Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

Titel: 0032 - Der Turm der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
fahrbaren Hausbar standen zahlreiche Flaschen.
    Knight goß sich einen doppelten Bourbon ein und trank ihn auf einen Zug. Seine Handflächen waren feucht. Kleine Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn. Seit Carla Berg verschwunden war, kam er nicht mehr zur Ruhe.
    Sein unsteter Blick streifte das Telefon. Hastig nahm er den Hörer aus der Gabel. Er dachte kurz nach und wählte dann Odetta Harrisons Nummer. Nach dem zweiten Läuten hob das Mädchen ab.
    Es schien, als hätte sie auf den Anruf gewartet.
    »Harrison.«
    »Cedric hier«, sagte Knight leise. Er räusperte sich.
    »Hast du was von Carla gehört?« fragte ihn die Freundin des deutschen Mädchens hoffend.
    »Dasselbe wollte ich gerade dich fragen«, gab Knight zurück. »Jedesmal wenn das Telefon klingelt, denke ich, sie ruft an.«
    »Hält dich die Polizei auf dem laufenden?«
    »Nein. Ich sitze hier auf glühenden Kohlen. Cedric, ich befürchte das schlimmste.«
    »Du meinst, Carla Berg könnte…«
    »Sprich es nicht aus. Bitte. Es ist schlimm genug, wenn dieser Gedanke ständig durch meinen Kopf spukt. Ich will es nicht auch noch hören«, sagte Odetta heiser.
    »Ich mache mir schwere Vorwürfe…«
    »Weswegen?«
    »Immerhin habe ich den Vorschlag gemacht, die Burg zu besichtigen«, sagte Knight.
    »Du kannst nichts dafür, Cedric. Schließlich konntest du doch nicht wissen, was passieren würde. Wir kamen alle aus freien Stücken mit dir. Wir wollten die Burg besichtigen. Es wäre unfair, dich dafür nun zum Sündenbock zu machen. Das würde auch keiner von uns tun, darauf kannst du dich verlassen. Wenn, dann sind wir alle schuld. Auch Carla.«
    »Rufst du mich an, wenn sich etwas Neues ergibt?« fragte Knight.
    »Natürlich«, sagte Odetta. Dann legten sie gleichzeitig auf.
    Cedric Knight knetete nervös seine Finger. Sie knackten manchmal. Er ging im Livingroom ruhelos auf und ab. Im Vorbeigehen drückte er auf den Knopf des Fernsehapparats.
    Er hielt diese Stille in der Wohnung nicht mehr länger aus. Ein alter Film flimmerte über den Bildschirm. Fred Astaire und Ginger Rogers zeigten, was Anno dazumal Millionen von Kinobesuchern gefallen hatte.
    Plötzlich knirschte und knisterte der Apparat, als wollte er sich in seine Bestandteile auflösen. Knight blieb irritiert stehen. Ärgerlich betrachtete er das Bild.
    Der Empfang war gestört. Fluchend begab sich Knight zum TV-Gerät. Er drückte auf einen anderen Knopf. Nichts. Er wählte die Skala durch.
    Der Bildschirm blieb finster. Wütend schlug Knight mit der flachen Hand auf das Gerät. Plötzlich kam ein unheimliches Gelächter aus dem Lautsprecher. Knight sprang wie von einer Natter gebissen zurück.
    Er stieß einen erschrockenen Schrei aus. Der Bildschirm überzog sich mit einem grünlich schimmernden Film, und im selben Moment war ein glühendes Augenpaar auf der Mattscheibe.
    Knight fuhr sich entsetzt an den Hals. Er schüttelte verstört den Kopf und kreischte: »Nein! Nicht schon wieder!«
    »Hallo, Cedric!« höhnte die Erscheinung.
    Knight wollte sich umdrehen, damit er das glühende Augenpaar nicht mehr sah, doch der magische Schatten ließ es nicht zu. Er mußte so stehenbleiben und die Augen des Spuks anstarren.
    »Wie ich sehe, freust du dich über die Maßen, mich wiederzusehen«, spottete die unheimliche Erscheinung.
    »Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben!« schrie Knight verzweifelt. »Nie mehr!«
    »Aber, aber. Wer wird sich denn so trotzig gegen mich stellen?«
    »Du hast gesagt, wenn ich dir diesen einen Dienst erwiesen habe, werde ich dich nie mehr wiedersehen«, stöhnte Knight.
    »Ich wollte dir nur sagen, wie zufrieden ich mit dir bin.«
    »Ich möchte es nicht hören!« krächzte Knight. Er legte die Hände auf seine Ohren. »Ich habe große Schuld auf mich geladen. Erinnere mich nicht daran. Mich quälen meine Gewissensbisse ohnedies genug.«
    »Du hast deine Aufgabe sehr gut gelöst, Cedric«, sagte der Spuk mit hohntriefender Stimme. »Ich wollte, daß du mir ein Mädchen zuspielst, und du hast es umgehend getan. Carla Berg ist genau das, was ich brauche. Mir wären aber auch Odetta Harrison oder Laureen McDonald recht gewesen…«
    »Verschwinde!« brüllte Knight verzweifelt. »Laß mich in Ruhe. Du hast mir versprochen…«
    »Ich kann auf die Mithilfe eines so fähigen Mannes wie dich nicht verzichten, mein Junge.«
    Knight riß entsetzt die Augen auf. »Was soll das heißen?«
    »Daß ich wieder einen Auftrag für dich habe.«
    »Nein. Ich tu’ nichts

Weitere Kostenlose Bücher