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0030 - Tifflor, der Partisan

0030 - Tifflor, der Partisan

Titel: 0030 - Tifflor, der Partisan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Mikrophon.
    Die Bestätigung kam sofort und nahezu einstimmig. Die Geschütze waren besetzt worden, bevor die SOLAR SYSTEM in Transition ging.
    Nyssen brachte das Schiff in Fahrt, dem winzigen, eiligen Punkt entgegen und dem fast noch eiligeren Strich. „Abstand 4,13 Lichtsekunden!"
     
    *
     
    Bulls Geräte registrierten die SOLAR SYSTEM im selben Augenblick, in dem sie auftauchte. Bull atmete auf. Er glaubte nicht, daß er schon außer Gefahr sei. Die SOLAR SYSTEM stand im Augenblick des Auftauchens noch zu weit ab, als, daß sie in den bevorstehenden Kampf von dort aus schon hätte eingreifen können. Aber er war wenigstens nicht mehr allein. Wenn es ihm gelang, den Riesen dort hinten noch ein paar Sekunden lang auszumanövrieren, dann war die SOLAR SYSTEM heran. Bull gab sich Mühe.
     
    *
     
    Und Etztak verwünschte ihn zu allen Mächten der Finsternis. Die Strahltürme der ETZ XXI hatten sich eingespielt und das Ziel erfaßt. Schuß auf Schuß brach aus den trichterförmigen Geschützmündungen hervor, durchzuckte blitzend, mattleuchtend oder unsichtbar den Raum und versuchte, die kleine Maschine zu fassen.
    Aber selbst der beste Zielmechanismus hatte eine gewisse Totzeit. Er brauchte ein paar Millisekunden, um die schweren Stahlrohre in die neue Richtung zu dirigieren.
    Eine Zeitspanne von ein paar Sekunden aber genügte einer Maschine von der Wendigkeit und dem Andruck-Neutralisationsvermögen der Z-13, um eine Wendung von mehr als fünf Grad auszuführen. Die Strahlschüsse der ETZ XXI rasten an der Z-13 vorbei.
    Etztak war in Wut geraten. Er stampfte auf den Boden und schrie seine Offiziere an. Dabei war keiner unter ihnen im Kommandostand des Riesenschiffes, den man für das Mißgeschick im Ernst hätte verantwortlich machen können.
    Die Orter hatten schon vor anderthalb Minuten das plötzlich auftauchende Feindschiff ausgemacht und im gleichen Augenblick die Erschütterung, die die Transition des Gegners verursachte.
    Aber keine Meldung drang mehr an Etztaks Ohr. Er wütete und wußte nicht, daß er selbst in Wirklichkeit der einzige war, der den endgültigen Erfolg der ETZ XXI verhinderte.
     
    *
     
    „Kommandant an Feuerleitoffiziere! Wir haben nicht die Absicht, den Feind zu vernichten. Wir wollen nur der Z-13 den Rücken freihalten. Machen Sie sich auf plötzlichen Rücksprung gefaßt!"
    Von allen Seiten kam die „Verstanden"-Meldung.
    Die SOLAR SYSTEM näherte sich dem feindlichen Riesenschiff mit Höchstfahrt. Die Entfernung schmolz dahin, und die Geschwindigkeit des irdischen Schiffes vergrößerte sich von Sekunde zu Sekunde.
    „Reichweite in zehn Sekunden!" meldete der zweite Offizier.
    „Feuer bei Reichweite!" antwortete Nyssen hart.
    Die Sekunden waren noch nie so langsam dahingeschlichen wie in diesen Augenblicken. Nyssen verfolgte den Zeiger des Chronometers und verfluchte seine Lahmheit. Noch fünf Sekunden!
    Wie weit reichten die Kanonen des Feindschiffes? Nyssen wußte nichts von den Vorgängen, die sich auf der ETZ XXI abspielten. Nichts von Etztaks schäumender Wut. Aber er sah die Desintegrator-Strahlbündel und die weißblauen Energiearme der Thermowaffen durch den Raum schießen und die kleine Z-13 zwischen den einzelnen Salven hin- und herhüpfen.
    Nyssen schätzte die Reichweite der Energiestrahlen nach ihrer Leuchtkraft. In blitzschneller, überschlägiger Rechnung fand er heraus, daß sie der seiner eigenen Geschütze nicht unterlegen war.
    Spätestens in dem Augenblick, in dem die Strahlrohre der SOLAR SYSTEM den Feind erreichen konnten, konnten auch die Waffen des Feindes die SOLAR SYSTEM fassen. Noch eine Sekunde! Die grüne Lampe blinkte im selben Augenblick, in dem der Alarmwarner zu heulen begann.
    Die SOLAR SYSTEM stand im Gefecht!
     
    *
     
    „Wo ist ein feindliches Schiff?" schäumte Etztak. Der Orter gab die Koordinaten mit dem letzten Rest an Beherrschung, den er noch besaß. Etztak suchte das Bild des Gegners auf dem Schirm.
    Er winkte dem Feuerleit-Spezialisten, noch bevor er es sah. Der Offizier gab den Befehl weiter: „Einrichten auf neues Ziel nach Orterdaten!"
    Im selben Augenblick sah Etztak den Feind. Nicht ihn selbst, aber das mattgrüne Strahlbündel, das sich von einem Punkt des Raumes löste und zwei Sekunden später den ganzen Bildschirm erfüllte.
    Ein Ruck von unvorstellbarer Wucht traf die ETZ XXI. Das grelle Licht verlosch und wurde Sekunden später durch das matte Leuchten der Notlampen ersetzt. Alarmpfeifen gellten, und in den Lautsprechern

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