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0034 - Levtan, der Verräter

0034 - Levtan, der Verräter

Titel: 0034 - Levtan, der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Brand
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verankert wurde, nahm noch mehr Form an.
     
    *
     
    Mit der Präzision eines Struktur-Tasters griff eins ins andere. Bully vermißte plötzlich den Teleporter Tako Kakuta. Bevor er sich nach ihm erkundigte, fiel ihm auf, John Marshall und Tama Yokida auch schon einige Tage nicht gesehen zu haben.
    „Wo sind sie?" bellte er über die Verständigung zurück. „Was habe ich verstanden? Kakuta, Marshall und Yokida liegen in der Klinik ... auf Haggards Privat-Station?" Sie lagen in der Klinik. Reginald Bull ließ sich hinüberfahren.
    Mit Dr. Haggard stand er vor drei Betten, stutzte, sah noch einmal hin und brummte dann den Arzt leise an: „Ich wollte unsere Mutanten sehen und keinen von diesen Sternzigeunern!"
    „Aber das sind doch unsere Mutanten!" behauptete Dr. Haggard seelenruhig.
    Bully hatte seinen ausgesprochen humorlosen Tag.
    „Doktor Haggard", sagte er scharf, als im gleichen Moment eins der drei Betten ohne Patient war und der Erkrankte dafür dicht vor Reginald Bull aus dem Nichts heraus wieder wurde.
    Bully schluckte nicht einmal. „Kakuta!" brüllte er, und seine kompakten Hände waren auf dem Weg, den schmächtigen Japaner, der wie einer der Sternzigeuner aus Levtans Schiff aussah, zu fassen.
    Seine Hände griffen jedoch ins Leere.
    Tako Kakuta hatte sich im zweiten, winzigen Sprung ins Bett zurückteleportiert.
    „Ich bin krank, Sir!" rief Kakuta ihm zu und grinste dabei. Der kleine Mann, der sich mit Bully schon öfter Scherze solcher Art geleistet hatte, war zugleich auch vorsichtig. Er kannte des anderen Temperament.
    „Ich dreh Ihnen noch einmal den Hals um", fauchte Bull ihn an, warf Dr. Haggard auch keinen freundlichen Blick zu und stampfte hinaus. Langsam dämmerte es ihm. Er begann Perrys Plan zu erkennen, aber er hielt nicht viel davon. Draußen auf dem Gang der Privatstation murmelte er: „Das ist doch nur der verzweifelte Griff nach dem berühmten Strohhalm!"
     
    *
     
    Reginald Bull war als Rhodans Stellvertreter in Peking gewesen. Die Asiatische Förderation glaubte Grund zu haben, sich wegen Übergriffen des westlichen Machtblocks beschweren zu können. Drei Tage hatten ihn die Besprechungen und Konferenzen bei der AF festgehalten; drei Tage lang hatte er sich über diese Nichtigkeiten geärgert, die in keinem Verhältnis zu der Gefahr standen, in der die Erde sich befand. Der westliche Machtblock war an der Verstimmung der AF auch nicht ganz unschuldig gewesen.
    Bully hatte in Peking mit Engelszungen geredet. Doch am dritten Tag endloser Konferenzen, gegen Abend, als er erkannte, keinen Schritt weitergekommen zu sein, war seine Geduld zu Ende. Perry Rhodan hätte keinen undiplomatischeren Stellvertreter nach Peking schicken können als Reginald Bull!
    Aber Bully hatte mit seiner Methode Erfolg gehabt; als er dann vom Konferenzsaal aus mit Washington sprach und auch keine ausgesprochen freundlichen Bemerkungen fallen ließ, konnte er sich um Mitternacht mit einem „Na, endlich!" ins Bett legen.
    Mit einem Zerstörer kam er nach Terrania zurück. Er flog ihn selbst. Das ließ er sich nie nehmen. Der Kommandant selbst saß auf dem Kopilotensitz. Bully war bester Laune! Dem Zerstörerkommandanten brach der Schweiß aus sämtlichen Poren, und er begann unter Atemnot zu leiden. Er sah sich mit seinem Zerstörer schon am Boden zerschellt!
    Mit unwahrscheinlicher Fahrt ging Bully am Rande des Raumhafens steil zu Boden herunter. „Sir..."
    „Und? Was ist denn?" grinste Bully ihn mit seinem breitflächigen Gesicht an und hatte noch Zeit, sich nach dem Kopiloten umzusehen.
    Da packten gigantische Abbremskräfte den Zerstörer, rissen ihn aus der Fahrt heraus; Bully nahm die Schiffsnase in die Senkrechte, und dann gab es einen kaum wahrnehmbaren Stoß, und der Zerstörer war gelandet.
    „Wieder zu Hause", sagte Bully und musterte den Hafen. Daß er dem Zerstörer-Kommandanten mit seiner Katastrophen-Landung einen Mordsschrecken eingejagt hatte, war von ihm schon vergessen worden.
    Da riß er sich nach vorn und starrte zum Liegeplatz der schweren Raumer. Die STARDUST II fehlte! Der Achthundert-Meter-Kugelraumer, Perrys Superschlachtschiff, war nirgendwo zu sehen!
    „Wo ist Rhodan?" brüllte er ins Mikrophon.
    „Auf der Venus!" plärrte es aus dem Lautsprecher zurück.
     
    *
     
    Es gab nur den Weg über das positronische System auf der Venus, durch das Perry Rhodan seinen Plan mit wenigstens einer kleinen Chance auf Erfolg zum Tragen bringen konnte. Das System vor vielen tausend

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