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0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
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da?«
    »Nein. Mit ’nem Mädchen.«
    »Schreib uns den Namen und ihre Anschrift auf!«
    Ich schob ihm einen Zettel und einen Stift hin. Er gehorchte sofort.
    »Und nach dem Kino?« fragte ich. »Bin ich in die Kneipe gegangen.«
    »Mit dem Mädchen?«
    »Nein. Die mußte nach Hause.«
    »Was wolltest du denn so spät noch in der Kneipe?«
    »Wir spielten da öfters mal ’ne Runde Poker.«
    »Um Geld?«
    Er wich meinem Blick aus und sagte: »Nein.«
    »Also doch um Geld«, nickte ich trocken. »Okay, interessiert mich im Augenblick gar nicht. Du hast also gepokert. Wie lange?«
    »Ziemlich lange. Ich glaube, es muß schon nach drei Uhr gewesen sein, als wir aufhörten.«
    »War die Kneipe zu der Zeit noch geöffnet?«
    »Ja, aber es war nicht mehr viel los. Der Wirt hat Nachtkonzession bis früh um fünf.«
    »So. Das ist zwar merkwürdig, denn eine einfache Bierkneipe in dieser Gegend hat kaum Aussichten, eine Nachtkonzession zu kriegen. Aber nehmen wir meinetwegen mal an, er habe sie wirklich. Weiter! Du hast bis nach drei gepokert. Was geschah dann?«
    »Ich wollte nach Hause. Aber vorher mußte ich noch mal austreten. Ich habe meine Zeche bezahlt und bin in den Hausflur gegangen.«
    »Brannte Licht im Hausflur?«
    »Ja, aber nur die trübe Birne in der Mitte. Man kann da nicht weit sehen.«
    »Wo sind denn die Toiletten?«
    »Im Hausflur ganz hinten links.«
    »Okay, weiter!«
    »Die Tür zum Hinterhof stand offen. Als ich gerade die Toiletten betreten wollte, hörte ich auf dem Hof Stimmen. Da habe ich mal den Kopf zur Hoftür hinausgesteckt.«
    »Und?«
    »Ich sah zwei Männer bei dem Hühnerstall stehen.«
    »Wieso konntest du sie sehen? Es war doch mitten in der Nacht?«
    »Im ersten Stock von der Kneipe waren ein paar Fenster erleuchtet. Der Lichtschein fiel in den Hof. Da konnte man die beiden Männer deutlich erkennen.«
    »Schön. Du hast also auch ihre Gesichter gesehen?«
    »Ja.«
    »Gut. Erzähl erst mal weiter.«
    »Ich sah, wie der eine Mann dem anderen Geld gab. Der zählte sofort die Scheine.«
    »Waren es viele Scheine?«
    »Sehr viel. Es müssen mindestens ein paar 1000 Dollar gewesen sein.«
    »Was tat er mit dem Geld?«
    »Er schob es in seine Brieftasche. In diesem Augenblick ging das Licht oben im ersten Stock aus. Der ganze Hof lag im Dunkeln, Ich konnte gar nichts mehr sehen. Aber ich hörte ihre Stimmen noch. Nicht so, daß ich sie verstehen konnte, aber ich hörte sie sprechen. Und plötzlich flammte ein kleiner Feuerstoß auf, und es gab ein komisches Geräusch. Dann fiel jemand hin. Well, Sir, ich hatte vorher schon gehört, wie das klingt, wenn einer mit ’nem Schalldämpfer schießt. Deshalb wußte ich sofort, was los war. Ich sah zu, daß ich so schnell wie möglich in die Toilette kam, und habe mich eingeriegelt. Ein kleines Fensterchen führte auf den Hinterhof hinaus. Es stand ein wenig offen. Da konnte ich die näherkommenden Schritte hören. Ich hatte ’ne ziemliche Angst, den wenn der Kerl, der geschossen hatte, herausbekam, daß ich ihn dabei gesehen hatte, dann mußte er mich ja auch erledigen. Und ich hatte keine Kanone. Ich hätte nichts machen können. Aber die Schritte tappten durch den Flur und verloren sich draußen auf der Straße.«
    »Danach zu urteilen, wäre der Mörder also direkt durch den Flur auf die Straße gegangen, ja?«
    »Ja, das ist er. Ich habe sicherheitshalber noch ein paar Minuten gewartet. Dann bin ich in den Hof gegangen. Ich hatte Streichhölzer bei mir und fand den Toten sofort. Ich suchte seine Brieftasche, weil ich mal sehen wollte, ob er das Geld noch hatte. Aber es war nicht mehr da. Da habe ich mich verdrückt.«
    Ich sah Phil an. Der kniff das linke Auge zu. Er hielt diese Geschichte also auch für sehr wahrscheinlich.
    »Wie sah der Kerl aus, der dem anderen das Geld gab?«
    Der Bursche beschrieb ihn. Wir stellten noch ein paar Dutzend Fragen, aber wir bekamen trotzdem nur ein ziemlich mageres Ergebnis. Der Mörder mußte demnach ungefähr mittelgroß gewesen sein und ein ziemlich alltägliches Gesicht gehabt haben.
    Wir verließen den Burschen, und ich gab dem Oberaufseher des Zellentraktes Anweisung, für die Überstellung des Jungen zur City Police mit Benachrichtigung von Lieutenant Black zu sorgen. Er versprach es.
    »Ein Glück, daß wir mit diesem Fall nichts zu tun haben«, meinte Phil. »Nach der Beschreibung möchte ich den Mörder nicht suchen.«
    »Ich auch nicht!«, stimmte ich zu. »Bin gespannt, wie Black die Sache lösen

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