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0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

Titel: 0032 - Der Turm der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Klingelknopf unter seinem Daumen. Das Messer verbarg er hinter seinem Rücken. Barclay war zu Hause. Er hatte das Radio an und pfiff dazu. So falsch wie immer.
    Als die Türklingel anschlug, verstummte das Pfeifen. Jim Barclay öffnete. Er sah Holding und lächelte. »Hallo, George. Muß ich dir mal wieder mit Salz aushelfen? Oder ist dir diesmal der Zucker ausgegangen?«
    Holding ächzte, als hätte er schlimme Schmerzen.
    Jim Barclay erschrak. Ihm fiel erst jetzt auf, daß der Nachbar ganz käsig war. »Großer Gott, George, was hast du denn? Ist dir nicht gut? Komm herein. Nun komm schon. Wenn ich irgend etwas für dich tun kann, sag es mir.«
    Holding betrat die Wohnung. Barclay klappte die Tür zu.
    In diesem Augenblick zeigte ihm Holding das Messer mit der langen, blitzenden Klinge. Barclay vergaß die Tür. »Gütiger Himmel, George, was willst du denn mit dem Messer?«
    »Dich töten!« sagte Holding beschwörend.
    Die Stimme, die aus seinem Mund kam, war nicht die seine. Barclay registrierte das, während er erschrocken zurückwich. Er war knapp fünfzig Jahre, nicht sehr groß und auch nicht sonderlich kräftig.
    Er war der typische Bürohengst, ohne Muskeln, ein Antisportler. Und gerauft hatte er mit neun Jahren zum letztenmal. Der Anblick des Messers machte ihn halb wahnsinnig vor Angst.
    »George, ich beschwöre dich, tu das gefährliche Ding weg.«
    »Später, wenn alles vorbei ist«, fauchte Holding mit dieser fremden Stimme. Er bewegte sich langsam auf Jim Barclay zu.
    »Mann, was ist denn in dich gefahren?« stöhnte Barclay verzweifelt. »Was habe ich dir getan? Warum willst du mich umbringen?«
    Holding holte mit dem Messer aus. Es bestand kein Zweifel darüber, daß er es tun würde. Barclay suchte mit nervösen Augen einen Ausweg, eine Fluchtmöglichkeit.
    Es gab keine. Jim Barclay stand in der Dielenecke und war dem Irren völlig ausgeliefert. Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Sein Herz raste. Er wollte nicht sterben. Hatte er noch eine Chance?
    George Holding stach zu.
    »Geooorge!« brüllte Barclay entsetzt. Er warf sich zur Seite. Die Klinge verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Sie ratschte über die Wand, riß die Tapete auf.
    Daraufhin begann Jim Barclay wie am Spieß um Hilfe zu schreien. Er schlug bestürzt um sich. Er trat mit den Füßen nach Holding. Und immer wieder schrie er aus vollem Halse: »Hilfe! Hilfe! Man will mich umbringen! Zu Hilfe! Hört mich denn keiner? Hiiilfeee!«
    Wie durch ein Wunder gelang es ihm, den zweiten Messerhieb abzuwehren. Und dann trugen seine Hilferufe Früchte. Stampfende Schritte. Die Tür, die Barclay zum Glück nicht geschlossen hatte, flog auf.
    Vier männliche Hausbewohner stürmten in die Diele. Draußen kreischten Frauen. »Die Polizei muß her! Jemand muß die Polizei verständigen! Der arme Mr. Barclay…«
    Die vier Männer warfen sich auf George Holding. Er stemmte sich gegen sie, als sie ihn zu Boden ringen wollten. Er versuchte sie abzuschütteln und entwickelte Bärenkräfte.
    Doch sie brachten ihn dennoch zu Fall. Einer von ihnen zog ihm die Beine unter dem Körper weg. Jim Barclay stahl sich fort. Kreideweiß wankte er auf den Gang hinaus, während die vier Retter George Holding entwaffneten und nicht mehr losließen.
    Eine Frau, die eine Etage tiefer wohnte, fragte Barclay: »Sind Sie in Ordnung?«
    Er zuckte mit den Schultern. Er wußte es nicht.
    »Wer hat Sie überfallen?« fragte die Frau erneut.
    »George…«, kam es tonlos über seine Lippen. »George Holding. Er muß den Verstand verloren haben…«
    Aus den Polizeiberichten ging hervor, daß dieses rätselhafte Ereignis nicht der erste Fall dieser Art war.
    ***
    Als wir in Gloucester eintrafen, regnete es. Schwere Tropfen hämmerten auf das Dach meines silbergrauen Bentley. Neben mir saß mein Freund und Kampfgefährte Suko.
    Ein hünenhafter, zumeist gutmütiger Chinese mit den Körpermaßen eines schwergewichtigen Sumoringers. Das Wetter färbte auf sein Gemüt ab. Er verzog sein Pfannkuchengesicht, als hätte er Essig getrunken und brummte wie ein Bär: »Dieser blöde Regen…«
    Ich lachte. »Nur wer aus Zucker ist, hat ihn zu fürchten.«
    »Sag bloß, du freust dich darüber, daß es wie aus Eimern schüttet.«
    »Es wird wieder aufhören.«
    »Vorausgesetzt, daß es sich nicht zu einer Sintflut ausweitet«, erwiderte Suko mit einem mürrischen Blick zum bleigrauen Himmel.
    Zehn Minuten später erreichten wir das »New County«, in dem ich für meinen Partner und mich

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