0034 - Levtan, der Verräter
erhöhen!"
In der Zentrale schwebte die nicht zu beantwortende Frage gleich einem Alpdruck: Haben uns die Springer-Zerstörer geortet?
*
„Ich seh mich draußen einmal um", hatte Tako Kakuta vor wenigen Minuten gesagt. „Ich muß wissen, was hier vor sich geht. Irgend etwas stimmt nicht. In fünfzehn Minuten bin ich zurück!"
Niemand hatte ihm widersprochen.
Der Teleporter war verschwunden, um in einem gewagten Sprung auf dem Raumhafen zu landen. Der Platz war taghell erleuchtet, in einer Lichtorgie gebadet. Tako Kakuta schloß geblendet die Augen und sprang bis zum Rand des Hafens.
Jenseits der Lichtflut konnte er in Ruhe den weiten Platz überblicken. Der Zufall hatte ihn in der Nähe der LEV XIV landen lassen. Er wagte sich ein Stück näher heran, sah Händler durch die große Schleuse das Schiff betreten und verlassen. Diese Betriebsamkeit regte seine Neugier an.
Im nächsten Augenblick war der Platz, an dem Tako Kakuta gerade noch gestanden hatte, leer, und er materialisierte in der LEV XIV, in dem Raum, der nur für ganz bestimmte Zwecke aufgesucht wurde und dementsprechend klein war.
Aber die Tür der Toilette stand offen. Draußen vor der Tür unterhielten sich zwei Händler. Mit Genugtuung hörte Kakuta sie über den Patriarchen Goszul schimpfen; daß sie auch kein gutes Haar an Levtan ließen, rührte ihn nicht. Still in sich hinein grinsend nahm er zur Kenntnis, daß sie immer noch vergeblich nach Levtans schriftlich fixierten Beweisen für seine unglaublichen Behauptungen suchten.
Mehr wollte Tako Kakuta nicht hören. Er dachte scharf an das große Gebäude am Rande des Hafens, das er gesehen hatte, als die Springer ihn zum Gefängnis brachten - und Tako Kakuta sprang. Im Schatten des großen Gebäudes tauchte er auf. Er brauchte sich hier nicht zu verstecken. In Aussehen und Kleidung unterschied er sich nicht von den Springern. Langsam bog er um die Hausecke und näherte sich einer Gruppe, die diskutierend vor dem Eingang stand.
Zu spät sah Tako den Posten in der Gruppe. Der aber hatte ihn gesehen und etwas daran auszusetzen, daß er um die rechte Hausecke ins Licht getreten war. Mit dem linken Arm und einer kraftvollen Bewegung verschaffte sich der Posten freies Schußfeld, mit der anderen Hand richtete er seinen Lähmstrahler auf Tako Kakuta.
Der kleine Japaner in der Maske eines Springers behielt die Nerven.
„Komm einmal her", wurde er angefahren, und statt zu warten und ihn herankommen zu lassen, näherte sich der Posten ihm. „Wer bist du? Und was hattest du bei den Bomben zu suchen?"
Kakuta hörte nur Bomben! Blitzschnell registrierte er alles: Lage des Gebäudes vom Raumhafen her, die Außenansicht der hell beleuchteten Front, die gegenüberliegende Fabrikhalle, diese breite Straße und - daß rechts hinter dem Haus das Bombenlager sein sollte.
„Hast du keinen Mund?" schnauzte ihn der Posten an.
Die Männergruppe, die eifrig diskutiert hatte, war aufmerksam geworden. Zwei Mann kamen langsam näher. Tako Kakuta übersah die Lage. Sie spitzte sich rasend schnell zu einer Katastrophe zu. Jetzt konnte er nicht mehr teleportieren. Hier durfte er seine Künste nicht zeigen, um Rhodans Plan und ihren Einsatz nicht zu gefährden.
„Ich heiße Brom aus der Gaxtek-Sippe!" erklärte er dreist, während er im stillen hoffte, jetzt nur nicht auf einen Mann der Gaxtek-Sippe zu treffen. Als er den Posten breit grinsen sah und dieser ihm seine ungepflegten Zähne zeigte, ahnte er schon Unheil, aber, daß es so schlimm kommen könnte, wie es über ihn hereinbrach, ahnte Tako Kakuta wirklich nicht!
„Dann kannst du doch nur von der neuen GAX XXII sein", hörte er den Posten verdächtig sagen. „Alle anderen kenne ich doch. Dich habe ich aber noch nie gesehen."
„Was?" rief eine sonore Stimme aus dem Hintergrund. „GAX XXII? Ich bin von dem Schiff! Was ist damit?"
„Rede nicht so viel, komm lieber her!" rief der Posten und drehte sich dabei halb um. „Dieser Mann will von deinem Schiff sein! Kennst du ihn? Schau ihn dir einmal..."
Er hatte den Kopf zurückgenommen, um den Verdächtigen nicht allzulange aus den Augen zu lassen, als ihm die Tatsache den Mund stopfte, daß er den Burschen nicht mehr sah. Tako Kakuta hatte keinen anderen Ausweg gewußt, als zu teleportieren.
Der Händler, der von der GAX XXII sein wollte und so lange schwadroniert hatte, war sein verzweifelter Strohhalm geworden, nach dem er dann einfach griff. Als alle nur dem Springer ihre Aufmerksamkeit
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