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0029 - Die Rückkehr des Rächers

0029 - Die Rückkehr des Rächers

Titel: 0029 - Die Rückkehr des Rächers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Perfektion, mit der sie das Schwert handhabte, einen Vergleich mit einem Profi nicht zu scheuen.
    Das kurze Schwert drehte sich einmal um die Achse und flog auf meine Brust zu.
    Wie von einem Katapult geschleudert schnellte ich gegen die Wand. Ich hörte das Schwert an mir vorbeisurren, dann einen erschreckten Schrei und danach das Klirren von Glas.
    Ich schaute mich um.
    Bill war mir gefolgt. Er lag auf der zweitobersten Stufe. Die Waffe, die mich hätte treffen sollen, war nur um Haaresbreite über ihn hinweggefegt und hatte eine Hängelampe zertrümmert.
    Bill zog eine Grimasse. Ich verstand seine Gefühle.
    Naida war nur noch ein zitterndes Bündel Angst. Noch bevor ich ihn erreichte, rutschte er mit dem Rücken an der Wand entlang, sank zu Boden und vergrub das Gesicht in beide Hände. Von der Mumie lag nur noch ein graugrüner Staubhaufen auf dem roten Teppich.
    Bill Conolly machte mich auf den Toten aufmerksam.
    »Wahrscheinlich jemand von Naidas Leuten«, murmelte ich.
    Noch traute sich niemand, den Gang zu betreten. Die Angst um ihr Leben hielt die Leute zurück.
    Ich warf noch schnell einen Blick in den offenen Tresor. Die Grabräuber hatten unschätzbare Werte gestohlen. Ich sah auch die Kette. Sie lag auf dem Boden neben einem zerstörten Telefonapparat.
    Dann ging ich zu Naida. Noch immer hockte er auf dem Boden, obwohl ihm nichts passiert war. Auf seine Wut konnte ich keine Rücksicht nehmen, denn ich benötigte dringend Informationen und Antworten auf meine Fragen. Für mich war Ibrahim Naida eine Schlüsselfigur in diesem dämonischen Spiel.
    Ich hob ihn kurzerhand hoch.
    Seine Wangenmuskeln zuckten. Ebenso die Lippen. »Wer… wer sind Sie? Und was wollen Sie von mir?«
    »Erstens Ihr Lebensretter«, antwortete ich. »Und zweitens möchte ich einige Fragen von Ihnen beantwortet haben.«
    »Ich… Ich weiß nichts.« Naida sprach englisch. Er hatte in mir gleich den Ausländer erkannt.
    »Ob Sie etwas wissen oder nicht, wird ein anderer wohl besser beurteilen können«, sagte ich und winkte Oberst Gamal zu, der soeben mit langen Sprüngen die letzten Stufen der Treppe nahm und mit hochrotem Kopf auf uns zulief.
    »Was ist geschehen?«
    Ich deutete auf Naida. »Das wird uns dieser Gentleman wohl am besten erklären können.«
    Der Oberst nickte, faßte Naida am Arm und sagte: »Kommen Sie. Bin gespannt auf Ihre Geschichte. Und eins sage ich Ihnen jetzt schon. Mit Lügen lasse ich mich diesmal nicht abspeisen.«
    ***
    Ägyptische Polizeimethoden sind nicht so human wie die mitteleuropäischen. In Naidas Haut hatte ich nicht stecken wollen. Gamal behandelte ihn wie einen Rekruten. Er legte ihm sogar Handschellen an. Zwei Stunden mußten wir warten. In der Zwischenzeit durchkämmten Polizisten das Gelände des Nachtclubs und suchten auch die einzelnen Räume ab. Eine dritte Mumie wurde nicht gefunden.
    Die Gäste hatten fluchtartig den Ort verlassen. Die Schüsse hatten sie aufgeschreckt, und niemand wollte sich der Gefahr aussetzen, von einer Kugel getroffen zu werden.
    Der Schwerverletzte aus dem Park lag bereits auf dem Operationstisch. Er hatte gute Überlebenschancen. Aber für Hassan, Naidas Leibwächter, kam jede Hilfe zu spät.
    Die Mumie hatte ihn getötet. Hassan war für seinen Herrn gestorben. Hätte er die Bestie nicht aufgehalten, dann lebte Naida sicherlich nicht mehr. Denn auch ich wäre um die berühmten Sekunden zu spät gekommen.
    Schlimm waren die Presseleute mit ihrem Gespür für Sensationen. Als sie eintrafen, war aber bereits alles vorbei. Jetzt störten sie die Polizeiaktion. Oberst Gamal machte kurzen Prozeß und ließ das Gelände räumen.
    Dann hatte er Zeit für uns. Das heißt, für Bill Conolly, mich und Ibrahim Naida.
    Der Hehler wurde von zwei Polizisten bewacht, und wie mir schien, hatte er sich noch nicht von seiner Niederlage erholt. Er hockte auf einem harten Stuhl, hatte die gefesselten Hände in den Schoß gelegt und stierte zu Boden.
    Als wir den Raum betraten, verschwanden die Polizisten. Gamal wollte es auf die harte psychologische Tour machen und den Hehler während des Verhörs mit einer Lampe blenden, doch ich bat ihn, davon Abstand zu nehmen.
    Der Oberst fügte sich murrend meinem Wunsch.
    Im Halbkreis setzten wir uns vor Naida hin. Ich bot dem Mann eine Zigarette an, die er dankbar entgegennahm.
    Dann war der Oberst an der Reihe. Er fuhr sofort die harten Tatsachen auf.
    »Ihr Spiel ist aus, Naida«, sagte er. »Sie landen für den Rest Ihres Lebens hinter

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