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003 - Rom sehen und sterben

003 - Rom sehen und sterben

Titel: 003 - Rom sehen und sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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vermochte.
    Als er die Kammer verließ und sich so unbemerkt aus dem Labyrinth entfernte wie er eingedrungen war, dachte Moss an die zweite Waffe, die er sozusagen scharfgemacht hatte, um sie für seine Ziele einzusetzen. Und der Gedanke daran gefiel ihm noch viel weniger als das Donnerding, das er in der Hand hielt.
    Aber wieder beruhigte er sich mit dem Gedanken, dass das Wohl einzelner weniger wog als das vieler.
    Um ihn her schwoll der Lärm aus der Arena an.
    ***
    Matt Drax erwartete den tödlichen Hieb Irvin Chesters. Die Meute auf den Zuschauerrängen tobte so sehr, dass er meinte, der Boden unter seinen Füßen würde beben.
    Matt spürte einen Luftzug, der an seinem Gesicht vorbeistrich, dann Schmerz, der über seine linke Schulter sengte. Und endlich öffnete er die Augen.
    Irvin Chester war verschwunden!
    So schien es jedenfalls im allerersten Augenblick. Dann sah Matt ihn drei, vier Schritte entfernt, am Boden kniend und sich gerade aufrappelnd, während ein brüllender Schemen auf den ehemaligen USAF-Captain zuraste.
    »… Aruula?« entfuhr es Matt ungläubig. Das konnte doch nicht sein…!
    Dennoch gab es keinen Zweifel, dass es sich um Aruula handelte - obwohl sie kaum wiederzuerkennen war! Das Mädchen gebärdete sich wie toll, kreischte und geiferte. Und sie hatte sich verändert, sichtlich verändert! Ihr Körper wirkte seltsam unförmig, ihre Muskeln schienen abnorm geschwollen. Und ein furchtbarer Verdacht keimte in Matt Drax, reifte binnen einer Sekunde zur Gewissheit. Er wusste, was für Aruulas Veränderung verantwortlich war.
    Die Früchte aus dem verbotenen Garten… Aruula musste von diesem Teufelszeug gegessen haben, das die Kämpfer der Götter in Mordmaschinen verwandelte!
    »Großer Gott, nein!« stieß Matt hervor. Er stürzte vor, wollte eingreifen, wollte retten, was zu retten war - und war doch zu langsam. Denn was sich vor seinen Augen zutrug, geschah mit geradezu widernatürlicher Geschwindigkeit.
    Aruula ließ ihr Schwert wirbeln, als wäre es leicht wie ein Florett. Flirrenden Blitzen gleich raste die Klinge durch die Luft und auf Irvin Chester nieder, mit tödlicher Zielsicherheit. Blut spritzte und floss und tränkte den Sand der Arena.
    Die Zuschauer gerieten vollends aus dem Häuschen. .
    Und Matt Drax fühlte sich elend wie nie zuvor im Leben.
    Irvin Chester wälzte sich im feuchten dunklen Sand. Aruula setzte an zum letzten Streich, und noch bevor Matt auch nur versuchen konnte, sie aufzuhalten, fuhr das Schwert nieder.
    Chester krümmte sich, als die Klinge ihn traf. Matt hörte das feuchte Geräusch, mit dem sie ins Fleisch seines Kameraden drang. Im nächsten Moment fiel er neben Irvin Chester auf die Knie. Ihre Blicke begegneten sich.
    Etwas berührte Matts Hand. Irvins dunkle Finger schlossen sich um die seinen, drückten zu, und in diesem letzten Moment wich alles Fremde aus seinem Blick. Seine Lippen bewegten sich mühsam, formten ein Lächeln und ein allerletztes Wort, so leise, dass Matt es kaum verstand.
    »Danke.«
    Dann erlosch auch der letzte Funke in Irvin Chesters Augen. Matt schloss ihm die Lider. Trotz all des Blutes und seiner unförmigen Gestalt machte Chester einen beinahe friedlichen Eindruck.
    Matt wollte Trost in dem Gedanken suchen, dass es so am besten war für seinen Freund.
    Dass er erlöst war von einem unwürdigen Dasein. Aber es wollte ihm nicht recht gelingen - zumal die Gefahr noch lange nicht vorüber war!
    Die Zuschauer rasten. Längst schon saß niemand mehr auf seinem Platz. Die Menschenmenge auf den Rängen hatte sich in ein wogendes, brausendes Meer verwandelt.
    Dennoch bedurfte es nur eines einzigen schauderhaft misstönenden Fanfarenstoßes, um das Publikum zur Ruhe zu bringen. Stille kehrte ein, geradezu gespenstische Ruhe. Doch sie dauerte nur zwei, allenfalls drei Sekunden an.
    Dann begann Maars zu toben!
    Der Gott des Kampfes bot einen bizarren Anblick. Der Fettkloß schien in vollkommener Bewegung. Über die Distanz sah es aus, als würde er sich aufblähen. Und er brüllte mit überkippender Stentorstimme, die überall im Rund des Kolosseums zu hören sein musste.
    »Was sagt er?« wandte sich Matt Drax an Aruula.
    Die junge Barbarin stand keuchend da, die Schwertspitze berührte den Boden, Blut lief an der Klinge herab. Sie wirkte wie abwesend. Matt sprang auf, packte sie an den Schultern und rüttelte sie durch. »Komm zu dir, Aruula!«
    Sie hob den Kopf, sah ihn an. Erkennen stahl sich in ihren Blick. Und dann

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