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0029 - Die Rückkehr des Rächers

0029 - Die Rückkehr des Rächers

Titel: 0029 - Die Rückkehr des Rächers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer wieder eine Rolle. Und dann war es soweit. Was fast viertausend Jahre zurücklag, wurde plötzlich grausame Wirklichkeit. Die Reiter der Schwarzen Legion tauchten auf. Sie machten die Wüste unsicher, überfielen Menschen und töteten sie. Manche entkamen. Deren Aussagen wurden gesammelt und protokolliert. Obwohl viele von ihnen dem Wahnsinn verfallen waren, sind ihre Berichte sehr interessant. Einen davon habe ich mitgebracht. Ein Mann namens Cher ist der Schwarzen Legion entkommen, während sein Bruder umgebracht wurde.«
    ***
    Achmed Gamal griff in die Innentasche und holte eine Kassette hervor. »Ich muß hinzufügen, daß Cher und sein getöteter Bruder Grabräuber waren und dementsprechend viel herumgekommen sind.«
    Powell nahm die Kassette entgegen und steckte sie in ein Widergabegerät. Wir waren gespannt.
    Zuerst hörten wir nur Rauschen. Dann die Stimme des Mannes. Ich verstand zwar nicht, was er sagte, doch dem Klang der Stimme nach zu urteilen, konnte ich mir vorstellen, wie sich der Gerettete fühlte. Er stöhnte, flüsterte und schrie. Der Oberst lieferte die Übersetzung. Er hatte sie ebenfalls auf Band gesprochen, und so konnte ich mir leicht vorstellen, was in der Wüste geschehen war. Powell schaltete das Gerät aus. Sekundenlang sprach niemand von uns ein Wort.
    Schließlich brach mein Vorgesetzter das Schweigen. »Was sagen Sie dazu, John?«
    Ich antwortete mit einer Gegenfrage. Und die war an den Oberst gerichtet. »Sie sprachen davon, daß die Schwarze Legion auferstanden sei. Ist auch die Mumie wieder zum Leben erweckt worden?«
    »Sie meinen den Pharao?«
    »Genau.«
    »Noch nicht«, erwiderte der Ägypter. »Aber der Sage nach muß es bald soweit sein. Die Reiter bilden nur die Vorhut.«
    Ich dankte für die Auskunft und sagte zu Powell gewandt: »Ich halte sehr viel von der Sache, Sir. Vor allen Dingen ist der Name meines Erzfeindes aufgetaucht, und Sie wissen ja selbst, wenn er mit im Spiel ist, reagiere ich allergisch.«
    »Dann reisen Sie mit mir nach Ägypten?« fragte Gamal.
    »Selbstverständlich.«
    Der Oberst war beruhigt. Ich hatte eine weitere Frage. »Wie beurteilen die offiziellen Stellen Ihres Landes die Vorfälle?«
    Achmed Gamal winkte hastig ab. »Sie haben Angst, daß etwas an die große Glocke gehängt wird. Die politische Lage ist so brisant, daß andere Dinge einfach nicht geschehen dürfen. Von meiner Reise wissen nur wenige vertrauenswürdige Personen. Alles wird so geheim wie nur möglich behandelt. Wie ich hörte, Mr. Sinclair, haben Sie einen Partner. Sie können ihn beruhigt mitnehmen.«
    »Mein Partner liegt zur Zeit mit einer schweren Grippe im Bett.«
    »Das ist schade.«
    Mir fiel plötzlich etwas ein. »Trotzdem nehme ich noch jemanden mit. Mein Freund Bill Conolly ist ein Kenner Ihres Landes. Er hat bereits mehrere Reiseberichte über Ägypten geschrieben und sogar Kontakte mit Grabräubern gehabt. Ich glaube, er könnte uns eine große Hilfe sein.«
    Achmed Gamal wiegte wieder den Kopf. »Ich bin zwar selbst Ägypter, aber Kontakte mit Grabräubern…«
    Ich unterbrach ihn schnell, ehe er die falschen Schlüsse zog. »Mein Freund hat keine Gräber ausgeraubt, er hat nur Leute dieses Schlages interviewt und nach ihren Motiven gefragt.«
    Ich hatte Gamal überzeugt. Er nickte. »Okay, Mr. Sinclair, nehmen Sie Ihren Freund mit.«
    »Fragt sich nur, was seine Frau sagt«, murmelte Powell.
    »Ich werde sie überreden.«
    Achmed Gamal schaute auf seine Uhr. »In der Nacht fliegt eine Maschine nach Kairo«, sagte er. »Wenn es Ihnen und Ihrem Freund nichts ausmacht, sollten wir dieses Flugzeug nehmen. Mich müssen Sie leider entschuldigen. Ich habe noch einiges zu tun. Reisevisa. Sie verstehen…«
    »Natürlich.«
    Wir verabschiedeten uns.
    Als der Geheimdienstmann gegangen war, zündete ich mir eine Zigarette an. Superintendent Powell war aufgestanden und schaute mir prüfend ins Gesicht. »Mir scheint, ich habe mich von einem Scotland-Yard-Beamten zu einem Weltenbummler entwickelt«, sagte ich lächelnd.
    Powell hob die Schultern. »Das ist der Lauf der Dinge.« Er stützte seine rechte Hand auf die Schreibtischkante. »Ich meine, wir alle müssen umdenken. Die Dinge haben sich in letzter Zeit zugespitzt. Die Angriffe aus den anderen Reichen sind nicht nur auf unser Land begrenzt. Dämonen kennen keine Grenzen, John.«
    »Das ist richtig«, stimmte ich meinem Vorgesetzten zu. Auch ich hatte schon zahlreiche Fälle im näheren Ausland oder in Übersee

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