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003 - Rom sehen und sterben

003 - Rom sehen und sterben

Titel: 003 - Rom sehen und sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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Gesicht.
    In seine Augen hinter verquollenen Lidern - Augen, in denen aller Schmerz der Welt stand und abgründige Angst flackerte. Augen, aus denen ihm der wahre Irvin Chester entgegen blickte, eingesperrt in diesem drogengesteuerten Körper…
    Matt spürte den Blick wie einen Stich ins Herz. Ein lähmendes Gefühl kroch in ihm hoch, füllte seine Glieder wie mit Blei. Er kam sich vor wie das berühmte Kaninchen, das schreckensstarr vor der Schlange kauert.
    Im nächsten Augenblick war Irvin Chester heran. Holte weit aus mit der nagelbeschlagenen Keule.
    Und drosch zu. Mit übermenschlicher Gewalt.
    ***
    Wie ein Geist schlich Moss durch das Labyrinth aus Gängen, Kammern und Verschlagen unter dem Kolosseum. Dumpf und grollend drang der Lärm aus der Arena zu ihm herab.
    Niemand sah und hörte ihn. Er kannte und nutzte jede Möglichkeit sich vor zufälligen Blicken zu verbergen.
    Er hatte nichts vergessen. Jeder Fußbreit Boden hier unten war ihm immer noch vertraut. All die Jahre hatten daran nichts ändern können.
    Und ebensowenig hatten sie an seinem Hass rühren können.
    Moss nickte in grimmiger Befriedigung. Das Warten hatte sich gelohnt. Die rechte Zeit war endlich gekommen, die »Götter« für alles bezahlen zu lassen, was sie ihm angetan hatten. Ihm und so vielen anderen…
    Damit musste Schluss sein! Und endlich sah sich Moss in der Lage, dem grausamen, perversen Treiben dieser selbsternannten Herrscher Roomas einen Riegel vorzuschieben, ein für allemal! Wie oft hatte er den Auswahlkämpfen in der Stadt beigewohnt, hatte Ausschau gehalten nach einem Kämpfer, der für seine Zwecke geeignet war?
    Nun stand Moss nicht mehr allein. Er hatte Verbündete gewonnen. Natürlich, sie wussten nichts von ihrem »Glück«, aber Moss war ziemlich sicher, dass sie gutheißen würden, was er vorhatte. Dass sie auch dann auf seiner Seite gestanden hätten, würde er ihnen reinen Wein eingeschenkt und sie in alles eingeweiht haben. Andererseits, man konnte nie wissen…
    Einen winzigen Moment lang fühlte sich Moss unwohl in seiner Haut. Weil er sich bewusst machte, dass er Maddrax und Aruula mehr oder minder benutzte für seine Zwecke.
    Er schüttelte entschieden den Kopf. Nein, nicht nur für seine Zwecke. Es ging um mehr.
    Die Zukunft dieser ganzen Stadt stand auf dem Spiel! Das Leben Tausender von Menschen! Ein Einsatz, der jeden Preis rechtfertigte. Das Wohl vieler wog stets schwerer als das einzelner…
    Moss verscheuchte die Gedanken, die doch nichts brachten und vor allem nichts mehr änderten. Zudem hatte er sein Ziel erreicht.
    Er duckte sich und lugte hinter der Ecke hervor, um die Lage zu sondieren. Wie erwartet wurde die Kammer, auf die er es abgesehen hatte, nur von einem Mann bewacht. Und der Schuppengesichtige widmete sich seiner Aufgabe nicht sonderlich gewissenhaft. Er hockte neben der Tür, die Lanze nachlässig in der Hand, und machte den Eindruck als würde er dösen.
    Blindlings tastete Moss am Boden umher, fand einen Kiesel und warf ihn. Auf der anderen Seite des Wächters prallte der Stein klickend im Gang auf. Sein Kopf ruckte hoch, wandte sich in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Ein zischender Laut drang aus dem breiten Mund des Wächters…
    ... und wurde im nächsten Moment zu einem heiseren Ächzen, als Moss ihm blitzschnell die Arme um Kopf und Hals schlang. Ein kraftvoller Ruck und - knack! Das Genick des Wächter brach mit dem Geräusch eines morschen Astes.
    Moss nahm sich eine Sekunde, um ins Dunkel zu beiden Seiten des Gangs zu lauschen. Nichts. Seine Aktion schien unbemerkt geblieben, zu sein. Dennoch verschwendete er keine weitere Zeit.
    Er nahm dem Toten den Schlüssel zur Kammer ab, schloss die Tür auf und schlüpfte hinein. Die Leiche schleifte er hinter sich her.
    Dann sah er sich um in der Waffenkammer der Gladiatoren. Nichts hatte sich hier verändert in all den Jahren.
    Moss suchte etwas ganz Bestimmtes, von dem er sicher war, dass es hier hergebracht worden war. Und nach einigem Suchen fand er es schließlich – jenes Ding, das Schwierigkeiten machen konnte…
    Moss nahm die Pistole vorsichtig auf, betrachtete sie von allen Seiten, roch daran. Ein beißender Geruch stieg ihm in die Nase. Er mochte das Ding nicht, trotzdem wollte er es benutzen. Für das, was er vorhatte, war es ideal. Mit einer normalen Waffe würde er niemals so weit vordringen können. Außerdem tötete das Ding schneller und besser aus der Ferne, als selbst ein Wurfmesser es

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