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0034 - Dracula gibt sich die Ehre

0034 - Dracula gibt sich die Ehre

Titel: 0034 - Dracula gibt sich die Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vampir!
    Wanda Pernell kannte sich darin aus. Nicht umsonst las sie jeden Gruselroman, der ihr in die Hände fiel, und sie schaute sich auch jeden Horrorstreifen im Kino an.
    Sie glaubte an okkulte Dinge, und auch daran, daß es Vampire gab. Soeben hatte sie den Beweis erhalten. Ihr Chef war ein Blutsauger!
    Wanda Perneil mußte sich erst mit diesem schrecklichen Gedanken vertraut machen. Sie rauchte lange, dünne Zigarillos und zündete sich jetzt erst einmal eins von diesen Dingern an. Immer wieder warf sie einen Blick auf die Tür. Sie erwartete, daß die beiden Männer auftauchen und über sie herfallen würden, aber nichts geschah. Die Tür blieb geschlossen. Wanda Perneil rauchte nervös. Sie wußte nicht, was sie tun sollte. Vampire pfählte man, das war ihr klar. Aber sie hatte keinen Eichenpflock zur Hand. Keine Pistole, die geweihte Silberkugeln verschoß. Auch kein Schwert, mit denen sie den Blutsaugern den Kopf abschlagen konnte. Nein, sie war wehrlos, wenn sie angegriffen wurde.
    Ein junger Bote betrat den Raum. Er grüßte freundlich und legte einen braunen Umschlag auf Wandas Schreibtisch. Die Frau ertappte sich dabei, daß sie auf die Zähne des Mannes schaute. Der Bote lächelte freundlich, grüßte und ging. Wanda war wieder allein mit ihren Gedanken. Wer konnte ihr noch helfen? Es kam ihr gar nicht in den Sinn, daß sie sich eventuell getäuscht hatte. Nein, was sie gesehen hatte, das stimmte. De Louise und Farmer waren Vampire. »Die Polizei«, flüsterte sie. »Ja, die muß helfen. Oder der Sicherheitsschutz?«
    Wanda ließ die Hand wieder sinken. Nein, man würde ihr nicht glauben. Bestimmt nicht. Die Leute würden sie für verrückt halten. Und trotzdem! War es nicht egal? Sie mußte einfach ihre Pflicht tun.
    Und da hatte sie eine Idee.
    Es gab bei Scotland Yard eine Abteilung, die sich mit übersinnlichen Fällen beschäftigte. Wanda hatte davon gelesen. Sie wußte zwar nicht, wer der zuständige Beamte war, aber man würde sie sicherlich weiterverbinden.
    Aus dem Buch suchte sich Wanda Pernell die Nummer von Scotland Yard heraus und begann mit zitternden Fingern zu wählen…
    ***
    Ich hob ab. »Sinclair!«
    Der Mann von der Zentrale war dran. »Sir, entschuldigen Sie, daß ich Sie belästige, aber ich habe hier eine Verrückte, die irgend etwas von Vampiren erzählt, es sei sehr wichtig…«
    Auf das Wort Vampire reagierte ich im Moment allergisch.
    »Stellen Sie durch, Mann.«
    »Sofort, Sir.«
    Es knackte, und dann hatte ich die Frau an der Strippe. »Mein Name ist Wanda Perneil. Mit wem bin ich verbunden?«
    »Oberinspektor Sinclair.«
    »Sir, Sie müssen etwas tun…«
    Und dann sprudelte die Frau all das heraus, was sie erlebt hatte. Sie sprach über ihre beiden Chefs und darüber, was sie gesehen hatte. »Sie müssen mir glauben, Sir, es sind Vampire.«
    »Okay, ich glaube Ihnen«, erwiderte ich.
    »Ein Glück.«
    »Hören Sie gut zu«, sagte ich. »Mein Kollege und ich werden zu Ihnen kommen. Tun Sie nichts, reizen Sie die Leute nicht, benehmen Sie sich wie immer. Auch wenn es schwerfällt.«
    »Ich werd’s versuchen, Sir. Und wann…?«
    Ich ahnte, was sie fragen wollte, und sagte: »Wir kommen so schnell wie möglich. Okay?«
    »Ja, Sir.«
    »Behalten Sie die Nerven.« Ich legte auf.
    Die anderen hatten das Gespräch mitbekommen.
    »Sind Vampire aufgetaucht?« fragte Powell.
    »Ja.«
    »Wo?«
    Ich lächelte knapp. »Im Ministerium für kooperative Zusammenarbeit.«
    »Verdammt.«
    Ich machte Suko ein Zeichen. »Komm mit.« Die anderen wollten auch, vor allen Dingen Bill, aber ich wehrte mich dagegen, und Powell sprach ein Machtwort. Suko und ich hetzten zum Fahrstuhl.
    Die Wartezeit war endlich vorbei. Die Jagd hatte begonnen…
    ***
    Wanda Perneil hatte kaum den Hörer aufgelegt, als die Tür zum Chefraum geöffnet wurde.
    Wanda erschrak. War ihr Gespräch belauscht worden? Hatten de Louise und Farmer mitgehört und kamen jetzt, um sich zu rächen, um sie ebenfalls zu einem Vampir zu machen? Wie erstarrt saß sie auf ihrem Stuhl.
    Dom de Louise deutete ihren Schrecken falsch. Er lächelte, ohne die Lippen zu verziehen. »Sie wundern sich bestimmt, daß Mr. Farmer doch hier ist.« Wanda nickte.
    »Ja, er hat es sich anders überlegt. Ihm ist wieder eingefallen, daß wir noch heute eine Besprechung haben. Sein Arbeitseifer ist bewundernswert, finden Sie nicht auch, Miss Perneil?«
    »Natürlich, Sir.«
    »Sie können auch gleich Feierabend machen, Miss Perneil. Für die Konferenz

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