003 - Höllenkommando »Phönix«
haben, Mr. Fisher, werden Sie sich beeilen müssen. Im Anschluss an die Soldaten werde ich ebenfalls nach Phönix reisen.«
Ohne ein weiteres Wort verließ Bryan Holmes das Büro.
*
Es war eine Aufgabe, die viel Fingerspitzengefühl erforderte, die beiden SP 5 durch den Gang zu bugsieren, der die Station von der Außenwelt des Planeten Phönix abschirmte. An beiden Seiten blieb kaum ein Zentimeter Platz.
Die beiden Panzerfahrer schafften es mit bewundernswerter Bravour.
Prüfend schaute Ken Randall sich um, als auch er die Station verlassen hatte. Auch auf Phönix war noch Nacht, aber das Mondlicht reichte aus, die nähere Umgebung zu erkennen.
Von den Bulowas war nichts zu sehen. Entweder hatten sie ihre Bewachung aufgegeben, nachdem er einmal in das von ihnen gefürchtete Schattentor eingedrungen war, oder sie hielten sich gut verborgen.
Letzteres erschien dem Survival-Spezialisten glaubhafter.
Wahrscheinlich schreckten die Eingeborenen vor der Vielzahl der Feinde zurück. Sie mussten erkennen, dass sie ihnen hoffnungslos unterlegen waren. Die beiden Panzer mussten sie zusätzlich verwirren. Jetzt mochten schon Boten mit der Bitte um Verstärkung zum Dorf der Bulowas unterwegs sein.
»Wo geht es lang, Mr. Pfadfinder?«, erkundigte sich Hank Bruddock.
Wenn er diese Frage mit Sicherheit hätte beantworten können, wäre es Ken Randall wohler gewesen. Auf dem Rückweg vom Dorf hatte Pieto, der junge Bulowa, der davon träumte, alle Wunder dieser Welt kennen zu lernen, ihn geführt. Ihr Weg war eine Abkürzung durch das Bergmassiv gewesen, das sich hinter der pyramidenförmigen Station erstreckte. Aber abgesehen davon, dass die Panzer für die schmalen Felsstollen viel zu breit waren, würde er den verborgenen Eingang niemals von allein wieder finden.
Auch eine Überquerung der Berge schied aus. Dafür waren sie zu hoch und steil. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als das Bergmassiv zu umrunden.
Randall deutete auf die Ebene, die sich vor ihnen erstreckte. Er wusste, dass sie den Weg nur mit viel Glück finden würden, aber zumindest die ungefähre Richtung kannte er. Alles andere würde sich ergeben, wenn sie die Ausläufer der Berge erreicht hatten.
Einer der Panzer übernahm die Führung, der zweite deckte sie gegen einen Angriff von hinten.
Mit geschulterten Gewehren und Schockern in den Händen zogen die Soldaten los.
Sie waren kaum eine halbe Stunde unterwegs, als plötzlich eine Gestalt aus dem Gebüsch sprang und auf Ken Randall zustürmte.
Instinktiv hob der Survival-Spezialist seinen Schocker, ließ ihn aber sofort wieder sinken, als er erkannte, um wen es sich handelte.
»Pieto«, rief er freudig überrascht. Sofort hob er die Hände. »Nicht schießen!«, befahl er.
*
Sie waren bereits seit Stunden unterwegs, als Kardas endlich Mitleid mit den Menschen bekam und eine Rast anordnete.
Von der Reiterei und dem harten Sattel tat Tanya Genada jeder Muskel ihres Körpers weh. Den Wissenschaftlern erging es noch schlimmer. Sie konnten sich nur noch mit größter Mühe im Sattel halten. Maister war bereits zweimal gestürzt. Das weiche Gras, über das sie ritten, hatte seine Stürze gebremst, so dass ihm außer ein paar blauen Flecken nichts zugestoßen war.
Ermattet ließen die Menschen sich ins Gras sinken. Kardas reichte ihnen eine Wasserflasche und einige Streifen getrocknetes Fleisch. Nachdem sie sich in den letzten Tagen fast nur von dem schauderhaft schmeckenden Fettgras ernährt hatten, machten die Menschen sich gierig darüber her.
»Länger halte ich diese Tortur nicht durch«, stöhnte Janni van Velt.
»Unvorstellbar, dass unsere Vorfahren mal nur Pferde als Fortbewegungsmittel kannten«, wurde sie von de Costa unterstützt.
»Nur die erste Zeit ist es so schlimm«, tröstete Tanya. »Man kann sich schnell daran gewöhnen. Wenigstens können Sie jetzt schon einigermaßen reiten. Wenn Sie ein paar Tage auf dem Pferderücken …«
»Bloß das nicht«, protestierte Maister. »Ich fürchte, dann würden nur noch meine sterblichen Überreste diese Festung erreichen.«
»So lange wird es wohl auch nicht mehr dauern«, vermutete die Survival-Spezialistin. »Ken und Pieto sind erst vor zweieinhalb Tagen geflohen. Die Nacht durch haben sie mindestens bis zur Station gebraucht. Der Junge kann also höchstens einen Tag bis nach Xarith gebraucht haben. Man muss allerdings bedenken, dass er und diese Reiter allein viel schneller sind. Ich schätze, dass wir am Abend oder in
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