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0029 - Ich, das Gift und Mister X

0029 - Ich, das Gift und Mister X

Titel: 0029 - Ich, das Gift und Mister X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Gift und Mister X Ich
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Aufgabe mit einem verträumten Lächeln, ohne ein einziges Mal Nervosität zu zeigen. Wir mussten verschiedentlich vor Ampeln bremsen, wir standen zweimal neben einem Beamten von der Traffic-Control und einmal sogar neben einem Streifenwagen der City Police - unser Freund grinste den Cop nur vergnügt an.
    Eine Ironie des Schicksals war es, dass wir auch an Fletchers Spelunke vorbeikamen. Wenig später bogen wir in das Gelände der Lagerschuppen ab und wieder etwas später rollten wir geradewegs in einen dieser Schuppen hinein, neben dessen geöffnetem Tor ein stiernackiger Kerl stand.
    Man hatte uns schon erwartet. Im matt erleuchteten Inneren des Schuppens lehnten an den Wänden vier unrasierte Burschen, die wie ganz gewöhnliche Hafenarbeiter aussahen. Allerdings hielten sie keine Schaufeln oder Ladehaken sondern Trommelrevolver in den Fäusten. Zwei von ihnen rissen die Tür des Wagens auf und zeigten uns ihre Waffen, obwohl wir die ja längst gesehen hatten.
    »Hände an den Hinterkopf und aussteigen!«, schrie ein Hüne, den wir schon seit langem kannten. »Los, geht an die Wand!«
    »Hallo, Wheeler«, sagte ich langsam. »Schon wieder raus aus dem Zuchthaus?«
    »Und dabei schon wieder neue Dummheiten, Wheeler?«, schüttelte Phil verständnislos den Kopf.
    ***
    So unbekümmert wie wir uns gaben, waren wir absolut nicht. Ganz im Gegenteil, wir hatten natürlich große Sorgen. Niemand im Districtoffice wusste, wo wir uns aufhielten. Wir hatten hinterlassen, dass wir zu Crany fahren wollten. Mister High gegenüber hatten wir auch Fletcher erwähnt, aber definitiv hatten wir uns nicht dorthin abgemeldet. Man würde also den Funker Crany verdächtigen, mit unserem Verschwinden etwas zu tun zu haben. Außerdem würde man früher oder später meinen Jaguar finden. Am Central Park aber würde unsere Spur enden, wenn wir nicht von einem der Cops an den Kreuzungen erkannt worden waren. Das Schicksal von Harry und Bob verriet uns, was uns erwartete, sobald wir die Fragen von Mister X beantwortet hatten.
    Unsere Pistolen nahmen uns die Gangster natürlich ab. Einer von ihnen war zur hintersten Wand des Schuppens gegangen. Er hatte sich an ein vorsintflutliches Telefon geklemmt, das dort angebracht war.
    »Wir haben sie, Boss!«, sagte er nur. Nichts weiter, und etwas Neues war das für uns ja auch nicht gerade.
    Fast eine Viertelstunde passierte gar nichts. Die Gangster ließen ihre Augen nicht von uns und tuschelten miteinander. Bob Wheeler, der Hüne, musste ihnen einiges über uns geflüstert haben, denn ihre Blicke drückten Hass und Respekt aus.
    Dann quietschte draußen wieder eine Autobremse. Türen klappten, das Tor wurde schulterbreit geöffnet. Gefolgt von einem kleinen zierlichen Gangster, betrat ein großer, breit gebauter Mann den Schuppen. Mister X trug eine billige Karnevalsmaske. Ohne die anderen Gangster zu beachten, kam er zu uns heran und betrachtete uns abschätzend.
    »Bist du bald fertig damit?«, fragte ich ihn nach einer Weile.
    »Soll ich ihm eines überbrennen, Chef?«, erkundigte sich der kleine Zierliche, dessen Fingerprints ich übrigens in meiner Brieftasche stecken hatte.
    »Lasst sie in Ruhe, Boys«, sagte der Maskierte kalt. »Geht raus und beschäftigt euch. Die Waffen habt ihr ihnen ja wohl abgenommen?«
    »Natürlich, Chef«, beeilte sich Wheeler zu versichern. Einer nach dem anderen schlichen die Gangster ins Freie. Nur Harris blieb bei dem Mann, den wir bis dahin den Kopf der Organisation genannt hatten.
    »Ich hatte Sie gewarnt, Cotton«, sagte Mister X schneidend scharf. »Sie hätten sich Ihre Neugier lieber verkneifen sollen! Ruhm lohnt nur, wenn man ihn lebend genießen kann!«
    »Du bist ja direkt ein Philosoph, du Gauner!«, meinte Phil ironisch.
    ***
    Mister X war bestimmt sehr eitel, jedenfalls aber kränkte ihn der Titel, den ihm Phil so großzügig verliehen hatte.
    »Die Frechheiten werden Ihnen bald vergehen, Decker!«, knirschte er wütend. »Sie sollten inzwischen schon gemerkt haben, dass Sie in einer gefährlichen Lage sind. Weitere Belehrungen kann ich mir wohl sparen. Ich habe Sie hierher schaffen lassen, weil Sie mir ein paar Fragen beantworten sollen. Sie können sie beantworten… dann werden wir weitersehen. Sie können auch schweigen… dann werde ich Ihnen ein paar von meinen Jungs ins Genick setzen. Soviel ich weiß, hatten Sie mit Wheeler schon einmal Differenzen. Er würde mir bestimmt dankbar sein, wenn er Ihnen die Daumenschrauben anlegen kann. Versuchen

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