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0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
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es ihm niemals glauben, daß von nachts drei bis mittags kein Mensch über den Hof geht. Also mußte er in diesem Fall schließlich selber die Polizei anrufen. Seinen Gang auf den Hof begründet er damit, er habe die Hühner gefuttert. Das will ich ihm gern glauben, nur für ein paar Stunden früher. Daraus ergibt sich nämlich die zweite Möglichkeit: daß nämlich der Wirt nicht selbst Jackie umbrachte, ihn aber in aller Herrgottsfrühe beim Hühnerfüttern fand und seine Brieftasche auf der Suche nach blanken Dollarscheinen durchwühlte. Dadurch bekam er ein schlechtes Gewissen und wollte zunächst einmal warten, bis ein anderer die Leiche fände.«
    »Deine Theorien haben viel für sich«, nickte Phil. »Na, ich bin auf das Ergebnis mit den Prints gespannt.«
    »Ich auch.«
    Wir steckten uns jeder noch eine Zigarette an und warteten schweigend. Es verging fast eine Viertelstunde. Endlich kam Black zurück. Er schwenkte ein paar Blätter Papier in der Hand.
    »Cotton, Cotton!« sagte er schnaufend. »Das war eine Arbeit!«
    »Wieso?«
    »Auf der Packung — hier sind die Zigaretten, die noch drin waren, die Packung selber ist hinüber — also auf der Packung selbst waren die Prints von vier verschiedenen Leuten! Was glauben Sie, wie schwierig es war, sei einzeln herauszuschälen und jeden verschiedenartigen Print mit einer Folie abzuziehen, ohne dabei die anderen zu verwischen! Na, unser Kollege hat das meisterhaft erledigt. Aber was machen wir jetzt mit vier verschiedenen Leuten, die ihre Prints hier drauf hinterlassen haben?«
    »Ganz einfach«, sagte ich. »Ich habe die Schachtel gekauft, bevor ich zum Dienst fuhr. Also Nummer eins: die Prints meines Zigaretten Verkäufers. Dann Nummer zwei natürlich meine eigenen. Als ich vor der Kneipe ankam, Sie werden sich erinnern, wollte der junge Kerl eine Zigarette von mir haben. Ich gab ihm die Packung, damit er sich selber eine rausholen sollte. Nummer drei sind also die Prints des jungen Burschen. Und Nummer vier müßten die Prints des Mannes sein, der seine Abdrücke auch auf der Brieftasche hinterlassen hat. Wo haben Sie die Abdrücke, die auf der Brieftasche waren? Wir können ja schon mal vergleichen.«
    »Mit den Abdrücken ist einer unserer Experten vom Erkennungsdienst in der Kartei und sucht, ob sie registriert sind. Das kann noch ’ne halbe Stunde dauern.«
    »Okay, dann mache ich inzwischen sicherheitshalber folgendes: Ich fahre zu meinem Zigarettenverkäufer und kaufe mir noch eine Schachtel. Auf der Schachtel können dann nur seine Prints sein. Phil fährt unterdessen zu uns ins Office und beschafft die Prints des Youngsters. Wenn wir zurückkommen, kann einer Ihrer Experten eben noch meine eigenen Prints zum Vergleich abnehmen. Dann können wir die drei ausscheiden und wissen, welches die vierten sind. Okay?«
    »Einverstanden!«
    Wir taten es. Ich fuhr mit einem Jaguar los, wobei mich wieder der Kratzer des Youngsters am vorderen linken Kotflügel ärgerte, und Phil rief sich ein Taxi. Nach einer knappen Dreiviertelstunde saßen wir wieder bei Black im Dienstzimmer.
    Der Lieutenant rief einen Mann aus der daktyloskopischen Abteilung zu sich und beauftragte ihn, gleich alles mitzubringen, was zur Abnahme von Fingerabdrücken notwendig sei.
    Der Mann erschien. Er hieß Quire. »Na, Quire, nun legen Sie mal los!« sagte Black. »Zuerst nehmen Sie diesem Burschen hier die Prints ab.«
    Er zeigte auf mich. Ich mußte grinsen, als er von mir sprach, als wäre ich ein Gangster.
    Der Mann schmierte mir dieses verflixte schwarze Zeug auf die Finger, nahm die überflüssige Farbe mit einem leichten Tuch ab und preßte dann meine Finger auf ein Blatt weißes Papier. Danach gab er mir etwas, womit ich meine Hände reinigen konnte.
    »Jetzt sichern Sie alle Abdrücke, die auf dieser Schachtel sind!« sagte Black und schob ihm meine neue Zigarettenpackung zu. Quire machte sich darüber her.
    Inzwischen stellten uns Phil und ich neben Black an den Schreibtisch. Vor dem Lieutenant lag ein Blatt Papier, auf dem die Folien aller Abdrücke klebten, die man auf meiner alten Schachtel gesichert hatte. Wir suchten sie mit der Lupe ab, und Black strich mit einem dicken roten Strich alle Prints durch, die von mir selber stammten. Dann legte Phil das Blatt daneben, auf dem er die Abdrücke des Youngsters mitgebracht hatte. Wir verglichen wieder und strichen alle heraus, die von dem jungen Burschen stammten. Jetzt waren auf Blacks Blatt noch zwei verschiedene Personen mit

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