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0029 - Ich, das Gift und Mister X

0029 - Ich, das Gift und Mister X

Titel: 0029 - Ich, das Gift und Mister X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Gift und Mister X Ich
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presste sich die harte Mündung der Automatic mit mathematischer Genauigkeit gegen mein Rückgrat, dann drückte mich diese Mündung bis zur Wand, und zuletzt sagte die angenehme Altsimme: »Nehmen Sie Ihre Waffe aus der Tasche! Und versuchen Sie keinen Trick!«
    »Sie haben allerhand Mut«, sagte ich.
    »Ich gehöre jedenfalls nicht zu der Sorte Frauen, die in Ohnmacht fallen, wenn es mal irgendwo knallt! - Sie hätten nicht ausgerechnet bei einer Agentin des weiblichen Detective-Corps einsteigen dürfen.«
    »Oh, Verzeihung!«, entfuhr es mir. Ich zog meine Smith & Wesson aus der Tasche.
    »Lassen Sie den Revolver fallen!«, kommandierte das Mädchen kühl.
    Ich ließ fallen und tadelte: »Als Detective sollten Sie eigentlich wissen, dass das kein Revolver ist, sondern eine Pistole. Außerdem sitzt Ihr Haar nicht richtig, meine Liebe«, fuhr ich schnell fort, ehe sie etwas antworten konnte. »Darf ich mir eine Zigarette anstecken?«
    »Nur, wenn Sie sich nicht umdrehen!« Das klang schon wieder ganz sicher, und es passte zu dem Mut, den sie eben bewiesen hatte.
    Ich hörte, dass sich das Mädchen über die Haare strich, auch weibliche Detectives sind schließlich Frauen. Ich griff in die Tasche und sagte höflich: »Nehmen Sie das als Spiegel, Schwester!«
    Sie stieß einen spitzen Schrei aus, als ob ich ihr eine lebendige Maus angeboten hätte. Dabei war es nur meine Kennmarke gewesen.
    »Darf ich mich jetzt wieder umdrehen?«, erkundigte ich mich. Ich durfte, stellte mich vor, hob meine Smith & Wesson auf und ging zur Tür.
    »Lassen Sie nie wieder Ihre Balkontür offen«, sagte ich zum Abschied. »Falls es nebenan gleich Krach gibt, kümmern Sie sich nicht darum. Es hat nicht viel…«
    »Bei den Cranys ist niemand zu Hause. Die Frau ist schon seit mindestens vierzehn Tagen verreist, und Crany selbst hat heute Nachtdienst.«
    »Ich weiß! Trotzdem gibt es vielleicht noch Krach in der Wohnung. Wenn ich das nächste Mal beim weiblichen Detective-Corps vorbeikomme, werde ich Ihnen erzählen, was der Tumult zu bedeuten hatte. Gute Nacht, Schwester!«
    »Gute Nacht, Einbrecher!«, sagte das Mädchen lachend. »Träumen Sie etwas Schönes, wenn Sie Ihren Raubzug hinter sich haben.«
    »Ich werde von Ihnen träumen!«, versprach ich.
    ***
    In dem auch nachts hell erleuchteten Gang herrschte Stille. Hin und wieder das Husten eines Mannes in einem Raum ganz hinten im Korridor - sonst gab es kein Geräusch. Ich glitt zur nächsten Tür und lauschte. Es war nichts zu hören. Mit einem Dietrich öffnete ich mühelos die Wohnung der Cranys und landete prompt in der guten Stube.
    Genau wie ich gerechnet hatte, waren die Gangster schlau genug gewesen, die Wohnung noch nicht zu besetzen. Wann sie es tun würden, konnte ich aber nicht voraussehen - es hing von den tausend Kleinigkeiten ab, die die Gangster bei ihrer mörderischen Absicht beachten mussten.
    Im Wohnzimmer fand ich nichts. Im Schlafzimmer entdeckte ich einen flotten kleinen Sender von der Größe eines Handkoffers, der mir bewies, dass Roy Crany wirklich eine Kapazität war. Nur aus Interesse an der Sache stülpte ich mir den Kopfhörer über und ging fast in die Knie, als mich ein paar Sekunden später eine Stimme traf: »Bist du schon zurück, Kleines?«, kam es aus der Membrane.
    Ich überlegte nicht erst lange.
    »Hier spricht Cotton vom FBI!«, sagte ich in die Sprechmuschel hinein, die neben dem Gerät gelegen hatte. »Hören Sie jetzt gut zu, Crany! Ich sitze nicht hier, um mich mit Ihnen über Ihre technische Spielereien zu unterhalten. Als ich gestern bei Ihnen war, haben Sie sich verdammt schlecht benommen. Ich kann das jetzt verstehen, weil ich inzwischen eine Menge über die Sache erfahren habe. Aber ich habe kein Verständnis mehr für Sie, wenn Sie jetzt nicht sofort und gründlich auspacken. Ihre Lage ist schon schlimm genug, und deshalb werden Sie im Moment auch bereits von uns überwacht. Sobald Ihr Dienst beendet ist, wird man Sie in Schutzhaft nehmen, Crany!«
    »In - in Schutzhaft?«
    »Sie haben ganz richtig verstanden. Ein paar von den Leuten, die Sie anzapfen wollten, stehen hier schon vor dem Haus, Crany. Das heißt, man wartete auf Sie und will Sie umlegen, Crany. Ich weiß nicht, weshalb Sie versucht haben, die Gangster bluten zu lassen. Ihre Schulden, Ihre Spielleidenschaft und Ihr ganzer privater Kram interessiert mich nicht. Für mich ist ausschlaggebend, dass Sie sich strafbar gemacht haben, denn Erpressung ist Erpressung, egal, wen

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