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003 - Der Hexer von Sumatra

003 - Der Hexer von Sumatra

Titel: 003 - Der Hexer von Sumatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht.«
    »Man hat mir erzählt, daß sich in der Umgebung von Pearadja ein Grabstein mit der Aufschrift befindet: Hier ruhen die Gebeine der beiden Missionare Munson und Lymann – erschlagen und aufgegessen!«
    »Abscheulich«, sagte Sherry.
    »Keine Sorge, Baby«, warf Cliff Stewart ein. »Du brauchst vor den Batakern keine Angst zu haben. Wenn du aufgefressen wirst, dann nur von Jack oder mir.«
    Sherry fuchtelte mit der Hand herum, als wäre ihr heiß. »Das sind ja schöne Aussichten.«
    Ich wünschte dem Trio einen schönen Tag und setzte mich an einen freien Tisch. Ein adretter Indonesier brachte mir Kaffee, Butter, Marmelade, Wurst, Schinken, Käse, Crackers, ein Ei und und und…
    Auf Mr. Silver zu warten, hatte wohl wenig Sinn, deshalb fing ich an. Sherry Hite und ihre Männer brachen auf. Niemand von uns ahnte, was ihnen bevorstand. Sie verließen die Terrasse, begaben sich zum Hotelparkplatz, stiegen in den Landrover und fuhren los.
    Ich beneidete sie ein bißchen um den Ausflug.
    Aber sie waren nicht zu beneiden…
    Ich nahm einen Schluck vom Kaffee. Harold Dench, der Schönling, der fortwährend hinter Weiberröcken her war, kam von den Tennisplätzen zurück. Hemd und kurze Hose blitzweiß. Dadurch kam seine Sonnenbräune noch mehr zur Geltung. Selbstverständlich besaß er das teuerste Racket. Ich hätte ihn gern mal spielen gesehen. Er wirkte müde, schien eine heiße Partie hinter sich zu haben. Nach seiner Miene zu urteilen, hatte er verloren.
    »Hallo, Mr. Ballard, wo ist denn Ihr starker Freund?«
    »Der kommt heute nicht aus dem Bett. Scheint im Federkern der Matratze hängengeblieben zu sein.«
    »Spielen Sie Tennis?«
    »Ja.«
    »Wie wär’s mal mit einer Partie?«
    »Ich habe meine Ausrüstung daheimgelassen.«
    »Die können Sie sich hier leihen.«
    »Aha.«
    »Wie paßt Ihnen übermorgen?«
    »Gut.«
    »Morgen kann ich nicht. Morgen gibt mir Darren O’Donnell Revanche.«
    Ich horchte auf. Harold Dench wußte offenbar noch nicht, daß O’Donnell nicht mehr lebte. Sollte ich es ihm sagen? Wie sollte ich ihm erklären, daß O’Donnell in seiner Suite auf eine unerklärliche Weise zum Skelett geworden war, daß sich vor unseren Augen aufgelöst hatte?
    »Ich habe vergangene Woche schon mal gegen O’Donnell gespielt«, erzählte Harold Dench. »Da war er nicht halb so gut wie heute.«
    Mir gab es einen Stich. Heute? Hatte Harold Dench eben noch heute gesagt?
    »Unbegreiflich, diese Formsteigerung«, sagte Dench. »Er spielte wie ein Profi – und wurde einfach nicht müde. Scheinbar mühelos hat er mich beinahe zu Tode gehetzt. Bin gespannt, ob er diese Topform morgen noch mal zu bringen imstande ist. Ehrlich gesagt, ich hatte fast den Eindruck, der Mann hätte sich gedopt.«
    In meinem Kopf gab es so etwas wie einen Kurzschluß. Dench sagte noch etwas. Ich hörte nicht hin, nickte nur. Dench ging weiter.
    Ich versuchte System in die Unordnung zu bringen, die in meinem Hirn herrschte. Die Verwirrung hielt an.
    Wir hatten Myrna Maddox in Darren O’Donnells Suite gefunden.
    Ohnmächtig. Sie hatte die Besinnung verloren, weil sie ein Skelett gesehen hatte. O’Donnells Skelett, wie wir angenommen hatten.
    Doch nun spielte Darren O’Donnell wie ein Gott Tennis, schien sich in der Form seines Lebens zu befinden. Wo war er gestern nacht gewesen? Wessen Skelett hatten wir gesehen?
    Ich wollte Antworten auf meine Fragen.
    Wo sollte ich sie mir holen?
    Von Darren O’Donnell natürlich.
    Ich ließ das Frühstück stehen, verließ die Terrasse und begab mich zu den Tennisplätzen. Der Weg dorthin führte durch einen kleinen Palmenhain, der mit betörend duftenden Sträuchern durchsetzt war.
    Ich sah Darren O’Donnell vor dem Erfrischungskiosk sitzen. Ein Glas Milch stand vor ihm. Ein rot-weiß gestreifter Trinkhalm ragte heraus. Ich ging auf ihn zu.
    »Darf ich mich zu Ihnen setzen?« fragte ich.
    »Selbstverständlich, Mr. Ballard. Nehmen Sie Platz.«
    »Danke.«
    »Ich hörte, Sie haben Harold Dench zertrümmert.«
    O’Donnell grinste. »Sechs zu null, sechs zu null. Ich habe ihn weggefegt.«
    »Morgen kommt die Revanche.«
    »Morgen schieße ich Dench wieder ab«, erwiderte O’Donnell.
    »Keinen einzigen Punkt wird er machen.«
    »Vergangene Woche sollen Sie nicht so gut gewesen sein.«
    »Ich habe mich gesteigert.«
    »Womit haben Sie das erreicht? Ich frage das deshalb, weil ich übermorgen gegen Dench spielen soll. Können Sie mir einen Tip geben? Wie schlägt man Harold

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