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0033 - Der Pfähler

0033 - Der Pfähler

Titel: 0033 - Der Pfähler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht noch einmal passieren, dies nahm sich der Schmied fest vor.
    Und er wußte, was Jurc vorhatte. Nicht umsonst hatte Marek alle Zeitungsartikel gesammelt, die über Vampire und deren Untaten geschrieben worden waren. Bei seinen Reisen in die Hauptstadt war er immer für einen Tag in einer Bibliothek verschwunden. Er las alle Bücher über Vampire und machte sich eifrig Notizen. Ihn konnte das Böse nicht überraschen – aber er konnte es auch nicht verhindern, und das ärgerte ihn.
    Der alte Marek wollte sein Haus nicht durch die Vordertür betreten, sondern seitlich durch den Anbau. Seine Frau brauchte ihn nicht unbedingt zu sehen. Sie hätte nur Fragen gestellt und ihn sowieso nicht verstanden.
    Sie verstand ihn nie, wenn er von diesen Dingen sprach und sie bekämpfen wollte. Doch er bereitete sich auf sein Erbe vor.
    Und das wollte er erfüllen.
    Behutsam zog der alte Marek die Schuppentür auf. Sie knarrte nur wenig in den Angeln. Marek sorgte immer dafür, daß sie gut geölt war.
    Im Dunkeln tastete er sich durch seinen Arbeitsraum. Es roch in der Schmiede nach Pferdeschweiß und verbranntem Horn. Das Feuer war fast niedergebrannt. Nur noch ein paar Kohlen leuchteten wie große, glühende Augen nach.
    Der Anbau war mit dem Haus durch eine schmale Tür verbunden. Zwei Steinstufen führten hoch. Marek schob auch diese Tür auf und stand im Flur.
    Er gehörte zu den wenigen Bürgern des Ortes, die an das Stromnetz angeschlossen waren. Er wollte schon den alten schwarzlackierten Drehschalter herumschrauben, als das Licht plötzlich anging.
    Die trübe Birne warf ihren Schein in den schmalen Hausflur und streifte auch die Gestalt einer Frau.
    Mareks Frau.
    Der Alte fuhr sich mit der Hand durch das zerfurchte Gesicht. »Himmel, hast du mich erschreckt!«
    »Wo warst du?« fragte sie. Sie stand auf der untersten Treppenstufe, trug ein wollenes Nachthemd, große Filzpantoffeln und erinnerte Marek unwillkürlich an einen Racheengel. Marie ging als Walküre durch, so gewaltig war sie. Das fing bei ihrem Hinterteil an, ging über in den Busen und breitete sich aus bis zu den Schultern. Nur der Kopf wirkte klein. Die grauen Haare, sonst zu einem Knoten zusammengebunden, hingen bis auf die Schultern, wo sie sich strähnig zusammenringelten.
    Marek versuchte es mit einem Lächeln. »Ich habe frische Luft geschnappt!«
    Dann kam der Blick. Stahlhart, und er schien auf den Grund seiner Seele zu dringen. Unwillkürlich zog Marek den Kopf zwischen die Schultern.
    »Du lügst, Frantisek«, stellte seine bessere Hälfte mit Donnerstimme fest; »Hast du dir beim Luftschnappen das Kinn verbeult?«
    »Nein, Marie…«
    »Sondern?«
    »Sollen wir nicht ins Zimmer gehen?«
    »Damit du Zeit hast, dir eine Ausrede einfallen zu lassen, wie? Kommt gar nicht in Frage. Ich will jetzt und hier von dir wissen, was du draußen zu suchen hattest.«
    Marek schluckte, holte noch einmal tief Luft und meinte dann: »Gut, ich will es dir sagen.«
    »Aber schnell.«
    »Die Stunde des Schreckens ist gekommen. Marie. Ich habe immer gewarnt und konnte jetzt nichts mehr tun.«
    Marie holte tief Luft, so daß ihr gewaltiger Busen angehoben wurde. »Fängst du wieder mit dem hirnverbrannten Unsinn an, Marek?«
    Marie sagte immer Marek, wenn sie sauer war.
    »Aber es ist kein Unsinn, bitte schön. Die Vampire werden bald kommen. So glaub mir doch.«
    Marie schlug ein Kreuzzeichen. Sie war eine sehr gläubige Person und vertraute auf die Kirche und das Wort Gottes. Außerdem war sie die einzige im Dorf, die vor den Blutsaugern keine Angst hatte. »Und wenn sie kommen«, sagte sie, »dann werde ich sie mit heiligem Zorn aus dem Haus treiben und ihnen das Zeichen Christi für immer auf den Leib brennen. Merk dir das, Frantisek. Du solltest auch öfter in die Kirche gehen, anstatt in das Gasthaus. Dann hättest du auch keine Angst vor diesen komischen Vampiren, sondern wärst innerlich gefestigt. Der Pfarrer und ich sind die einzigen hier, die den Unsinn nicht mitmachen.«
    Marek zog ein verzweifeltes Gesicht. »Aber glaube mir doch, Marie, er ist gegangen.«
    »Wer?«
    »Petroc Jurc. Er hat sich mitten in der Nacht davongeschlichen und mich niedergeschlagen, als ich ihn aufhalten wollte.«
    »Er wollte bestimmt seine Freundin besuchen, von der du nichts wissen sollst.«
    »Nein, Marie. Alle Anzeichen sind da. Der Mond steht genau über der Burg, und Kalurac wird aus seiner Gruft steigen. Gestern Nacht habe ich das Winseln und Heulen der Hyäne gehört. Das

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