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0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

Titel: 0032 - Der Turm der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Mein Freund und das Mädchen steckten fest, als hätten sie Wurzeln geschlagen.
    Der Chinese versuchte verbissen, die Füße aus dem Boden zu reißen, er schaffte es nicht. Carla sah ihn verzweifelt an. »Jetzt sind wir verloren!« jammerte sie.
    »Noch nicht, Kleines«, gab Suko unerschütterlich zurück. »Wir haben immer noch eine große Chance, und die heißt: John Sinclair!«
    ***
    Was er mit Carla und Suko angestellt hatte, hatte ihn für einen kurzen Moment abgelenkt. Das Mädchen war in seiner Gewalt. Er wollte es sich auf keinen Fall wegnehmen lassen.
    Bevor er sich wieder auf mich konzentrieren konnte, flog ich auf die blakende Fackel zu. Ich ergriff sie und riß sie aus dem massiven Eisenring. Es war ein Versuch.
    Ich erkannte sofort, daß mein Einfall richtig war. Er hatte Feuer zu fürchten. Mit einem Wutgeheul schnellte er zurück. Ich setzte ihm nach und stieß ihm die Fackel mitten ins Totengesicht.
    Er taumelte, konnte für einen Moment nichts sehen. Ich hieb ihm die Fackel auf den Kopf. Die Kapuze fing Feuer. Ich rammte ihm die Fackel in die Leibesmitte.
    Nun brannte die Kutte auch dort. Der Unhold tobte. Zornig schlug er mit seiner Knochenhand auf die gierig lodernden Flammen.
    Er versuchte sich der Kutte zu entledigen. Aber er war zu hektisch, um dies schnell genug tun zu können. Die grellen Flammen leckten über seinen Leib. Ruß schwärzte seine bleichen Knochen.
    Er wirbelte im Kreis herum, ohne die gläserne Zauberkugel jedoch fallenzulassen. Mir war klar, daß er sich von ihr freiwillig niemals trennen würde. Sein Kampf gegen das Feuer beschäftigte ihn so sehr, daß er vergaß, sich meiner anzunehmen.
    Endlich gelang es ihm, die brennende Kutte abzuwerfen. Brüllend schleuderte er sie von sich. Doch ehe er erneut gegen mich vorgehen konnte, attackierte ich ihn wieder mit der Fackel.
    Ich hieb damit mehrmals mit aller Kraft auf ihn ein. Sein linker Arm zuckte hoch. Er wollte mir die Fackel entreißen, griff aber genau in das Feuer und stieß einen hallenden Schrei aus.
    Die Kugel. Ich brauchte seine Kugel. Inzwischen war bestimmt ganz Gloucester schon in Not. Wenn er die Zauberkugel nicht mehr besaß, würde die Gefahr gebannt, würde die Stadt gerettet sein.
    Ich mußte ihn von dieser verdammten Kugel trennen, sonst war nicht nur Gloucester, sondern auch wir rettungslos verloren. Deshalb legte ich in meinen nächsten Schlag die ganze mir zur Verfügung stehende Kraft.
    Wie ein glühendes Fallbeil sauste die Fackel herab. Sie traf den skelettierten Arm des Wesens. Die gläserne Zauberkugel sprang ihm daraufhin aus der Hand.
    Ich warf mich nach vorn, um sie aufzufangen. In diesem Moment erkannte das Biest, daß es ein tödlicher Fehler gewesen war, mich zu unterschätzen. Seine Überheblichkeit sollte ihm jetzt das Genick brechen.
    Ihm war mein Ruf, den ich in den Weiten des Schattenreiches genieße, bekannt gewesen. Vermutlich hatte er geglaubt, was man sich über mich erzählt, wäre übertrieben.
    Das sollte sich nun bitter rächen. Sein teuflischer Größenwahn sollte ihm nunmehr zum Verhängnis werden. Sobald meine Finger die Glaskugel berührten, sah ich, was in Gloucester passierte.
    Mir standen die Haare zu Berge.
    Ich wußte nicht, wie man die Zauberkugel handhabt. Es ergab sich einfach von selbst. Ich hatte den Wunsch, den bedrohten Menschen zu helfen, und dieser Wunsch wurde von der Kugel in meiner Hand verstärkt.
    Mein Wille drängte mit Hilfe der Zauberkugel den Fluß in sein Bett zurück. Damit war die Gefahr für Gloucester gebannt. Niemand brauchte mehr Angst zu haben.
    Die Bewohner von Gloucester konnten erleichtert aufatmen.
    Es war überstanden.
    Keller wurden leergepumpt. Die evakuierten Menschen kehrten in ihre Häuser zurück. Kinder fanden ihre weinenden Mütter wieder. Man half einander, war eine große Familie, die von einer furchtbaren Katastrophe zusammengeschweißt worden war.
    Ich schaltete die Szenen von Gloucester ab. »Und nun zu dir!« sagte ich zu dem Knochenmann, der sich soeben klammheimlich davonstehlen wollte.
    Er fuhr erschrocken herum. »Laß mich gehen, Sinclair!« flehte er.
    »Unmöglich«, sagte ich.
    »Ich werde von der Bildfläche verschwinden. Kein Mensch wird jemals wieder etwas von mir zu befürchten haben. Das verspreche ich.«
    Ich wußte, daß ich ihm nicht glauben durfte. Sie lügen alle, wenn sie in Bedrängnis geraten. »Du würdest dich nur so lange zurückziehen, bis du dich von dieser Niederlage erholt hast. Danach würdest du erneut

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