Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0034 - Dracula gibt sich die Ehre

0034 - Dracula gibt sich die Ehre

Titel: 0034 - Dracula gibt sich die Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
flüsterte Harold Farmer.
    Alle Köpfe drehten sich ihm zu. Erschrecken, Unverständnis und Spott zeichneten Spuren auf die Gesichter der vier Männer. Bis Harold Farmer seinen Mund öffnete und die beiden spitzen Vampirzähne zeigte.
    Jetzt wurden die Männer ärgerlich. »Nehmen Sie das lächerliche Ding aus dem Mund«, sagte ihr Anführer. »Wir sind hier nicht auf einer Gruselparty, sondern verhandeln um ernste Projekte.«
    »Es ist uns auch ernst.« Dom de Louise sprach die Worte gelassen aus. »Zu Scherzen sind wir nicht mehr aufgelegt.«
    Auch er zeigte jetzt seine Zähne, und langsam dämmerte es den Männern, daß hier wirklich etwas ungeheuer Schlimmes im Gang gesetzt war und sie diesem Teufelskreis nicht mehr entrinnen konnten.
    Mit einem Ruck klappte der Sprecher den Deckel des Koffers zu.
    »Ich glaube, es wird Zeit für uns zu gehen«, erklärte er mit spröder Stimme. »Für Sie wird die Szene natürlich Konsequenzen haben, das verspreche ich Ihnen.«
    Harold Farmers Lachen unterbrach ihn. Der junge Vampir verließ seinen Platz, schlich zur Tür und baute sich dort mit ausgebreiteten Armen auf.
    »Sie können es versuchen«, sagte er nur.
    »Sind Sie wirklich an einer Auseinandersetzung interessiert?« fragte der Sprecher.
    Als Antwort fegte Dom de Louise den Telefonapparat vom Tisch. »Reicht das?«
    Nicht die Vampire waren es, die angriffen, sondern die vier Männer. Einer von ihnen riß plötzlich seinen Aktenkoffer hoch und schleuderte ihn auf Dom de Louise zu.
    Der Vampir wich nicht schnell genug aus, und eine Kante traf ihn genau im Gesicht.
    Er fluchte. Dann aber schrie er. »Pack sie, Harold! Saug ihnen das Blut aus!«
    Im nächsten Augenblick war der Teufel los…
    ***
    Zum Glück stand mein Bentley nicht bei mir zu Hause, sondern in der Tiefgarage von Scotland Yard. Er wartete mal wieder darauf, gefordert zu werden.
    Der Motor kam, kaum daß er den Zündschlüssel gerochen hatte. Mit radierenden Reifen jagte ich in die Kurve und dann die Auffahrtsrampe hoch. Der Beamte öffnete automatisch den Schlag, als die Scheinwerferstrahler ihn streiften.
    Ich fädelte mich in den Verkehr ein und ärgerte mich wieder einmal, daß ich kein Rotlicht besaß.
    Die Wagenreihen schoben sich über die Victoria Street. Eine Aneinanderreihung von Lichtern und funkelndem Blech. Von oben her trieben Nebelschwaden auf die Fahrbahn und quirlten vor den Scheinwerfern als grauweiße Milchsuppe.
    Wir führen an Westminster Abbey vorbei und sahen schräg vor uns Houses of Parlament liegen. Ich mußte auf die andere Spur, um nicht in die Auffahrt zur Westminster Bridge zu gelangen.
    Suko hockte neben mir und überprüfte seine Pistole. Es war die Druckluftwaffe. Ich trug wie immer die Beretta. Silberkugeln waren für Vampire tödlich.
    Das Ministerium für kooperative Zusammenarbeit war in einem hohen, an ein altes Gerichtsgebäude erinnernden Bau untergebracht. Es hatte einen eigenen Parkplatz, auf dem wir uns den Abstellplatz aussuchen konnten, so leer war er.
    Ich lenkte den Bentley dicht bis an das Gebäude heran. Er stand noch nicht ganz, als Suko schon aus dem Wagen hetzte. Ich lief hinter meinem Partner her und traf mit ihm an der zur Außentür führenden Treppe zusammen.
    Wir jagten die Stufen hoch. Zwei Männer begegneten uns. Ihre Blicke waren verwundert. Sie hatten wohl noch nie Menschen in ein so ehrwürdiges Gebäude hetzen sehen. Dann hielt uns der Portier in der großen Halle auf. Wie ein Irrwisch stürmte er aus seiner Glaskanzel und stellte sich mit ausgebreiteten Armen hin.
    Es war wie so oft. Gibt man einem Menschen eine Uniform, so hält er sich gleich für den Größten. Vor allen Dingen Fremden gegenüber können die Knaben oft sehr unangenehm werden. Ich hatte aber keine Zeit, mich auf lange Diskussionen einzulassen, sondern präsentierte meinen Sonderausweis. Amtliche Dokumente beeindrucken diese Leute mehr als Worte. So war es auch hier. Der Mann sah die Stempel und die Unterschrift des Innenministers und wurde sofort freundlicher. »Sie können passieren, Sir. Aber der Chinese…«
    »Gehört zu mir«, erwiderte ich scharf. Er zuckte zusammen und beantwortete mir meine nächste Frage sehr prompt. »Wo finde ich Mrs. Perneil?«
    »Dritter Stock. Zimmer einhundertvier«, rasselte er herunter.
    »Danke.«
    Wir hetzten zu den Aufzügen. Der alte Lift schaukelte uns mühsam zu unserem Ziel hoch.
    Suko und ich liefen durch einen langen hohen Korridor, dessen Boden so blank gebohnert war, daß wir uns

Weitere Kostenlose Bücher