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0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

Titel: 0032 - Der Turm der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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derben Stoß und hetzte sogleich an ihm vorbei. Der Chinese zerbiß einen Fluch. Er ließ die Schrotflinte fallen und rannte mit langen Sätzen hinter dem Fliehenden her.
    Scatwell erreichte eine steile Treppe. Keuchend jagte er die Stufen nach oben. Suko holte auf. Herb Scatwell hatte das Treppenende fast erreicht, da wuchtete sich der bullige Chinese nach vorn. Er warf sich auf die Beine des Verwalters.
    Der Mann stieß einen erschrockenen Schrei aus, fiel und rollte sodann, an Suko vorbei, die Treppe hinunter. Der Hüne war sofort wieder auf den Beinen. Ich eilte zu Scatwell.
    Der Verwalter regte sich nicht mehr. Er hatte das Bewußtsein verloren.
    Suko beugte sich gespannt über ihn. »Ist er tot?«
    »Zum Glück nein«, sagte ich. Wir fesselten und knebelten den Mann, damit er uns kein weiteres Mal in die Quere kommen konnte. Wir legten ihn in eine finstere Nische und vergaßen ihn vorläufig.
    Von diesem Moment an befaßten sich unsere Gedanken nur noch mit dem magischen Schatten, dem wir bereits sehr nahe gekommen waren.
    ***
    Der Fluß schwoll an. Die Menschen hatten es noch nicht gemerkt. Lautlos schlich sich der nasse Tod an. Carla Berg war hautnah dabei, dafür hatte das Wesen aus dem Schattenreich gesorgt.
    »Ich flehe dich an«, bettelte das Mädchen inständig. »Verschone die Stadt. Warum tust du den Menschen das an?«
    »Damit sie vor mir erzittern. Ich will, daß sie meine Macht in vollem Umfang zu spüren bekommen.«
    »Diese Leute haben dir doch nichts getan. Sie wissen nicht einmal von deiner Existenz!«
    »Bald wird mich ganz England kennen und fürchten!« tönte der magische Schatten. »Meine Angehörigen im Schattenreich werden zu mir aufblicken. Ich werde in ihrem Ansehen auf Grund meiner teuflischen Taten steigen. Das Spiel mit den Elementen macht mir Spaß. Vielleicht werde ich als nächstes Feuer einsetzen.«
    Carla legte ihre Hände an die pochenden Schläfen. »Wie kann man nur so furchtbar grausam sein?«
    »Oh, das ist ganz einfach«, lachte das Wesen aus dem Schattenreich. »Man braucht dem Guten gegenüber nur negativ genug eingestellt zu sein. Das bringe ich dir schon noch bei. Dann wirst auch du deinen Spaß an solchen Szenen haben.«
    Carla sah erschüttert, wie das Wasser des Flusses unaufhörlich anstieg. Soeben war das Hochwasser bemerkt worden. Der magische Schatten ließ den Fluß schneller steigen.
    »Ersauft, ihr Menschenbrut!« brüllte er vor Vergnügen. »Geht unter in dieser von mir inszenierten Sintflut. Ich möchte euch ertrinken sehen. Euch alle!«
    Der Fluß überstieg sämtliche bisherigen Hochwassermarken. Menschen wurden so rasch wie möglich aus ihren Häusern evakuiert.
    Das Wasser überschwemmte die Straßen, schoß in die tiefliegenden Keller der Häuser und füllte diese. Panik brach unter der Bevölkerung aus. Keiner konnte sich die Herkunft des Hochwassers erklären.
    Hysterie griff um sich. Der magische Schatten war von seiner Tat restlos begeistert. Und Carla mußte sich das alles tatenlos ansehen. Sie war nicht in der Lage, Gloucester zu retten.
    Sie war dazu verdammt, beim Untergang der Stadt dabei zu sein, ohne helfen zu können. Ihr Herz krampfte sich schmerzlich zusammen. Sie haßte und verabscheute den magischen Schatten, doch damit konnte sie das, was in dieser schrecklichen Stunde geschah, nicht ungeschehen machen.
    Männer versuchten ihre Habe zu retten.
    Mütter suchten ihre Kinder.
    Feuerwehr, Polizei, Rettung und Militär hatten Großeinsatz. Man versuchte verbissen, das Hochwasser einzudämmen, doch der magische Schatten sorgte dafür, daß dies den entsetzten Menschen nicht gelang.
    Der Unhold war seinem Ziel nahe.
    Gloucester würde in dieser teuflischen Sintflut ertrinken. Carla war schwer erschüttert über die furchtbaren Szenen, die der magische Schatten ihr vorführte. Sie hätte viel darum gegeben, wenn sie ihn hätte vernichten können.
    Aber sie war gegen ihn machtlos.
    ***
    Wir fanden den Abstieg, von dem Herb Scatwell gesprochen hatte. Ich knipste meine Stablampe an. Als wir das Ende der Treppe erreicht hatten, blieben wir einen Augenblick stehen, um uns zu orientieren.
    »Diese Richtung«, sagte Suko.
    Ich nickte. Wir marschierten entschlossen los. Mich wunderte, daß uns der magische Schatten gestattete, so weit zu ihm vorzudringen. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß er von unserer Anwesenheit noch keine Kenntnis hatte.
    Warum griff er uns nicht an? Worauf wartete er? War er der Meinung, uns so wenig fürchten zu

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