigen Vorschlag einzugehen.
    »Aus der Galala-Wüste.«
    »Also nicht aus Memphis oder

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