003 - Höllenkommando »Phönix«
passiert etwas!«, rief Hank Bruddock plötzlich und deutetet auf das Star Gate. Das Initialfeld veränderte sich. Das Fluoreszenzfeld zuckte auf.
Danach war das SG nicht mehr leer.
Im Inneren des Star Gates war der Schwebepanzer materialisiert.
»Schauen Sie sich die Nummer an«, hauchte Bruddock.
Ken Randall hatte es schon bemerkt und die gleichen Schlüsse aus seiner Entdeckung gezogen: Unverkennbar prangte eine mehr als handgroße Nummer auf der Vorderseite des stählernen Ungetüms.
»413«, stöhnte er. »Das bedeutet, dass Mechanics bereits mindestens so viele Exemplare dieses Dings hergestellt hat, ohne dass irgend jemand außerhalb der Fabrikationsstätten überhaupt von der Existenz dieser Wunderwaffe etwas ahnte.«
»Mir soll es gleich sein«, antwortete Bruddock. In seinen Augen lag ein fanatisches Funkeln, das Ken überhaupt nicht gefiel.
»Holen wir ihn heraus«, befahl er und gab einem der Soldaten einen Wink, den Fisher zum Fahrer des Panzers bestimmt hatte. Der Mann trat in den Gitterkäfig und kletterte durch eine Luke in den SP 5. Sekunden später heulte der Motor auf.
Gleißende Lichtbahnen schossen aus vier Löchern in der Unterseite des Panzers. Das Gefährt erhob sich um etwa einen halben Meter in die Luft, senkte sich wieder bis knapp über den Käfigboden, um durch die Tür zu passen. Scheinbar schwerelos schwebte er aus dem Gitterkäfig heraus.
Im Gegensatz zu seinem Vorgängermodell, von denen auch Randall schon eins gesteuert hatte, wurde das Prallfeld (entfernt vergleichbar in seiner Wirkungsweise mit einem so genannten Luftkissen) des SP 5 für die Menschen in seiner Nähe nicht spürbar.
Nach exakt fünf Minuten folgte der zweite Panzer und weitere fünf Minuten später der zweite Soldatentrupp.
Ken Randall trat an das Außenschott der Station und öffnete es.
Gleichzeitig gab Bruddock den Befehl zum Aufbruch.
*
»Wie sieht es mit dem Pass aus?«, erkundigte sich Jerry Bernstein hoffnungsvoll.
Sein Gegenüber lachte trocken auf. »So schnell geht das nun wirklich nicht. Wenn überhaupt: Ich habe dir nichts versprochen.«
Enttäuscht strich Bernstein sich die langen Haare aus der Stirn. Pierre Vallon war seine einzige Hoffnung. Wenn der Dealer es mit seinen Beziehungen innerhalb der Unterwelt nicht schaffte, ihm einen falschen Pass zu besorgen, dann würde es keinem gelingen.
Vallon war von untersetzter Statur. Sein schwarzes Haar trug er kurz geschnitten. Sein fleischiges Gesicht wurde von den dunklen, stechenden Augen und den buschigen Brauen, die über der Nasenwurzel fast zusammenwuchsen, beherrscht.
Bernstein hatte ihn nie besonders gemocht. Aber als Reporter musste er alle Quellen ausschöpfen, aus denen eine gute Story sprudeln mochte. Und Vallon hatte ihm in den vergangenen Jahren schon oft brauchbare Tipps gegeben.
Jetzt aber sah die Situation grundlegend anders aus. Bernstein war dem Dealer auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, seit er einen Mikrochip mit streng geheimen Daten gefunden hatte. Die Daten waren ein Vermögen wert und diese Chance wollte der Reporter sich nicht entgehen lassen.
Doch die Sicherheitsorgane des Konzerns Mechanics Inc. schliefen nicht. Binnen weniger Stunden waren sie ihm auf die Spur gekommen. Er hatte gerade noch rechtzeitig fliehen können und Vallon hatte ihn in Sicherheit gebracht.
Das Versteck lag in einem längst stillgelegten Teil der alten Kanalisation von Detroit. Zahlreiche Outlaws lebten hier. Menschen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren oder einfach nur aufgrund ihrer politischen Einstellung verfolgt wurden.
Bislang war Jerry Bernstein ihnen, so gut es ging, aus dem Weg gegangen. Er hatte mit diesen Leuten nicht viel zu tun und wollte auch nur so kurz wie möglich hier bleiben.
Sein Plan stand längst fest. Er würde nach Europa fliegen, nach Deutschland, wo der Sitz von Flibo war, des größten Konkurrenzkonzerns von Mechanics. Dort würde man ihm für die Daten ein Vermögen bezahlen.
Dazu musste er aber erst einmal nach Rheinstadt gelangen. Und dazu brauchte er einen gefälschten Pass. Mechanics ließ alle Flughäfen überwachen.
Mittlerweile lief sogar eine Großfahndung nach ihm. Man hatte ihn als gefährlichen Terroristen hingestellt, einen Preis auf seinen Kopf ausgesetzt und die Bevölkerung um Mithilfe bei der Fahndung gebeten. Man würde ihn verhaften, sobald er auch nur einen Fuß aus diesem Versteck setzte.
»Wie lange wird es denn noch dauern?«, erkundigte er sich nervös.
Pierre
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