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0029 - Ich, das Gift und Mister X

0029 - Ich, das Gift und Mister X

Titel: 0029 - Ich, das Gift und Mister X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Gift und Mister X Ich
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Sie müssen doch zugeben, dass die Sache merkwürdig ist. Warum hat Trowe den Zettel so sorgfältig verborgen? Sie schaden sich doch selbst, wenn Sie uns etwas verschweigen.«
    Er überlegte ein Weilchen, dann gab er nach.
    »Also gut! Ich habe ihn ein paarmal gesehen. Mir kam es so vor, als ob er hinter mir herschnüffelte. Was er von mir gewollt haben könnte, weiß ich nicht.«
    Nun, das klang gut, und irgendwie fühlte ich, dass er diesmal die Wahrheit gesagt hatte.
    »Sie sind Funker, Crany?«
    »Ja!«
    »Wo arbeiten Sie?«
    »Im Postsender B auf Staten Island. Direkt an der Küste liegt das. Wir senden Mitteilungen nach Übersee.«
    »Sind Sie schon lange dort?«
    »Seit Kriegsende schon.«
    Phil kam langsam auf uns zu.
    »Haben Sie Schulden, Crany?«, wollte er wissen. »Spielen Sie?«
    Der Mann fuhr zusammen.
    »Und Ihre Frau weiß nichts davon?«, fragte ich.
    Sofort bekam er wieder einen Tobsuchtsanfall.
    »Lassen Sie meine Frau aus dem Spiel!«, brüllte er mich mit rotem Gesicht an.
    »Schon gut, Crany«, lenkte ich ein. »Wir werden uns um Ihre Frau nicht kümmern, wenn Sie darüber nachdenken, was Trowe von Ihnen gewollt haben könnte. Da Sie ihn angeblich nicht kannten, will ich Ihnen sagen, wer er war. Jones Trowe stammte aus Chicago und war das, was man einen schweren Jungen nennt. Bevor man ihn tötete, hatte er etwas mit Rauschgift zu tun.«
    »Mit… mit Rauschgift?«, stammelte Crany entsetzt.
    Wir nahmen ihn dann in ein Kreuzverhör, das es in sich hatte.
    Er blieb hartnäckig bei seinen Behauptungen, er wurde mal frech und mal kleinlaut. Aber ganz war er unserer Taktik doch nicht gewachsen. Als wir gingen, waren wir ziemlich sicher, dass auch Roy Crany etwas von dem Rauschgiftring wusste, dass er aber kein reguläres Mitglied war und dass man es irgendwie auf ihn abgesehen hatte. Wahrscheinlich waren die Gangster scharf auf seine Mitarbeit, wie schon erwähnt: Roy Crany galt als Spezialist für Codes, Chiffre und alle Fragen, die damit irgendwie zusammenhingen.
    »Ich glaube, dass wir ihn überwachen lassen müssen, Jerry«, sagte Phil, als wir im Lift nach unten fuhren.
    ***
    Vielleicht war es ein Fehler, dass wir auf der Fahrt zu Fletcher nicht auf Verfolger achteten. Andererseits hätten sich die Ereignisse nicht so überstürzt, wenn wir bei dieser Gelegenheit vorsichtiger gewesen wären.
    Den Jaguar benutzten wir nur bis zum Zentrum von Manhattan. Am Central Park nahmen wir uns ein Taxi, um in der Hafengegend kein Aufsehen zu erregen. Immerhin ist mein Wagen einer ganzen Reihe unangenehmer Leute bekannt.
    Es war ein ganz gewöhnliches Taxi, das uns gerade recht kam. Wir sahen das Frei-Schild und winkten. Wir waren noch keine hundert Yards gefahren, als der Chauffeur unaufgefordert zu reden begann.
    »Versucht besser nicht, an eure Knarren zu kommen«, sagte dieser komische Bruder lässig vor sich hin. »Es ist kein Vergnügen, ein Stück Blei in den Rücken geschossen zu bekommen, G-men!«
    »Wer sollte hier denn schießen, Mann?«, erkundigte ich mich mit gemischten Gefühlen.
    »Ich natürlich!« Im Rückspiegel sah ich, wie der Fahrer grinste. »Ihr habt ganz zufällig eins von unseren Spezialfahrzeugen erwischt. Eigentlich sollte diese Fahrt ja jemand anders machen. Aber mit euch ist’s ja auch ganz gemütlich. Im Polster eurer Lehnen sind ein paar herrliche Apparate eingebaut. Den Auslöser für die Kanonen habe ich unter meiner Sohle. Glaubt bloß nicht etwa, dass ich mich selbst treffen würde!«
    »Machst du nicht, wie?«, sagte ich.
    »Nee, mache ich nicht. Es hat doch immer was für sich, wenn Techniker über Fantasie verfügen.«
    Na gut, wir saßen also mal wieder in der Falle.
    »Und wie geht es weiter?«, erkundigte sich neben mir Phil.
    »Wir fahren jetzt zum Hafen runter«, erklärte der Fahrer in der Sprechweise eines gut ausgebildeten Fremdenführers.
    »Was machen wir denn im Hafen?«, fragte ich.
    »Dort wird euch jemand ein paar Fragen stellen.«
    »Mister X persönlich?«
    »Kann schon sein!«
    »Er will sich wohl nach Trowe erkundigen wie?«
    »Kann auch sein.«
    »Oder nach Poker-Di?«
    »Ist ebenfalls möglich.«
    Ich bewunderte den Mann im Stillen, denn es ist ja durchaus keine Kleinigkeit, einen großen Wagen durch den Stadtverkehr von New York zu lenken, in leichter Konversation zu machen und dabei pausenlos zwei Männer im Fond zu beobachten, die so gefährlich sind, dass sie jeden Moment explodieren können. Der Gangster hinter dem Steuer erledigte diese

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