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0033 - Der Pfähler

0033 - Der Pfähler

Titel: 0033 - Der Pfähler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tier wird geopfert, um ihn zurückzuholen.«
    »Du spinnst«, sagte Marie. »Außerdem ist der Schwarze Graf längst zu Asche geworden.«
    »Aber man hat sie nicht in alle Winde verstreut, sondern in einem Sarg aufbewahrt. So glaub mir doch.«
    Für Marie war das Thema erledigt. Auf dem Absatz machte sie kehrt und stampfte die Stufen der Treppe hoch, um sich wieder hinzulegen.
    Marek aber rollte verzweifelt mit den Augen. Marie wollte einfach nicht begreifen, daß die Zeichen auf Sturm standen. Sie war unverbesserlich.
    Hart schlug sie die Tür der Schlafkammer zu.
    Marek blieb noch einige Sekunden im Flur stehen und ging dann ebenfalls die Treppe hoch, leise, auf Zehenspitzen. Das Schlafzimmer lag in der ersten Etage, doch Marek schlich an der Tür vorbei und kletterte über die schmale Stiege noch höher, bis er unter dem Dach stand.
    In der winzigen Diele konnte er sich kaum drehen. Zwei Türen zweigten ab. Die linke führte zu Petroc Jurcs Zimmer, die rechte auf eine Dachkammer, zu der nur Marek den Schlüssel besaß.
    Dort verwahrte er sein Geheimnis.
    Vorsichtig holte er den großen Schlüssel aus der Tasche und schloß die Tür auf. Er hatte alles gut geölt und verursachte kaum ein Geräusch, als er den Raum betrat.
    Licht gab es hier oben nicht, aber Marek hatte direkt neben der Tür einen Nagel in die Wand geschlagen, an dem eine Stablampe hing.
    Der Alte nahm die Lampe von der Wand und schaltete sie ein. Staub wirbelte auf und tanzte einen bizarren Reigen in dem Lichtkegel.
    Gerumpel stand auf dem Speicher herum. Die beiden alten Schränke und die Stühle beachtete Marek nicht. Ihn interessierte nur die große Holztruhe, die direkt unter dem schmalen Dachfenster stand. Marek mußte sich wegen der schrägen Wand bücken. Der Türschlüssel paßte auch zu der Kiste.
    Der Alte schloß auf und hob ächzend den Deckel hoch. Das Ding war verflucht schwer. Er lehnte es an die Wand und leuchtete in die Truhe hinein.
    Alte Kleider lagen in der Truhe. Sie rochen feucht und klebten aneinander. Marek wühlte in der Truhe herum und schleuderte die Sachen kurzerhand hinter sich.
    »Verdammt«, murmelte er, »hier muß er doch irgendwo sein. Ich muß ihn finden. Ich…« Plötzlich glitt ein Lächeln über das Gesicht des Mannes mit den schlohweißen Haaren und dem ebenso weißen Oberlippenbart. »Da ist er ja!« flüsterte er andächtig. »Mein Gott, wie lange habe ich ihn nicht mehr in der Hand gehabt.«
    Marek meinte damit einen Eichenpfahl. In der linken Hand hielt er die Lampe, seine rechte umklammerte den Pfahl. Er war etwa so lang wie der Arm eines Mannes. Vorn lief er spitz zu. Der Griff war aufgerauht. Jemand hatte den Pfahl poliert.
    Marek schloß die Augen, und ein nie gekanntes Gefühl der Ruhe überkam ihn. Jahrelang hatte er den Pfahl nicht gesehen, zum letztenmal, als sein Vater gestorben war. Und das war vor fünfundzwanzig Jahren.
    Deutlich klangen ihm die Worte noch nach, die der Vater auf dem Sterbebett zu seinem Sohn gesagt hatte. »Dieses, mein Sohn, ist das einzige, das ich dir mit auf den Weg geben kann. Gib ihn nie aus der Hand, denn auch ich habe ihn von meinem Vater bekommen, und er wiederum von seinem Vater. Dies ist der Pfahl, mit dem der Schwarze Graf damals getötet worden ist. Und es war ein Marek, der diese Tat beging. Seitdem tragen die männlichen Mitglieder unserer Familie den Beinamen der Pfähler. Und jetzt bist du Marek, der Pfähler. Dieser Name ist eine Verpflichtung. Bekämpfe die Vampirbrut, wo du sie findest. Töte sie, mein Sohn, töte sie. Denn sie sind die Unheilbringer dieser Welt. Leider habe ich das Kreuz nicht mehr, das noch zu diesem Pfahl gehört. Ein Mönch hat es damals mitgenommen. Wo es geblieben ist, weiß ich nicht.«
    Diese Worte und den Pfahl hatte ihm sein Vater als Vermächtnis mitgegeben. Lange hatte Marek darauf gewartet, das Erbe erfüllen zu können.
    D. Kalurac, der Schwarze Graf, der Neffe des gefürchteten Grafen Dracula, sollte wieder zu einem untoten Leben erweckt werden.
    Und Marek, der Pfähler, wollte es verhindern.
    Doch die Zeit rann dahin. Marek wußte nicht, ob er es noch schaffen konnte.
    Hastig schloß er den Deckel der Truhe, lief rasch die Treppe hinunter, ging nach draußen und verschwand im Dunkel der Nacht. Sein Ziel war das Schloß des Schwarzen Grafen.
    Unterwegs dachte er unentwegt über das Kreuz nach, das nun nicht mehr in seinem Besitz war.
    ***
    Der Besitzer war ich. John Sinclair, Oberinspektor bei Scotland Yard, von meinen

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