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0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

Titel: 0032 - Der Turm der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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schnell nach oben.«
    »Wozu?« fragte Suko.
    »Ich nehme zur Burg meinen Spezialkoffer mit. Er steht in meinem Zimmer«, sagte ich. Während ich aufstand, setzte sich Suko wieder.
    »Beeil dich«, sagte mein Freund.
    »Ich fliege«, versprach ich und verließ die Hotelbar. Auch ich brannte darauf, den magischen Schatten in seinem Schlupfwinkel aufzustöbern.
    Aber bis dahin sollten uns noch einige Knüppel zwischen die Beine geworfen werden…
    ***
    Es war Knight nicht schwergefallen, herauszufinden, in welchem Zimmer John Sinclair wohnte. Der Kegelbruder fand einen Hintereingang und betrat durch diesen das Hotel, ohne daß ihn jemand bemerkte.
    Seine Miene war finster, denn er handelte unter Zwang. Der magische Schatten hatte ihm eingeimpft, den Geisterjäger zu hassen, und Cedric Knight haßte den Oberinspektor von Scotland Yard nun mit jeder Faser seines Körpers.
    Er war im Augenblick nur von einem einzigen Wunsch beseelt: er wollte John Sinclair töten.
    Lautlos huschte er die Treppe hinauf. In der dritten Etage blieb er kurz stehen. Er lauschte. Irgendwo klappte eine Tür zu. Ein Mann und eine Frau kamen den Gang entlang.
    Knight versteckte sich schnell in der Kammer, in der die Reinigungsgeräte aufbewahrt wurden. Er schloß die Tür nicht ganz und hörte die Vorübergehenden miteinander reden.
    Der Mann sagte: »Tewkesbury wird dir gefallen, Susan. Eine malerische Stadt aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit vielen schönen alten Häusern und einer prächtigen Kathedrale. Avon und Severn fließen dort zusammen…«
    »Ist es für diesen Ausflug nicht schon zu spät, Phil?«
    »Es sind doch nur achtzehn Kilometer, Darling. Wir essen dort zu Abend und sind bis längstens Mitternacht wieder zurück…«
    Die beiden stiegen in den Fahrstuhl. Was sie weiter miteinander sprachen, hörte Cedric Knight nicht mehr. Er verließ die enge Kammer, in der es intensiv nach Reinigungsmitteln roch. Er erreichte Augenblicke später John Sinclairs Zimmer, holte seinen Dietrich aus der Hosentasche und schloß damit die Tür auf.
    Mit kalten Augen schaute er sich um. John Sinclair war nicht da. Peinliche Ordnung herrschte im Raum. Cedric Knight entnahm seinem Jackett ein Springmesser. Damit wollte er es tun.
    Ein Knopfdruck. Die Klinge schnellte blitzend aus dem Griff. Knight glaubte nicht an ein Scheitern seiner Aktion.
    Diese Zuversicht hatte ihm ebenfalls der magische Schatten eingegeben. Selbstverständlich hätte der Unheimliche diese Arbeit auch selbst tun können, doch es gefiel ihm, Knight dafür einzusetzen.
    Damit machte er einen bislang unbescholtenen Menschen zum Mörder und stürzte ihn auf diese Weise gleichzeitig ins tiefste Unglück. Knight wußte, was er im Augenblick tat.
    Es war ihm aber nicht möglich, die Tat nicht zu begehen, dafür hatte der listige Teufel gesorgt.
    Knight durchquerte das Zimmer. Er setzte sich in einen mit anthrazitfarbenem Stoff bespannten Sessel und wartete mit ausdruckslosem Gesicht auf sein Opfer.
    ***
    Irgendwann hielt es Odetta Harrison nicht mehr in ihrem Haus aus. Sie hatte das Gefühl, die Decke würde ihr auf den Kopf fallen und die Wände würden sie erdrücken.
    Sie mußte raus. Sie brauchte frische Luft. Sie brauchte Bewegung. Und sie wollte Leben sehen. Nicht immer nur die vier starren Wände, die sie wie ein Korsett einengten.
    In den letzten Stunden hatte sie mindestens zwanzig Anrufe entgegengenommen. Alle wollten von ihr wissen, ob sich Carla bei ihr gemeldet hatte. Sogar zwei Zeitungsredaktionen hatten nach Carla Berg gefragt.
    Odetta hatte genug davon, immer wieder sagen zu müssen: »Ich weiß nicht, wo Carla steckt. Sie hat sich noch nicht gemeldet. Ich habe noch kein Lebenszeichen von ihr erhalten.«
    Sie konnte das ewige Schrillen des Telefons nicht länger ertragen. Deshalb verließ sie ihr Haus. Als sie die Tür hinter sich zuzog, schlug drinnen erneut das Telefon an.
    Odetta schüttelte wild den Kopf. »Ich bin nicht mehr da. Ich bin nicht mehr zu Hause…« Sie wollte das Gespräch nicht mehr entgegennehmen. Doch ihr Gewissen drängte sie, es doch zu tun.
    Es war immerhin möglich, daß Carla am Apparat war, und diesen Anruf wollte Odetta auf keinen Fall verpassen. Hastig schloß sie die Tür auf, eilte durch die Diele ins Wohnzimmer.
    Schnell griff sie nach dem Hörer. »Harrison«, meldete sie sich.
    »Äh… Wer spricht da bitte?«
    »Harrison. Odetta Harrison.«
    »Ist das nicht die Nummer 65 60…«
    »Nein. Das ist 64 60.064.«
    »Dann muß ich mich

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