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0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

Titel: 0032 - Der Turm der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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angestarrt.
    Sie glaubte sich belauert und verfolgt. Hin und wieder vermeinte sie das geisterhafte Grau eines Schattens zu erkennen, wenn sie dann aber genauer hinsah, war es nichts weiter als ein dunkler Fleck an der hellen Wand.
    Odetta stieß sie mit dem Ellenbogen an. »Sagtest du nicht, du müßtest mal…?« flüsterte sie.
    »Ich halte es kaum noch aus«, seufzte Carla Berg.
    »Vorhin auf dem Gang sah ich einen Pfeil. Und darüber: Zu den Toiletten.«
    »Auf dem Gang? Ist mir nicht aufgefallen.«
    »Gehst du zurück?«
    »Ich… weiß nicht recht.«
    »Hast du Angst? Soll ich mit dir gehen?«
    Carla schüttelte den Kopf. »Nicht nötig.«
    Während Herb Scatwell die ausgestellten Waffen erklärte, verließ das deutsche Mädchen den Raum. Sie fröstelte und rieb sich die nackten Oberarme. Diese Stille war ihr nicht geheuer.
    Am liebsten hätte sie jetzt zu pfeifen oder zu summen angefangen, um sich zu beruhigen. Sie hielt nach dem Pfeil Ausschau, von dem Odetta gesprochen hatte, konnte ihn aber nicht entdecken.
    Mit einem flauen Gefühl im Magen ging sie den Gang entlang. Zaghaft machte sie einen Schritt nach dem andern. Wo war bloß der verflixte Pfeil? Eine Tür. Carla öffnete sie. Vor ihr lag ein leerer Raum.
    Carla ging weiter, öffnete abermals eine Tür. Es war wieder nicht die richtige. Plötzlich fragte jemand hinter ihr: »Suchen Sie etwas Bestimmtes?«
    Sie kreiselte mit einem heiseren Schrei herum. Ihre Augen weiteten sich in panischer Furcht. Ihr Herz trommelte wie verrückt gegen die Rippen.
    Vor ihr stand Dave Donovan und grinste amüsiert.
    »Mein Gott, wie konnten Sie mich nur so sehr erschrecken?« beschwerte sich das Mädchen.
    »Tut mir leid. Das wollte ich nicht. Ich sah Sie weglaufen und dachte, das wäre eine günstige Gelegenheit, mit Ihnen allein zu sein.«
    »Mich hätte beinahe der Schlag getroffen. Mein Herz…«
    »Darf ich mal fühlen?« fragte Donovan und legte lächelnd und ungeniert seine Hand auf Carlas Busen.
    Sie holte wütend aus und schlug zu. Die Ohrfeige saß präzise. Das Klatschen hallte durch den leeren Gang. Rot waren die Finger an Donovans Wange zu sehen. Er packte das Mädchen wild und riß es leidenschaftlich an sich.
    »Tu bloß nicht so prüde, Kleine. Ihr Deutschen seid doch dafür bekannt, daß ihr’s verdammt gern habt«, behauptete er.
    Donovan versuchte Carla zu küssen. Sie wich mit dem Kopf aus. Sein Mund verfehlte sie. Er bemühte sich, sie fester in den Griff zu bekommen. Es gelang ihr jedoch, sich von ihm loszureißen und ihm einen harten Stoß zu versetzen, der ihn gegen die Wand warf.
    »Du hast es bestimmt gern, wenn man dich dazu zwingt, wie? Bitte sehr. Kannst du haben, Fräulein. Dein Wunsch ist mir Befehl.«
    Erneut stürzte sich Donovan auf das Mädchen.
    »Was ist denn in Sie gefahren, Dave?« keuchte Carla, während sie versuchte, sich den stürmischen Kegelbruder mit ausgestreckten Armen vom Leib zu halten.
    Er griff nach ihrem Handgelenk. »Ich bin verrückt nach dir, hast du’s immer noch nicht gemerkt? Ich muß dich haben, Carla. So oder so. Ich muß… Ich muß… Sonst brennen bei mir sämtliche Sicherungen durch.«
    »Ich fürchte, das ist bereits geschehen. Laureen wird…«
    »Vergiß Laureen, Süße. Gib mir einen Kuß. Ich verzehre mich nach dir. Verdammt noch mal, laß mich doch nicht so leiden!«
    Er packte sie beim Hals. Sie bekam keine Luft, riß das Knie hoch und stieß es ihm in den Unterleib. Sein Gesicht verzerrte sich. Er griff in die Fülle ihres langen, weizenblonden Haares.
    »Du Luder!« keuchte er wütend. »Du verdammtes Luder!« Er schüttelte sie. Carla schlug ihn erneut ins Gesicht. So lange, bis er ihr Haar losließ. Dann drehte sie sich hastig um und rannte den Gang entlang.
    Als Donovan sich von dem schmerzhaften Treffer erholt hatte, lief er hinter ihr her.
    Carla riß eine Tür auf, gelangte in einen Saal, durcheilte diesen, erreichte eine Treppe, stolperte die gewundenen Stufen hinunter. Sie nahm sich nicht die Zeit, sich zu orientieren.
    Donovan war nicht mehr Herr seiner Sinne. Wenn er sie einholte, würde er sie niederwerfen und… Ein drittesmal würde sie sich ihm wohl kaum seinen Griffen entwinden können.
    Carla keuchte. Sie glaubte Donovan immer noch knapp hinter sich, rüttelte an verschlossenen Türen, durchhastete weitere Räume, floh an ausgestellten Rüstungen vorbei, fand wieder eine Treppe, die zu einer offenstehenden Tür hinabführte.
    Ohne zu überlegen, was sie tat, sprang das deutsche

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