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0033 - Die Dämonengöttin

0033 - Die Dämonengöttin

Titel: 0033 - Die Dämonengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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aus der Entfernung ausgesehen hatte. Es war eine Teufelsfratze, wie man sie auf antiken Darstellungen finden konnte. Sein Gesichtsausdruck war das fleischgewordene Böse.
    Nicole wollte sich losreißen.
    Das Gesicht verzog sich zu einem hämischen Grinsen. Cousteau fletschte die Zähne wie ein hungriges Raubtier.
    Ein hohles Lachen drang aus seinem halbgeöffneten Mund.
    Dann zuckte sein Arm hoch und sauste mit unwiderstehlicher Gewalt wieder nach unten.
    Nicole sah die geballte Faust auf sich zukommen.
    Im letzten Augenblick konnte sie ausweichen.
    Ihr unheimlicher Gegner war für einen Moment irritiert, so als wäre es für ihn unvorstellbar, dass ihm jemand widerstehen konnte.
    Nicole nutzte diese Verwirrung aus. Wild schreiend riss sie sich los und wollte auf den Ausgang zustürzen.
    Sie erreichte ihn und wurde von ihrer Entdeckung förmlich zurückgeschleudert.
    Der Ausgang war versperrt. Unmengen von Sand quollen herein und drängten sie zurück. Sie sank in die Knie, und ein trockenes Schluchzen schüttelte ihren Körper.
    »Warum nur? Warum…?«, stammelte sie in einem fort.
    Sie spürte eine Bewegung hinter sich und wollte sich umwenden.
    Das Monstrum hatte sie fast vergessen.
    Da legte sich ihr eine Hand mit brutaler Gewalt auf den Mund, eine zweite auf den Nacken.
    Sie fühlte sich hochgerissen, herumgeschleudert und hatte plötzlich das Gefühl, als würde sie durch die Luft fliegen. Ein rasender Schmerz strahlte von ihrem Nacken hinunter in die Wirbelsäule.
    Die Landung war zum Glück weich. Sie prallte auf einen Sandhaufen, der durch eine der Fensteröffnungen hereingerieselt war.
    Sie blieb unbeweglich darauf liegen. Doch ihre Sinne begriffen, was sie sahen.
    Immer noch erhellte das rätselhafte Licht den Raum. Es schien von Cousteaus Körper auszugehen.
    Unaufhaltsam stampfte er auf die Türöffnung zu, durch die immer mehr Sand hereindrang. Nicole Duval würdigte er keines Blickes mehr.
    Er marschierte auf die halb zugeschüttete Öffnung zu und begann sich durch den Sand zu wühlen, als wäre er überhaupt kein Hindernis für ihn. Ohnmächtig musste Nicole zuschauen, wie sich vor ihren Augen ein möglicher Weg in die Freiheit auftat, sich aber sofort wieder schloss.
    Noch einmal vernahm sie das dämonische Lachen des Untoten, dann war Stille. Auch herrschte jetzt wieder undurchdringliche Finsternis.
    Nicole konnte nur das kaum wahrnehmbare Geräusch des hereinströmenden Sandes hören.
    Es dauerte einige Minuten, bis sie sich wieder rühren konnte. Ihr Geist begriff überhaupt nicht mehr, was vorgefallen war. Sie nahm alles, was sie gesehen hatte, als gegeben und selbstverständlich hin.
    Auf allen vieren kroch sie in die Richtung, in der sie die Türöffnung vermutete.
    Schon bald erreichte sie den Sandkegel, der sich vor der Öffnung gebildet hatte und stetig wuchs.
    Mit beiden Händen fing sie an zu graben. Ihre Bewegungen waren müde und kraftlos. Und doch grub sie weiter.
    Für jede Handvoll, die sie wegschaufelte, strömten zwei neue nach.
    Es konnte nur eine Frage von wenigen Stunden, vielleicht sogar nur Minuten sein, wann sie in dem Bau, der ihr als Herberge hatte dienen sollen, ihr Grab finden würde, elendig erstickt und ohne Hoffnung, jemals wiedergefunden zu werden.
    Denn sie hatte die Gewissheit, dass auch die Stunden ihres Chefs gezählt waren.
    ***
    Die Sandmassen verschluckten nahezu jedes Geräusch. Bei jedem Schritt ertönte ein leises Knirschen, und Zamorra kam sich vor wie auf einem fremden Planeten.
    Es war eine Welt für sich, die diese Oase in der endlosen Weite der Sahara darstellte.
    Bizarre Felsformationen und Tafelberge taten ein Übriges dazu, diesen Eindruck der Fremdheit zu verstärken. Zamorra konnte diese Jahrtausende alten Felsgebilde trotz der nächtlichen Dunkelheit als düstere Schatten am Horizont ausmachen.
    Der Professor orientierte sich. Das Gebäude, in dem Nicole auf ihn wartete und in dem er seinen Freund auf den Boden gebettet hatte, war von seinem jetzigen Standort nicht mehr zu sehen. Wenn er sich richtig entsann, dann musste er jetzt geradeaus weitergehen, um an eine Reihe Gebäude zu gelangen, die von weitem aussahen, als handele es sich um Wohnhäuser der Oasenbewohner.
    Ein leises Prickeln auf seiner Brust, da, wo das Amulett auf der Haut auflag, verkündete ihm, dass seine Dämonentheorie wahrscheinlich richtig, zumindest, dass etwas Wahres daran war.
    Der Professor betrat das erste Haus.
    Der Lichtkegel seiner Stablampe glitt über kärgliche

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