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0034 - Dracula gibt sich die Ehre

0034 - Dracula gibt sich die Ehre

Titel: 0034 - Dracula gibt sich die Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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de Louise kannte diesen Bau von Grund auf. Er kannte einen Weg, der über das Dach führte. Von dem großen Flachdach aus konnte er auf einen kleinen Anbau springen und von dort zu Boden. Eine Kleinigkeit.
    In der letzten Etage war es ruhig. Hier oben befand sich das Archiv mit seinen Tausenden von Akten und Unterlagen. Bis jetzt fehlten die Mittel, um all die Informationen auf Magnetbänder zu speichern, so daß die Räume in dieser Etage nur mit Archivmaterial vollgestopft waren. Eine Eisentür führte in das Archiv hinein. Sie war verschlossen.
    Der Vampir hatte damit gerechnet, aber wußte auch, daß der Archivar den Schlüssel immer unter der Matte versteckte, falls jemand länger arbeitete und Unterlagen benötigte. Das entsprach zwar nicht ganz der Vorschrift, doch es wurde stillschweigend geduldet und war für Dom de Louise zu einem unschätzbaren Vorteil geworden.
    Er bückte sich, holte den Schlüssel unter der Matte hervor und schloß auf.
    Bevor er jedoch das Archiv betrat, schlich er vor zur Treppe und lugte am Geländer vorbei in den Schacht. Gedämpft nur vernahm er die Stimmen. Lauter hörte er jedoch die Schritte, die auf die Steinstufen der Treppe klatschten. Die Verfolger kamen. Der Vampir verzog das Gesicht.
    Für ihn lief die Zeit plötzlich doppelt so schnell. Er schlich zurück, betrat das Archiv und huschte in die Dunkelheit hinein. Wie ein Geist verschwand er zwischen all den Regalen, um etwa in der Mitte des Raumes stehenzubleiben. Unter der Decke befand sich eine Klapptür. Der Vampir wußte genau, wo sich der lange Stab mit dem Haken befand. Er holte ihn und drehte den Haken um die Öse an der Klapptür.
    Dann zog er, die Tür schwang in den Raum hinein und fuhr automatisch eine leichte Aluminiumleiter aus, die sich dem Fußboden entgegensenkte und auf Gummipuffern stehenblieb. Wind pfiff in das Archiv und wirbelte die Haare des Vampirs durcheinander.
    Dom de Louise spürte nicht die Kälte und auch nicht den Wind. Für ihn zählte nur eins. Er mußte so rasch wie möglich verschwinden, ehe die Häscher ihn packten…
    ***
    Die Häscher waren wir.
    Und diesem Vampir verdammt dicht auf den Fersen. Leider wußten wir das nicht, als wir vor der offenen Tür des Archivraumes stehenblieben.
    Die Dunkelheit warnte uns. Dort konnte man uns leicht eine Falle stellen.
    Wir berieten uns flüsternd.
    Da fegte ein Windzug aus der Tür. Kalt blies er uns ins Gesicht. Suko und ich zuckten zusammen, hatten beide den gleichen Gedanken.
    »Der ist aus dem Fenster verschwunden«, zischte mein chinesischer Partner.
    Ich betrat als erster das Archiv.
    Obwohl mich der Luftzug geradezu verleitete, alles auf eine Karte zu setzen, blieb ich vorsichtig. Ich wollte nicht in eine Falle des Blutsaugers laufen.
    Dem Geruch nach zu urteilen, war ich in einem Archiv gelandet. So roch es in allen Archiven der Welt. Nach Staub und Bohnerwachs.
    Die Regale standen in Längs- und Querrichtung. Sie bildeten ein regelrechtes Labyrinth, in dem ich mich leicht verlaufen konnte, und deshalb riskierte ich es, die kleine Bleistiftlampe anzuknipsen.
    Suko hatte sich von mir getrennt. Während ich vom Eingang aus nach links gegangen war, hatte er die rechte Seite genommen.
    Mir fiel ein, daß ich das Licht hätte anschalten sollen, jetzt war es zu spät. Ich hätte den Schalter erst suchen müssen. Ich erreichte die Wand, die mit Fenstern nahezu bestückt war. Keines davon stand offen.
    Demnach hatte uns der Luftzug genarrt. Oder der Vampir. Von den Fenstern aus gerechnet bis zu den Schmalseiten der Regale befand sich ein Zwischenraum von etwa einem Yard. Ich riskierte es jetzt und ließ den feinen Lampenstrahl kreisen. Außer umhertanzenden Staubkörnern sah ich nichts. Hörte aber im nächsten Moment den Ruf. »John!«
    Das war Suko. Er schien etwas entdeckt zu haben. Ich lief den halben Weg wieder zurück, tauchte dann in einen Zwischengang ein, berührte mit der Schulter einen hervorstehenden Aktenordner und riß ihn aus der Reihe. Polternd fiel er zu Boden. Nur mühsam unterdrückte ich eine Verwünschung. Suko rief noch einmal.
    Dann sah ich ihn. Er stand auf einer Trittleiter. Sie führte zum Dach hoch. Aus einer offenen Luke pfiff der Wind. Suko duckte sich, neigte mir den Kopf entgegen und zischte: »Da oben ist der Blutsauger verschwunden. Er muß…«
    Ich sah es im letzten Augenblick, erkannte die Gefahr, aber es war schon zu spät.
    Der Schlag mit der Stange traf Suko völlig unvorbereitet. Ich sah noch den Schatten an

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