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0029 - Die Rückkehr des Rächers

0029 - Die Rückkehr des Rächers

Titel: 0029 - Die Rückkehr des Rächers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zaghaft vor. »Vielleicht kommt eine Verbindung zustande.«
    »Ja, zum Teufel, machen Sie endlich!« schrie Al-chim. Er hatte mal wieder seinen miesen Tag, der kleine, kugelrunde Leutnant. »Aber ich gehe mit Ihnen!«
    Devot hielt der Funker seinem Vorgesetzten die Tür auf. Al-chim kam sich ungeheuer wichtig vor. In Atfih zu dienen hieß, auf einem Abschiebeposten zu sitzen. Jetzt konnte er mal zeigen, was in ihm steckte. Al-chim rechnete mit Versetzung und Beförderung, wenn er seine Sache gut machte.
    Der Funker klemmte sich seinen Kopfhörer über das schwarze Haar, drehte an den Knöpfen der Geräte und versuchte, mit der Piper in Kontakt zu treten. Vergeblich.
    Al-chim schaute dem Mann über die Schulter. Wütend ballte er die Hände, stürmte plötzlich aus der Funkbaracke und starrte über das kleine Flugfeld.
    Er dachte nach.
    Zwei Maschinen standen bereit. Suchflugzeuge der Luftwaffe. Die Piloten warteten in ihren Buden. Aber wo sollte der Leutnant suchen lassen?
    Oberst Gamal, der Geheimdienstmann, wollte von der Basis Atfih in Richtung Osten starten, soviel war bekannt. Aber welches Ziel er hatte, das wußte der Leutnant nicht. Im Osten lag die Galala-Wüste, und die war groß.
    Wo sollte man mit der Suche anfangen?
    Al-chim rieb sich sein Kinn. Er überlegte hin und her. Dann hatte er sich entschlossen. Er würde die beiden Suchflugzeuge losschicken. Das war besser, als überhaupt nichts zu tun.
    Mit harten Befehlen scheuchte der Leutnant die Piloten hoch. Wenige Minuten später befanden sich die beiden Maschinen bereits in der Luft. Kurs – Osten…
    ***
    Die Mumien blieben verschwunden. Wir sahen nichts mehr von ihnen und auch nichts von ihren skelettierten Kamelen.
    Die Sonne zog in das letzte Drittel ihrer Kreisbahn. Im Tal wurden die Schatten länger, doch die Kühle der Nacht kam noch nicht. Nach wie vor strahlten die Felsen Wärme ab und ließen uns glauben, in einem Treibhaus zu hocken.
    Einen Fluchtversuch zu unternehmen war sinnlos. Wohin sollten wir auch? In die Wüste und dort elendig verdursten? Nein, wir mußten uns den Feinden zum Kampf stellen. In diesem Talkessel.
    Die Spannung wuchs.
    Ich spürte eine bleierne Müdigkeit durch meine Glieder kriechen. Trotz der innerlichen Aufregung fielen mir ein paarmal die Augen zu. Bill und Achmed Gamal erging es nicht besser.
    Der Oberst schlief schließlich ein. Ihm machte zusätzlich noch seine Verletzung zu schaffen.
    Bill hockte sich an meine rechte Seite. Mit dem Rücken lehnten wir an der Felswand. Beide hatten wir unsere Waffen gereinigt. Den Vorsatz, allein die Pyramide zu durchsuchen, hatte ich aufgegeben. Meine Chancen waren auf ein Minimum gesunken.
    Bill fragte: »Wann, meinst du, werden sie angreifen?«
    Ich hob die Schultern. »Auf jeden Fall werden sie die Dämmerung abwarten.«
    »Wie die Apachen.«
    »Die greifen doch erst im Morgengrauen an.«
    »So lange will ich nicht warten«, meinte Bill.
    Noch traf das schräg ins Tal fallende Sonnenlicht die gewaltige Pyramide. Sie hatte nicht die Ausmaße der Cheops-Pyramide, aber auch gegen dieses Grabmal fühlten wir uns klein und hilflos. Sie war ohne schmückendes Beiwerk errichtet worden. Keine Steinfiguren, die den Eingang bewachten, keine Fabelwesen, nur nacktes Mauerwerk.
    Plötzlich schreckten wir zusammen.
    Ein tiefes Donnern, ähnlich wie bei einem Gewitter, schallte durch das Tal. Dann wurde es wieder still.
    Bill fürchte die Stirn. »Das war in der Pyramide«, flüsterte er. Ich nickte.
    »Glaubst du, daß du den Pharao mit einer Silberkugel stoppen kannst?« fragte Bill.
    »Kaum.«
    »Aber wie dann?«
    »Das muß die Situation ergeben.«
    »Du hast Humor.«
    »Er ist das einzige, was mir noch bleibt.«
    Bill wechselte das Thema. »In der Wüste bricht die Nacht fast ohne Übergang herein. Das habe ich selbst schon erlebt. Ehe du dich versiehst, ist es dunkel.« Er deutete zum Himmel. »Die Sonne verschwindet schon.« Er erhob sich. »Sollen wir uns nicht doch umsehen?«
    »Und Gamal?«
    »Er geht mit.«
    Bills Vorschlag versetzte mich nicht gerade in Begeisterung. Mein Freund ging ein paar Schritte vor. »Ich halte es nicht aus, John. Ich muß etwas tun. Das verdammte Warten macht mich noch wahnsinnig.«
    Ich verstand meinen Freund und stand ebenfalls auf. Achmed Gamal lag im Sand. Leise Schnarchtöne drangen aus seinem Mund. Bill hatte recht, wir mußten den Oberst wecken.
    Ich stieß Gamal an. Er brummte etwas, drehte sich zur Seite und öffnete die Augen. »Was… was…

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